Vor einer Weile habe ich als "Zen-Frischling" begonnen zu sitzen und meine Atmung zu beobachten. In letzter Zeit bin mehr und mehr dazu übergangen, nach einer kurzen "Phase des bewußten Atmens" das Nicht-Denken zu probieren. Mir gelingt es mittlerweile recht gut, die "Wellen des Geistes", ohne mich gestört zu fühlen, verebben und wieder anschwellen zu lassen. Soviel zu meiner Zazen-Praxis.
Vermutlich sollte ich bald in Betracht ziehen, in einer Zen-Gruppe zu sitzen. Hier liegt mein Problem: Ich habe Anleitungen zum Umgang mit Koan gelesen, selbst ein paar mal eines in mein Sitzen eingebaut und den Eindruck gewonnen, daß dieser Weg besser zu meinem Temperament paßt.
Anscheinend ist der Eigengebrauch der Sprüche jedoch problematisch. Ein passendes Koan sollte von einem Meister für seinen Schüler ausgewählt werden. Was tut man aber, wenn keine Zen-Gruppe verfügbar ist, die auf diesem Wege praktiziert? Wie handhabt Ihr das Koan, vorausgesetzt, Ihr lümmelt Euch nicht nur im Nicht-Denken herum?
Bin auf Eure Anregungen gespannt (auch solche, die mir bedeuten, daß ich gründlich auf dem Holzweg bin). ;)
um nocheinmal auf deine ursprüngliche Frage zurück zu kommen.
>> Was tut man aber, wenn keine Zen-Gruppe verfügbar ist, die auf diesem Wege praktiziert? <<
Es gibt ein chinesisches Sprichwort:
Wenn der Schüler bereit ist erscheint der Meister.
Habe etwas Geduld und wenn du kein Koan zugewiesen bekommen kannst, dann warte eben mit dem Lösen des Koans. Ohne Lehrer wirst du nie erfahren, ob du es gelöst hast oder weit von der Antwort entfernt bist.
Ich habe shikantaza als Übung zugewiesen bekommen und kein Koan, aber dennoch stelle ich mir die Fragen, nicht beim zazen, eher bei Arbeiten die ich ausführe: Wer bin ich? Wer arbeitet? Wer hört?
Doch das ist im Grunde eitele Gedankenspielerei, denn ich habe keinen Lehrer.
Konzentriere dich wenigstens beim Zazen auf den Atem - da kann auch ich mipooh nur zustimmen.
Lieben GRuß
almaluz