Hallo liebe Zennies,
nach einigen Jahren Meditationserfahrung bin ich jetzt zum Zen gekommen.
Bisher war es für meine Meditation erstrebenswert den sogenannten Beobachter in mir zu erwecken. Das heißt eine Instanz die quasi losgelöst vom Ganzen den Rest beobachten kann. Da werden dann Gedanken, Gefühle, der Körper, Schmerzen und auch Freude nicht mehr als untrennbar zu mir gehörend empfunden und verlieren so ihre Bedeutung, ihren Stachel.
Im Zen, d.h. im Zazen scheint das keine Rolle mehr zu spielen. Hier geht es, wenn ich es richtig verstanden habe um ein ganz in dem aufgehen was gerade ist, um dann sich selbst zu vergessen
Jetzt komme ich etwas durcheinander. Was ist dann der Beobachter den ich deutlich erfahren kann?
Ich freue mich auf eure Erfahrung
Briggs
Erst einmal benutzen die Theravada-Leute auch ein Sitzkissen zur Meditation, auch bei den Kagyü liegen diese ordentlich unter dem Po, wenn sie still meditieren. Wenn Du Dich als Beobachter geübt hast, solltest Du das jetzt nicht einstellen, nur weil Du das Zazen favorisierst. Mir persönlich sind diese theoretischen Überlegungen mumpe. Wenn ich auf dem Sitzkissen hocke, sitze ich auf dem Sitzkissen. Es zwickt hier, es zwickt dort. Das ändert sich ständig, nichts ist von Dauer. Bei den Gedanken kommt einer, gefolgt von einem anderen. Auch hier ist alles vergänglich. Ich sitze dann so lange und hänge mich auch nicht an die Atmung. Wenn die Zeit herum ist, stehe ich auf und tue was anderes. Für mich Windbeutel ist die Zeit des Sitzens eine Wohltat. Andere mögen das anders sehen, sie gurken vielleicht auch nicht ständig umher und sind dankbar für eine halbe Stunde Stillsitzen.
Auf bald.
Dae Kyong