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Veronika_K:
Welche Konsequenzen hätte das für uns, wenn die Welt so wäre, wie wir sie uns vorstellen, wenn die Menschen sich exakt so verhalten würden, wie wir das gerne hätten? Mehr Wohlgefühl, mehr Sicherheit, mehr Illusion davon, dass wir im Paradies leben? Und was würde das am eigenen Schicksal ändern?
Veronika_K:
Ja, wenn Kommunikation schlecht läuft, sucht man gewöhnlich nach den Ursachen, selbstverständlich nur um Recht zu haben, das reicht dann vollkommen. Nee, oder man sucht nach einer Lösung. Zur Auswahl habe ich noch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. In dem Fall läuft gewöhnlich auch wieder so ein Automatismus ab - man greift in die Kindheitstrickkiste und findet eventuell mehr oder weniger meist weniger - bewährte Sprüche der einst Druck erzeugenden Erziehungsberechtigten wie - Es soll was aus dir werden, verhalte dich "richtig", iss gesund, lerne usw. , oder aber auch: Aus dir wird nichts, du machst alles falsch, ein Wunder dass du noch die Tür in der Wand findest um morgens in die Schule zu gehen. Es finden sich ja meistens im Leben immer wieder Gelegenheiten dazu, diese kommunikativen Highlights wie bei einem Staffellaufwieder und wieder weiter zu geben, nach dem Motto - Was ich einst gehasst habe kannst du auch gerne haben. Ausgleichende Gerechtigkeit.
Veronika_K:
>>Menschen die Gut und Böse nicht unterscheiden können sind besser zu lenken.<<
Unsere moderne Konsum- und Spaßgesellschaft wird eher durch "..." (böse Firmen un ihre Hintermänner) gelenkt, oder nicht?
Gruuß v.
Veronika_K:
Wenn man fragt: 'was bist du für ein Mensch', heißt das übersetzt:'was habe ich für eine Vorstellung von dir'. Warum sollte dir ein anderer erklären, warum du gewisse Vorstellungen hast? Damit signalisierst du, dass du ein Opfer der Umstände bzw. deiner eigenen Ideen bist. In der Regel ist es so, dass man bestimmte Teile der eigenen Persönlichkeit verdrängt und nach außen projiziert um es dort bewusst wahrzunehmen zu können, und das geschieht anhand der Angst vor der Innenschau. Stellvertretend verhalten sich also Menschen den anderen gegenüber dann herabsetzend, wenn sie sich selbst nicht wertschätzen können. Das Gleiche gilt auch wenn anderen Schuldgefühle eingeredet werden - das ist auch wieder ein Mechanismus, der die Überbelastung durch eigene Schuldgefühle im Außen kompensieren soll. Wenn du schreibst, dass der Mensch ein Ergebnis seiner Denkweisen ist, dann gilt das in diesem Fall um so mehr. Natürlich kannst du auch sagen, ich schreibe einfach so, mache mir keine Gedanken darüber - ja gut, aber andere "sitzen" eben rein zufällig WEIL sie sich darüber Gedanken machen.
Veronika_K:
Reiner, dann fang doch an gegen Kindesmissbrauch und Armutprostitution vorzugehen, am besten gleich vor der Haustür, in Thailands Touristenzentren. Dann werden sich sicher bald real nachprüfbare Ergebnisse zeigen. Das Video ist unsinnig, jenseits der Altersschutzgrenze sind in Europa keine Straftaten erlaubt. Wem etwas in der Richtung nicht gefällt, kann sich an UNICEF u. ä. wenden, so viel Interesse zeigen dann aber die Leute, die immer wieder Missstände und angebliche Fehler anderer Menschen anprangern i. d. R. nicht.
Veronika_K:
Reiner, in Thailand sieht wohl die Welt dermaßen düster aus. Und unmoralisch, wo man nur hinsieht. Viele sehen das genauso, also behalte doch die Nerven.
ich hoffe eher nicht alt, sondern immer wieder frisch und neu, wie alles der Veränderung Unterworfene. Die Themen im Video von unsui haben mit deinen Themen sehr viel zu tun, das will ich im Vorfeld erwähnen.
Das Gegenstück zum Ganz-Sein ist ein Ich-Sein, das sich durch Trennendes, sprich Unterschiede definiert. Durch die Trennung zwischen Selbst- und Weltbild bedingt entsteht ein Konkurrenzverhältnis, nicht nur zu den anderen, sondern auch zu sich selbst. Die Angst, die dabei im Hintergrund entsteht, weil man eben eine Stellung gegen sich selbst bezieht, erfüllt dabei eine nützliche Alarmfunktion und stellt auch die Basis jeglicher Veränderungen dar. So weit das Basiswissen.
Die Angst nicht richtig zu denken und zu handeln, die die unterschiedlichsten psychoreaktiven Mechanismen in gang setzt und Gestalten wie beispielsweise eine Zersplitterung bei Angststörungen annimmt, wird aus Unwissenheit negativ bewertet und unterdrückt. Diverse Ablenkungen, Medikamente, Ersatzaktivitäten sollen dann das gestörte innere Gleichgewicht wieder herstellen usw. Der Irrtum einer anderen Illusion, die sich auf das spirituelle Leben bezieht liegt darin, dass man Spiritualität auch wieder im Rahmen der Suche nach einer Notlösung durchs Kompensieren eines Mangels anwendet. "Ich weiß mehr, alle anderen liegen falsch". Oder: "Ich praktiziere nur das und das, alles andere interessiert mich nicht." Ohne allgemeine buddhistische Grundlagen kann man zwar alles mögliche praktizieren, dennoch wird es immer nur der Ich-Akteur sein, der die Praxis bestimmt, und er wird sich viel Mühe geben um Fahrwasser zu meiden, die den Einblick in seine eigene trügerische Konsistenz gewähren würden. Warum, weil dadurch das gerade erlangte psychische Gleichgewicht wieder rückläufig sein würde. Daran merkt man, wie sinnlos und kontraproduktiv es ist, Menschen in diversen Entwicklungsstadien dazu anzuhalten, es doch einem selbst gleich zu tun um Forstschritte zu erzielen. Das kann man nicht machen ohne gleichzeitig etwas anzubieten, womit zunächst eine andere Art des Kompensierens, später ein tatsächlicher Fortschritt gewährleistet wird.
Den, der man selbst ist, mit sämtlichen Ängsten, Depressionen etc. muss man nur lernen zu verstehen, weil man beides ist, ein anhand einer Illusion vom Einssein getrenntes und gleichzeitig ein dazu gehörendes Wesen. Verwirft man das eine, blockiert man das andere. Je weniger Wert man der eigenen, fiktiven Persönlichkeit zuschreibt, desto weniger Angst wird sich bemerkbar machen. Hilfsmittel, die durch Religionen angeboten werden, unterscheiden sich voneinander kaum. Die ursprüngliche christliche Religion und der ursprüngliche Islam sowie Buddhismus, und von den diversen indischen Religionen, die unter gegenseitiger Beeinflussung entstanden sind, kann vom Unterschied gleich gar keine Rede sein - alle haben unter der Verwendung unterschiedlicher Terminologien und Methoden die gleiche Intention. Seit Jahrtausenden werden analytische sowie konzentrative Meditation bzw. das Gebet im Sitzen durchgeführt. Ganz sicher nicht deshalb, weil man über zu wenig Lebensenergie verfügen würde. Über den Wandel der Energien sind wir ja meines Wissens bestens aufgeklärt.
Man muss nicht erst eine Siegertreppe erklimmen bevor man die Illusion eines von der Welt abgetrennten Ego auflösen kann. Wer die Gefahr liebt, kommt darin um, meint eine Volksweisheit biblischen Ursprungs. Das ruhige Sitzen hat mit dem Sterben sehr viel zu tun, weil u. a. die Wahrnehmung der Übergänge verschiedener Erscheinungsformen sensibilisiert wird. Ein anderer, nicht verschieden von uns, wird der Erbe unserer Taten sein, sowie wir einst eine bestimmte Nachfolge übernommen haben. Bis das Tun zum Stillstand gekommen ist.
Veronika_K:
Hallo Reiner,
nun bin ich wirklich ernsthaft besorgt. Er reicht wohl nicht, dass uns imaginäre, nur-sitzende Zazenanhänger das Leben zur Hölle machen - es kommt jetzt auch ein zweiter Reiner ins Spiel, der zwar genauso gut ist wie Reiner Nr. 1, dabei aber angibt. Ich wünsche uns allen viel Kraft.
Veronika_K:
"ich werde mich nun gleich wieder um menschen kümmern die sehr am schaden einer illusion leiden.
es ist schlimm wenn illusionen schmerzen, jeder schritt eine tortur ist,die kraft nicht ausreicht die illusion eine treppe zu überwinden."
Ach was. Anders herum. Ein Leben ohne Schmerzen ist eine Illusion.
"ich werde mal versuchen einem diabetiker zu erkläre das sein problem nur eine illusion ist und dem ms kranken sagen das er den rollstuhl verlassen kann weil er sich alles nur einbildet."
Warum solltest du das nicht versuchen. Seine verdrängte Angst vor der Vergänglichkeit macht ihm doch viel mehr zu schaffen als alles andere. Vielleicht ist er sogar deswegen so krank geworden.
Veronika_K:
Die Grundlagen der Zen-Praxis: keine Essgewohnheit, sondern das Mitgefühl. Keine Frage der Schuld, sondern bedingt entstanden. Nicht das Physische, sondern die Leerheit. Und ruhig wird man wenn das Wollen und Nicht-Wollen aufhören.
"immer die schuld bei anderen suchen ,warum nicht bei uns selbst. warum fragt man sich nicht warum bin ich so anfällig das ich mit krankheiten nicht fertig werde?"
Ist ein Kleinkind oder Baby auf der Krebsstation oder in einem Hospiz an seiner Krankheit bzw. frühem Tod schuld?
von Aggression kann bei mir keine Rede sein. Micht interessieren nur Hintergründe einzelner Ideologien, ähnlich wie es mal der Fall bei Ex-Kollegen mipooh gewesen ist. Ihr merkt scheinbar nicht, dass ihr euch in einem Spiel von Wunsch- und Feinbildern verliert.
Der Mechanismus eines Feindbilds verläuft immer auf die selbe Art - man stellt gedanklich aus der Verdrängung der Gefühle heraus ein Objekt auf, verschiebt seine schlechte Feelings in die Richtung und reagiert ablehnend. Damit man etwas als Gut verkaufen kann - und verkaufen muss man in dem Fall, sonst ist man aufgrund einer falschen Sichtweise kein vollkommener Mensch, muss erstmal etwas als Falsch deklariert werden.
Das ist u. a. für viele ein gedankliches Konstrukt, dem man den gewöhnlich einen negativ belegten, eindrucksvollen Namen 'Katholische Kirche' vergibt, natürlich unter Bezug auf alte Kamelen wie mittelalterliche Zustände oder/und die Tatsache, dass es bei der älteren Generation ein Problem der homosexuellen und pädophilen Männer gab, die zu ihrer Zeit keine Therapie in Anspruch nehmen konnten und schlicht aus der Angst vor der gesellschaftlichen Ausgrenzung heraus den Weg in die Reihen der Mönche gewählt haben. Das sind natürlich Dinge, auf die kann man sich fest legen und darauf beharren, dass sie aus der moralischen Sicht absolut falsch sind. Das Thema ergibt aber keinen Sinn und der Missbrauch der Religionen durch Menschen ist nicht die Religion selbst.
Fleischlose Ernährung ist ein Teil der buddhistischen Tradition und das Mitgefühl mit sämtlichen Erdenbürgern manifestiert sich in einer Transformation der ethischen Regeln, aus denen sich im Laufe der Zeit eine dem eigenen Fortschritt entsprechende innere Ausrichtung entwickelt. Entweder man beruft sich auf Buddhismus und akzeptiert, dass diese Verhaltensart für Millionen von Menschen einen i. d. R. selbst gewählten Rahmen für ihre Lebens- und Übungsweise darstellt, oder man lässt den Bezug zum Buddhismus links liegen, vergibt dann aber den eigenen Vorstellungen von der buddhistischen Religion und Philosophie dieses Label nicht.
Interessant finde ich die Vorstellung, dass beispielsweise jemand den tibetischen oder anderen Mönchen erzählen würde, dass sie nach Essvorschriften leben und dies der eigenen Meinung nach nicht gut sei. In meiner Vorstellung könnten sie dann selbst fragen, warum man nicht nur sich selbst, sondern auch den anderen seine eigene Vorstellungen aufdrängen will. Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass Vorschriften den anderen diejenigen machen, die sich selbst unbewusst durch eigene strenge Vorgaben unter Druck setzen oder unter sozialen Ängsten leiden, worauf ihr Unterbewusstsein die Blockade der als negativ empfundenen Gefühle, die im Normalfall die Erkenntnis ans Tageslicht befördern und eine Heilung herbei führen würden, durch eine Projektion nach Außen als Ersatz- und Notlösung zu überwinden sucht.
Du meinst andere Mensch würden falsch praktizieren. Alle Menschen können nur das tun, wozu ihre Kompetenzen ausreichen. Der Zustand der Gegenwart hat vielfältige Ursachen in früheren Handlungen. Jeder Mensch ist auf seinem eigenen Wissensstand vollkommen richtig, weil dieser sich aus keinen Vergleichen mit dem Außen und auch durch keine Vorgaben anderer oder anhand irgendwelchen Wunschvorstellungen ergeben kann, sondern einzig und allein durch auf der Basis der individuellen, tief liegenden Erfahrungswerten und den sie begleitenden, ebenfalls individuellen kognitiven Verarbeitungsmechanismen entsteht. Zugleich ist er ein Sprungbrett zu allen Veränderungen, die die Abfolge der neu entstehenden Zustände beeinflussen.
Die Studie, die du verlinkt hast, ist von einem religiösen Verband erstellt worden, ist also von dir - als Religionsgegner -, vermutlich als Witz beigesteuert worden. Hinsichtlich der Glaubwürdigkeit stellt sich bei solchen Gelegenheiten immer die Frage, wer Studien tatsächlich finanziert, und das erfährt man als Endverbraucher so gut wie nie. Bei Mangelerscheinungen spielen Lebensmittel- sowie andere Konsumgewohnheiten eine Rolle, wie man z. B. diesen gewonnenen und plausiblen Erkenntnissen entnehmen kann: http://www.t-online.de/ratgeber/heim-garten/essen-trinken/id_49362778/kunststoffverpackungen-schaedlich-fuer-lebensmittel-.html
Der Ablauf der Studie ist regional begrenzt gewesen, aber selbst wenn dem nicht so wäre, ergibt sich für mich als ein Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten der Aufstellung von Prämissen für die Entstehung bestimmter Ergebnisse ein folgendes Szenario: Menschen, die sich vegetarisch ernähren, haben das Gemüse aus der Region bezogen, das möglicherweise durch hormonhaltiges oder anderweitig verunreinigtes Grund- oder Leitungswasser belastet wurde, während das Fleisch, aus Argentinien, Polen usw. importiert, auf den Markt kam. Der Raum für Spekulationen bei der Suche nach Ursachen ist hier ohne weitere Nachforschungen unbegrenzt.
"Vegetarier rotten sich selbst aus..."
- ich finde es unheimlich hart auf diese Art Menschen anzufeinden, die einen anderen Lebensstil führen als man selbst. Von diesem Standpunkt ist es zum Fremdenhass und Rassenwahn nicht mehr weit, wie uns die Geschichte gelehrt hat.
"Ich beurteile alles nach Ergebnissen."
Wunderbar - passt perfekt dazu: Sollten Menschen irgendwann die Massentierhaltung abschaffen, gäbe es ein Paradies auf Erden. Keine Rodung der Urwälder mehr, keine Überfischung der Meere, eine Artenvielfalt würde für künftige Generationen erhalten bleiben, kein weiteres Absinken des Grundwasserspiegels, keine Milliarden Tonnen Gülle jährlich, die die Umwelt verpestet und anhand der Vernichtung von Kleinstlebewesen Ökosysteme stört. In Chinna müssen Menschen schon seit Jahren Obstbäume selbst bestäuben, da Bienen ausgestorben sind. Weiter zu den Folgen der fleischindustriefreien Welt - es gäbe auf den Wiesen genügend Platz für spielende Kinder und wild lebende Tierarten, der Welthunger wäre nur noch ein Begriff aus der längst vergangenen Zeit.
Ein "Überprüfen" der Versenkung als Hauptthema auf zen.de - stellt mittlerweile auch für mich einen zunehmend schwer zu ertragenden Witz dar. Eine Erklärung dafür, warum Meditation keine Entsprechung in der s. g. materiellen Welt haben kann, ist sehr einfach. Die materielle Welt erscheint anhand einer Sinnestäuschung, während Objekte sowie Objektbeziehungen eine Ebene darstellen, die als eine Ich-Vorstellung in der Praxis transformiert und aufgelöst wird. Hilfreiche Wegweiser findet man u. a. in Unterweisungen früherer oder zeitgenössischen verwirklichten Menschen - eben in den Texten, die du mit einem Buch-Club assoziierst. Darüber hinaus - es gibt psychotische Zustände, es gibt induzierte, gemeinschaftliche Wahnvorstellungen, all diese Variationen der Denkprozesse kann jeder Einzelne im Rahmen seines Erlebens in dem Umfang in Betracht ziehen, der ihm als angemessen erscheint. Möge jeder erkennen, mit welchen wie Tau im Gras vergänglichen Erscheinungen er zu tun hat.
Buddhistische Praxis und Konkurrenzdenken im Rahmen einer materialistischen Ideologie, wie soll das miteinander verknüpft werden? Da muss man sich doch wirklich fragen... Das eine schließt das andere aus.
Veronika_K:
Für mich ergibt sich daraus ein Beispiel mehr für die bewährte Annahme, dass es unvorteilhaft ist, sich anstatt auf eigene Motivationen, auf die Fehler anderer zu konzentrieren. Die Annäherung an wahre Erkenntnisse fängt immer mit der Einsicht an, dass unsere Motivationen einem Ich-Bedürfnis unterliegen, und dass niemand, also auch nicht man selbst, unter falschen Ansichten zu leiden hätte.
>>aber es ist ja nicht böse menschen als baustelle zu erhalten, oder doch?<<
Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Tatsache, dass Fleischverzehr sich u. a. auf die Funktion der Gelenke nachteilig auswirkt. Als Folge des Verzehrs vom tierischen Eiweiß stellt sich in vielen Arealen des Körpers eine Übersäuerung ein. Du beschäftigst dich deinen Angaben nach mit dem Heilen der Gelenke, schließt aber als Klientel davon Menschen aus, die sich vegetarisch ernähren und stellst sie auf eine Stufe mit denjenigen, die der Nikotinsucht anheim fallen. Den Tatsachen nach müssten aber diejenigen, die ihren Körper durch die Einnahme für seinen Erhalt unvorteilhaften Substanzen, gleich behandelt werden. Also nicht die Vegetarier und Raucher, sondern eben Raucher und Menschen, die Fleisch verzehren. Es stellt sich also die Frage, warum du anderen Menschen Fleischernährung empfiehlst wenn klar ist, dass sie ihre Gelenke belastet. Damit disqualifizierst du dich selbst und setzt nur die Reihe der Menschen fort, die du für ebensolches Verhalten kritisierst.
Auch dieses Argument greift nicht: Deiner Wortwahl nach leben Vegetarier nach Essensvorschriften. Menschen, die sich nicht an der Zerstörung der Umwelt durch Massentierhaltung beteiligen, die das Leid der Tiere und der gelenkgeschädigten und unter Übergewicht leidenden Menschen nicht billigend in Kauf nehmen, leben, deiner Ansicht nach, nach Vorschriften. Schade, dass du nicht begreifen kannst, dass eine Vernunft- und Herzensentscheidung mit einer willkürlichen Vorschrift nichts zu tun hat, und dass sich gerade im Aktionspotenzial der Befürworter der Fleischernährung, die unter Scheinargumenten wie "ich esse was mir schmeckt und das ist gesund", "der Mensch hat schon immer Fleisch gegessen und kann nicht anders" bzw. wahnhafte Vorstellungen wie "wir stammen doch vom Tiger ab" usw. heraus bilden, operieren, quasi eine logisch nicht nachvollziehbare, und man könnte fast in Versuchung kommen zu sagen - eine sehr dumme Verordnung oder Vorschrift vorliegt.
Der Mensch hat nicht immer Fleisch gegessen, sein Körper kann das Fleisch der Tiere überhaupt nicht verwerten ohne es vor dem Verzehr aufwendig durch Hitzeeinwirkung einigermaßen genießbar zu machen. Versuche dich jeden Tag beim Frühstück, Mittag- und Abendessen in ein Tier zu verbeißen, ich denke du wirst dir davon gravierende Verdauungsschwierigkeiten, Wurmbefall und andere unerwünschte Symptome einhandeln. Aber ich weiß, in Thailand ist alles möglich, ganz ohne Heilmittel, dann werdet ihr wahrscheinlich auch so einen Unsinn überleben. Ich meine es selbstverständlich anerkennend.
Die Frage einer Erhaltung der Baustellen durch Fleischverzehr manifestiert sich demnach auch in einer solchen Agenda, die du bei der Auswahl deiner Patienten triffst. Warum solltest du auch aus der Reihe tanzen? Im Zenbuddhismus behauptet niemand, dass alle anderen außer man selbst den drei Übeln anheim fallen würden. Und die Schein-heiligen, die sich einen Schein selbst ausgestellt haben, wie sollte man sie denn nennen? Für die hast du doch schon selbst längst passende Namen gefunden.
Veronika_K:
"Wir klagen die Natur nicht als unmoralisch an, wenn sie uns ein Donnerwetter schickt und uns naß macht: warum nennen wir den schädigenden Menschen unmoralisch? Weil wir hier einen willkürlich waltenden, freien Willen, dort Notwendigkeit annehmen. Aber diese Unterscheidung ist ein Irrtum."
Veronika_K:
Hallo Helmut,
>>Es gibt ein Ich das sich selber weder denken noch erkenne kann.<<
Lesenswert zum Thema - "Ich bin"... - Nisargadatta Maharaj. http://www.rainbow-spirit.de/Magazin_03.html/nisarga.html
Die Illusion des Freien Willens basiert auf der Identifikation mit Erinnerungen, Assoziationen, Gedanken, Gefühlen, Wahrnehmungen. Sie teilen sich in bewusste - bis etwa knapp 20 pro Sekunde - und unbewusste - mehrere Millionen pro Sekunde - Vorgänge. Aus dem Zusammenspiel der inneren, im Kontext mit früheren Erfahrungswerten abgespeicherten Denkmechanismen legt das UBW Lösungen vor, die wir u. a. Verstand oder Entscheidungsfreiheit nennen. Da Wahrnehmungen, Erinnerungen, Assoziation, Gedanken einzelner Menschen anhand ihrer subjektiven Entstehung seit der frühen Kindheit voneinander abweichen und eine Anhaftung an der eigenen inneren Organisation besteht, wird das gesamte Umfeld als ein Unsicherheitsfaktor empfunden - als etwas, was dem eigenen Selbst- und Weltbild anzugleichen wäre um das aus der gedanklichen Absolution irrtümlich entstandene Gefühl der Sicherheit weiter zu erhalten. Das beinhaltet auch den Glaubenssatz man würde das tun, was man tun will. In der Unsicherheit, die man dabei bemüht ist zu verdrängen, liegt aber der Schlüssel zum Loslassen.
Über ein starkes Selbst, Shobogenzo, westliche- und Zen-Psychologie... wie ich denke lesenswert. http://www.helga-schachinger.com/studentenarbeiten/zenbuddhismus.pdf
Ich hoffe ich konnte zum Thema beitragen.
Veronika_K:
Hi Robert, wir wissen doch, für was Kritik als Begriff steht. Etwa für den mit mehr oder weniger Nachdruck geäußerten Hilferuf, die Umwelt hat doch dem eigenen Weltbild zu entsprechen. Dieser Ideologie entspringt auch die Illusion 'für' oder 'gegen' jemanden zu sein. Außerdem, um weitere Inhalte einzugehen, setzt der moralisierende Zeigefinger in d. R. eine Aggression frei, die als gerechtfertigt einen euphemistischen, gesellschaftlich tolerierten Label verliehen bekommt. Vielleicht wirst du mir aber zumindest darin Recht geben: Pillenkonsum, Bandscheiben, Zehen, aber auch abstrakte Wissenschaften sind alles Luxussorgen wenn man der wahren, globalen Probleme gedenkt. Wer schon einmal hungrig ins Bett gehen musste, ein Kind verloren oder eine Tierfreundschaft hatte, versteht, was zu ändern und zu tun ist. Ein Luxusproblem ist eines, das man sich meistens ausdenkt um das Mensch-Sein zu verdrängen. https://www.google.de/search%3Fq=welthunger+massentierhaltung&client=firefox-a&hs=Q2O&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=u49QVN-RIKuqygPV74DQDA&ved=0CDkQsAQ&biw=1024&bih=698
Die altbekannten Tatsachen - knapp 40% der weltweiten Pruduktion an Getreide und 75% des Soja-Ertrags gehen an unsere eingesperrten und misshandelten Mitgeschöpfe während die gesamten pflanzlichen Nährstoffe ausreichen würden um doppelt so viele Menschen zu ernähren als die jetzige Population beträgt. Das ist ein richtiges Problem für ein Drittel der Menschheit und für ein nicht zu beziffernde Menge von anderen Lebensformen. Warum gehst du hier nicht an die Front, oder du, oder er oder sie... es ist schwer zu verstehen, was uns daran hindert, nicht wahr. Sind es wirklich nur die Geschmackszellen? Haben wir eine entsprechende Menge von wissenschaftlichen Studien dazu erstellt, wie und warum man Leid verdrängt?
"... anstatt bei der Sache zu bleiben"
Nun bin ich bei der Sache geblieben, oder gibt es gleich die nächste Kritik? Besser Wege aufzeigen als sich im Hamsterrad der ewigen Täter- und Opferschaften zu drehen, im Karussell der Pillendreher und der Pillenkonsumenten, der Befürworter und der Gegner von irgendetwas, hierin liegen weder der Fortschritt noch das Glück.
Grüße, V.