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Tai:
Wie kommst du denn auf die Idee, dass der Beobachter NICHT das Beobachtete sei?
Wie könnte es denn etwas geben, dass nicht zugleich auch du bist?
Wann immer du etwas wahrnimmst oder dir vorstellst, bist das auch du. Dieses "wann immer" ist in dem Moment immer ein Jetzt und im Jetzt bist immer du.
Wenn du der Beobachter bist und du glaubst, das Beobachtete sei verschieden von dir, dann ist auch das dein Gedanke. Auch dein Gedanke bist du.
gastX-:
PS.: Pardon, der 2. Satz war unvollständig:
Der Staat sind wir!
Eine machtschwangere Einsicht, die hinsichtlich der Frage, wie man mit Terrorismus im Allgemeinen und mit randständigen Jugendlichen im Speziellen verfahren sollte, ...
nach ganzheitlichen Antworten dürstet.
gastX-:
Ich danke dir Zarafel, dass du meinen müden Träumereien Beachtung schenkst. Dein waches Abstraktionsniveau, stellt für mich dabei eine gewisse Herausforderung da, der ich mich z.Z. kaum gewachsen fühle. So werde ich nur versuchsweise auf den Aspekt der moralischen Rechtfertigung der fürsorglichen Gruppe (bzw. Gesellschaft) gegenüber dem Einzelnen eingehen.
L ´etat ce sont nous.
Der Staat sind wir!
Eine machtschwangere Einsicht, die hinsichtlich der Frage, wie man mit Terrorismus im Allgemeinen und mit randständigen Jugendlichen im Speziellen verfahren sollte, (welche u.a. in U-Bahnen Angst und Schrecken verbreiten). Wie zerberstende Rohrleitungen lassen sie ihren hitzigen Dampf ab, der aus irgendwelchen gefährlichen Quellen zu stammen scheint. Sind diese Quellen etwa am Anfang der Kapitalflüsse unseres Kollektivs zu finden? Steuern wir sie, wo wir doch der Staat sind oder aber begnügen wir uns mit ihrer Besteuerung?
Na ja, den Besitzlosem war es immer schon verboten, in fremden Geldquellen rumzufummeln und so lassen wir das vorläufig und wenden uns mal wieder diesen unseren eigenen Fingern zu:
Mal angenommen es friert und unser kleiner Finger erfriert, was tun wir dann? Entledigen wir uns seiner, weil er uns so schmerzhaft plagt, oder geben wir ihm all unsere behütende Wärme, auf dass er sich rasch erholt und keinen Kummer mehr bereitet? Wo eigentlich ist der Frost, ist er im Finger, oder draußen in jener kalten Welt? Wir können uns mit dicken Handschuhen schützen oder aber dort draußen ein Feuerchen entfachen, um uns gemeinsam daran zu wärmen.
Wie wäre es liebe Freunde, wenn wir mit zündenden Ideen in unserem globalen Netz kleine Feuerchen entfachten, an welchen sich alle wären können, so dass auch die schwachen kleinen Fingerchen nicht erfrieren müssten. Das ist eigentlich nicht undenkbar, wenn man einsieht, dass die wärmenden Energiequellen dieser Erde in Wahrheit, seit jeher allen gemeinsam gehören (Egalite, Fraterniete, Liberte), und eine ungleiche Verteilung nichts weiter ist, als eine Idee von Dieben. Klamm heimlich und sehr eigennützig haben sie sich der moralische Rechtfertigung der Fürsorge des Staates gegenüber dem Einzelnen und im Laufe der Zeit bemächtigt. Es wäre meines Empfindens eine herzerwärmende Idee, wenn sich das Staatswesen künftig nicht mehr mit der Besteuerung des Misstandes begnügt, sondern sich zunehmend der Steuerung der Leben spendenden Energien widmet.
Vielleicht können aus erträumen Idealen, ideale Träume und aus idealen Träumen, bald ideale Wirklichkeiten entstehen, wenn wir weiterhin beherzigen, dass unser Bewusstsein (Geist) das Sein erzeugt.
Irmela:
Hallo GastX,auch in geslleschaftlichen Dingen müsste jeder rechtzeitig sagen was er wirklich denkt, wenn er überhaupt fähig ist selbständig zu denken!Man sagt im Volksmund - Gedankenleser - haben nichts zu tun - weil die meisten Menschen sich gar keine Gedanken über ihre Handlungen machen, hi, hi, ich gehöre nicht zu dieser Art Menschen..., ich denke immer blitzschnell, im Augenblick und dann im nachhinein betrachtet, richtig, liebe Grüße von Irmela
Irmela:
Hallo Reiner, ein Zenschüler reagiert immer im Augenblick,wenn Deine Hand mir eine Ohrfeige geben wollte, wird Deine Hand mein Gesicht nicht erreichen,Du wirst auf den Knien vor mir sein und mich um Entschuldigung bitten,daß ist ZEN!Gruß Irmela
Irmela:
Hallo,gastX,vielen Dank für Deine ausführliche E Mail.Ja Deinen letzten Satz wünsche ich mir auch für uns alle!Ich denke, wenn Du Deine Instinkte bewahren konntest, bis jetzt, wirst Du Dich immer richtig entscheiden.Die Wahrheit liegt immer im Augenblick!Ich selbst habe einen leiblichen Vater,der den Nazis - gedient - hat und in die Kindereinsätze verwickelt wurde, er ließ sich dann vom Ami gefangen nehmen.Es gibt dann einige Dinge, die ich hier auf dem Forum nicht bekannt geben kann...aber ich bekam dann einen Adoptivvater - Ich stelle keine Fragen mehr zur Vergangenheit.Es darf nie mehr passieren und das ist alles!Ganz liebe Grüße von Irmela
gastX-:
Zuweilen versuche ich eine Art intrinsischer Perspektive einzunehmen, indem ich menschliches Verhalten nicht individuell, sondern systemisch betrachte. So gesehen haben die Systeme wie z.B. Gesellschaft, Familie, Erziehung, Lebenswelt, Lebenslage, meines Denkens unmittelbare Auswirkungen auf das Denken und Handeln eines Individuums. Es kann folglich nicht allein verantwortlich sein für sein Tun, sondern Denken und Handeln sind Ausdruck der bedingenden Systeme.
Eine solche Sichtweise (die über die allgemein übliche Unterscheidung von Ich und DU, Täter und Opfer hinausgeht/ tranzendiert) erzeugt naturgemäßen Widerspruch, zumal ich ja das Paradigma individueller Entscheidungsfreiheit (von zB. gut- und böse) in Zweifel ziehe. Einerseits finde ich solchen Widerspruch sehr angenehm, da in ihm Partei für die jeweiligen Opfer ergriffen wird! Andererseits entsetzt mich dieser Widerspruch, da er der Nährboden dafür ist, dem Täter (nach dem Motto Aug um Aug...) u.U. gleiches Leid zuzufügen wie das, was durch ihn in die Welt kam. (Das ist als wirft man zum Löschen Holz ins Feuer.)
Wenn wir es wirklich ernst nehmen, dass alles aus Bedingungen heraus entsteht, dann sollten wir die (systemischen) Bedingungen beachtsam ändern, statt ihre boshaften Auswirkungen mit Feindschaft und Gewalt gegenüber Individuen zu beantworten. Individuelles Handeln ist meines Denkens nur Ausdruck der jeweiligen Systeme in deren Fokus der Einzelne interagiert.
Mit anderen Worten: Wenn unser Mitgefühl auf diejenigen begrenzt ist, die uns vertraut und liebenswert erscheinen, sind wir geistig beschränkt und malen weiterhin am Bild von Freund und Feind, in welchem das Du dem Ich letztlich immer etwas Fremdes haben wird.
gastX-:
Liebe Irmela,
ich bin mir da nicht so sicher, dass ein jeder vom Schicksal nur aufgebürdet bekommt was tragbar ist.
Jahrzehntelang war ich sehr selbstherrlich in meiner Kritik gegenüber meinem Vater, der im 3. Reich an der Belagerung Stalingrads beteiligt war. Ich beschuldigte ihn, sowie fast das gesamte deutsche Volk, die Graultaten jenes Weltkrieges verursacht zu haben. Als Kriegsdienstverweigerer fiel es mir leicht jene Generation des kollektiven Wahnsinns zu bezichtigen.
Doch nun, nun frage ich mich, ob ich mich wirklich hätte an die Wand stellen lassen, statt ein braver Soldat zu sein, der die Interessen des eigenen Volkes im Ausland verteidigt; so wie die Interessen des Kapitals auch heutzutage im Ausland verteidigt werden.
Ja, ich war (vor langer Zeit) in Afghanistan und sprach mit einem Vater dessen Kinder in den Bergen hungerten und der um ihres Überlebens willen dort unten in der Ebene, wo die wohlhabenden Touristen durch das Land fuhren, Straßensperren errichtete, um sich ihres Reichtums als nährende Beute zu bedienen. Ich frage mich, liebe Irmela, was ich denn als Vater zu tun bereit wäre, wenn das Schicksal uns so hart prüfte, dass wir unsere Kinder verhungern sehen würden. Was würdest du mir dann raten, so dass auch ich nicht zum Dieb und Mörder würde?
Ach, ich wünsch uns allen ein angenehmes Schicksal, so dass wir ohne Not gute Menschen bleiben können...
Irmela:
Hallo GastX,niemand bekommt vom Schicksal mehr als er tragen kann,ich bin an meinem Schicksal, in aller Schwere,gewachsen.Viele Menschen Heutzutage schrecken schon vor einer Regenpfütze zurück....Liebe Grüße von Irmela
http://www.martinschmid.info/mentoring/taiji-und-qigong/d_antworten_laodao.htm
Das kommt zwar aus der Taiji Ecke, kann aber unseren Bedarf an kryptischen Aussagen auch sehr gut befriedigen. ;-))))
Viel Spass
Sundro