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gastX-:
Ja zwen das stimmt wie du sagst (auch ich würde mich spontan wehren).
Das mit dem Stock ist eigentlich eine veraltete Symbolhandlung in Zenklöstern um auf irgedwas aufmerksam zu machen. Ich benutzte den virtuellen Stock um zu erläutern was Buddha uns riet: Wir sollten Freude und Leid mit Gleichmut betrachten, denn so sagte er, von Lieben getrennt sein ist leid. Mit anderen Worten: Aus der Begierde des Erfreulichen entsteht Leid, da nichts Beständigkeit hat und somit auch das Erfreuliche einst schwindet...und sich somit aus Anhaftung Leid ergiebt.
Freude als auch Leid sind so gegensätzlich wie die beiden Enden eines Stockes. Zur Verdeutlichung schrieb ich die Methapher.
Es geht darum über die Dualität der Beiden Enden hinauszugehen und die Wirklichkeit zu erfassen. In Wirklichkeit, da handelt es sich jedoch lediglich um einen Stock...und den kann man ergreifen um evtl klarzumachen, dass auch aus Schmerz freudige Erkenntnis erwachsen kann.
Das heißt:
Wenn wir bekümmert und sehr traurig sind, so sollten wir dem Kummer und der Traurigkeit dankbar lauschen, da es sich bei ihnen um sehr wertvolle Gefühle handelt, mittels dessen wir erkennen können, was hier Leid erzeugt. Wenn wir so die Wurzel des Leides ergründen, dann befinden wir uns auf dem Achtfachen Pfad welcher die Erkenntnis zur Überwindung des Leids in sich birgt.
Aus diesem Grunde wurde in Zenklöstern zuweilen ein Stock zur Aufwachhilfe genommen. Ist das nun gut oder schlecht?
zwen:
ok, es ist alles eine frage des standpunktes. diese einsicht macht gelassen, das leuchtet mir ein. aber wie ist es dann mit dem standpunkt des stockschlägers? oder steht der überhaupt noch irgendwo? muss er doch, sonst könnte er ja keinen stock schwingen. wo er selbst steht, interessiert ihn aber offenbar nicht. da wäre es doch für mich als geschlagenen geradezu eine pflicht, ihm den stock wegzunehmen und dann IHN zu verdreschen, und zwar so richtig grün und blau, im dienst der erkenntnis natürlich. wow, ich merke gerade, dass stockschläge wirklich ein enormes potenzial haben. man sollte sie viel öfter austeilen!
gastX-:
Ja, diese Gedankengänge, zu denen ich dich hier einlade erscheinen zunächst verwirrend, aber dann evtl....aufschlussreich. Ich fand diesen Schlüssel in einem Sanskrit / davon aber vieleicht später mehr.
Zunächst zum dualistischen Phänomen der Empfindungen wie zB Schmerz und Freude. Sie sind so gegensätzlich wie die beiden Enden eines Stockes. Aus meiner Perspektive ist er (als Beispiel) gut wenn gute Einsicht bewirkt wird: Aus deiner Perspektive ist er schlecht, da er Schmerz bewirkt. So wie man aus Fehlern zu lernen vermag, so kann Schmerz sich am Ende als Glück herausstellen.
Ich werde dir hierzu zusammenfassend eine kleine Geschichte erzählen von der ich hörte:
Da war ein Bauer mit einem prachtvollen Hengst, so dass ihn alle glücklich schätzten. Er aber sagte: "Wer weiß ob es mein Glück ist, vielleicht ist es mein Unglück." Sein Sohn war ein guter Reiter und gewann viele Wettkämpfe, so dass alle den Bauern beglückwünschten. Er aber sagte: "Wer weiß ob es Glück ist, vielleicht ist es Pesch."
Tatsächlich trug es sich jedoch so zu, dass sein Sohn eines Tages vom Pferd stürzte, die Beine brachen und er fortan nur noch humpelte. Alle bedauerten den Bauern. Er aber sagte: "Wer weiß ob es ein Unglück ist, vielleicht ist es Glück." Alsbald hielten alle den sonderlichen Bauern für verrückt, bis zu jenem Tag an dem vom Nachbarland her Feinde anrückten, so dass eine Schlacht zu schlagen war, bei der alle wehrhaften Männer des Dorfes zu Tode kamen, bis auf einen, der da humpelnd zu sich sagte: "Wer weiß, ist es Glück, oder ist es Unglück."
Wenn man einsieht, wie sich Freude in Schmerz und Schmerz in Freude, und Einsichten in Fehlern und Fehler in Einsichten wandeln, dann betrachtet gelassen sein Schicksal und geht lernend den Weg. (vgl. I-ging)
zwen:
ok, das mit dem stock leuchtet mir halbwegs ein, aber was hat die sonnenbrille damit zu tun? also ich stelle es mir dann so vor, dass ich ohne sonnenbrille beide enden des stockes erkennen kann, auch das ende, das in deiner hand ist. aber weh tun würde es trotzdem, und erfreut wäre ich glaube ich auch nicht besonders. eher sauer. nicht auf den stock natürlich, sondern auf dich, so viel steht fest. der stock kann ja nun wirklich nichts dafür. aber das beantwortet ja nicht die frage danach, wer von euch beiden mich geschlagen hat, denn das war ja ganz eindeutig auch der stock. trotzdem wäre ich dem glaube ich eher nicht böse. da gibt es also offenbar keinen zusammenhang.
aber noch etwas anderes: wieso sollte der stock dann in deiner hand hilfreich sein? er tut dir doch nichts gutes, wenn er dir dabei hilft, anderen weh zu tun oder? das gibt dann ein schlechtes gewissen und so, schlaflose nächte, mieses karma... jetzt wo ich mir das so überlege, finde ich den stock eigentlich ganz in ordnung. er ist mir sogar richtig sympathisch geworden. aber damit ist jetzt natürlich wieder alles durcheinander und ich bin zu klug als wie zuvor.
Geht es dir nur um das Begeifen von Gegensätzen, oder geht es dir um das Erfassen eines Stockes, welcher (wie jeder weiß)zwei gegensätzliche Enden hat?
Würde ich dir nun mit einem solchen Stock auf die Schulter klopfen, so dass sein stumpfes Ende dir einen Schmerz verursacht, wäre es dann ein "schmerzhafter" Stock, oder aber wegen seines anderen Endes ein "guter hilfreicher" Stock in meiner Hand?
Wenn dir das, nicht einleuchtend ist, dass ein Stock zugleich und im selben Augtenblick schmerzhaft als auch gut sein kann, dann wird vielleicht eine andere Antwort dir ein Schlüssel sein:
"Wer hat mich denn da geschlagen? War es der Stock oder der gastx?"
Wenn du nun glaubst, wir beide hätten es gemeinsam getan, so kannst du wirklich froh von jedem nur eine halbe Abreibung bekommen zu haben... War jedoch nur ich der Böse, dann lass den lieben Stock aus dem Spiel oder aber trägt er die Schuld, dann sei mein Freund.
zwen:
also das verstehe ich nicht. ohne sonnenbrille wird schmerz zur freude und umgekehrt? aber trotzdem existiert schmerz gar nicht? das ist wirklich schwer zu begreifen, zumindest für mich...
Das mit dem Stock ist eigentlich eine veraltete Symbolhandlung in Zenklöstern um auf irgedwas aufmerksam zu machen. Ich benutzte den virtuellen Stock um zu erläutern was Buddha uns riet: Wir sollten Freude und Leid mit Gleichmut betrachten, denn so sagte er, von Lieben getrennt sein ist leid. Mit anderen Worten: Aus der Begierde des Erfreulichen entsteht Leid, da nichts Beständigkeit hat und somit auch das Erfreuliche einst schwindet...und sich somit aus Anhaftung Leid ergiebt.
Freude als auch Leid sind so gegensätzlich wie die beiden Enden eines Stockes. Zur Verdeutlichung schrieb ich die Methapher.
Es geht darum über die Dualität der Beiden Enden hinauszugehen und die Wirklichkeit zu erfassen. In Wirklichkeit, da handelt es sich jedoch lediglich um einen Stock...und den kann man ergreifen um evtl klarzumachen, dass auch aus Schmerz freudige Erkenntnis erwachsen kann.
Das heißt:
Wenn wir bekümmert und sehr traurig sind, so sollten wir dem Kummer und der Traurigkeit dankbar lauschen, da es sich bei ihnen um sehr wertvolle Gefühle handelt, mittels dessen wir erkennen können, was hier Leid erzeugt. Wenn wir so die Wurzel des Leides ergründen, dann befinden wir uns auf dem Achtfachen Pfad welcher die Erkenntnis zur Überwindung des Leids in sich birgt.
Aus diesem Grunde wurde in Zenklöstern zuweilen ein Stock zur Aufwachhilfe genommen. Ist das nun gut oder schlecht?
:)