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Veronika_K:
Das ist deine Interpretation, ich schreibe nicht seitenweise um Psychodynamik zu kritisieren, und auch sonst macht das kaum jemand, der sich mit Psychotherapien beschäftigt. Diese Prozesse laufen bei allen Personen fast identisch ab, und du kannst dir auch sicher sein, dass wenn andere Situationen nicht in einer ähnlichen weise erfahren hätten, es darüber kein theoretisches Wissen und keine Möglichkeit einer positiven Einflussnahme (von außen) geben würde.
mipoohji:
Hey, mal langsam...
Jeder möchte sich gut fühlen. Und zwar nicht, weil er bestimmte Gefühle gern konserviert hätte, sondern auch dann, wenn völlig was neues kommt.
Froh zu sein wenn alles emotional abgestorben ist, ist dummes Zeug. Froh ist Emotion.
keine_Sicherheit:
JEDER!!!??? Man sollte nicht immer von sich auf andere schließen. Du projezierst mir zuviel Dein eigenes auf andere. Ich bevorzuge weder angenehme noch unangenehme Gefühle, sondern bin froh wenn in mir alles emotional abgestorben ist. Mag zwar langweilig sein, aber auch an Langeweile kann man sich gewöhnen.
Veronika_K:
>>Selbst nach totaler Auslöschung, wo man leer ist, kommt ein Teil so nach und nach wieder durch die Hintertür ins Bewußtsein.<<
Totale Auslöschung ist das nicht, sondern Verdrängung. Die Intrusionen hindern dich daran, in der Gegenwart angemessen zu reagieren, sie bewirken immer die falschen Reaktionen und Entscheidungen und sorgen für ein neues traumatisches Potenzial.
Also ergibt sich daraus die Notwendigkeit, sich mit der eigenen persönlichen Geschichte schöpferisch auseinander zu setzen, nicht nur zulassen. Eine Möglichkeit - guck unter PIT.
Veronika_K:
Versuch doch zum Anfang zurück zu kehren. Sinnliche Wahrnehmung und Informationen über geistige Inhalte anderer gehören zu der mittelbaren Wahrnehmung, sind also auf Mittel angewiesen. Diese Mittel sind unsere Sinne und ein Wahrnehmungsschema, das bei jedem Menschen anhand seiner angeborenen Dispositionen und erlernten Reaktionsmuster sowie seiner individuell gestalteten Erfahrungswerte völlig unterschiedlich ausfällt. Das Selbst- und Weltbild als Teil des Wahrnehmungsmechanismus ist ein Gebiet, das der Erhaltung der psychischen Balance dient, auf das Abwehrmechanismen wie Projektion, Verdrängung usw., aber auch Einfluss durch Retrospektionseffekte (Fehlschlüsse und Fehlurteile) und alle möglichen Assoziationen und Intrusionen greifen, die sich auf die eigene biografische Geschichte beziehen. Wo also möchtest du objektiv etwas über Denkweisen und Gefühlszustände anderer erfahren? Du hast nur dein persönliches Schema, nur dich selbst als Muster und Vergleichsmöglichkeit. Und das ist ein bisschen zu wenig, alle deine Annahmen entsprechen deinem Muster und die Fähigkeit der Erkenntnis reicht eben nicht darüber hinaus. Ob in der Psychotherapie oder im Buddhismus, der Prozess der Selbstfindung fängt immer mit damit an, Spekulationen bezüglich der Zustände anderer einzustellen. Ein Wahrsager oder ein falscher Guru wird sicher genau das propagieren, entweder aufgrund der wirtschaftlichen Vorteile oder weil das ein Ziel seiner Geltung darstellt Macht über andere vorzutäuschen. Informiere dich doch im Internet, wie viele Menschen speziell in der buddhistischen Szene in D davon betroffen sind. Jeder kommt allein auf die Welt, er wird die Welt auch allein verlassen, er selbst entscheidet ob er in einer Illusion leben oder sich von ihr befreien will, und nur er selbst kann die dazu notwendigen Schritte einleiten. Mama, Papa, ersatzweise Lehrer, vergiss es. Selbst das Baby lernt das Laufen ganz allein. Der Wahrnehmungsprozess hat im Buddhismus eine Entsprechung, das wäre das nächste Thema - Rückwirkwahrnehmung, Vielheitswahrnehmung, aber den Buddhismus hast du, glaube ich, vor ein paar Wochen als unbrauchbar verworfen...
keine_Sicherheit:
Naja, ich kann Dir nur von mir berichten, daß ich erst den Weg der sanften Transformation ging und im Anschluss ne radikale und gewaltsame Selbstzerstörung vollzog. Es enststeht zwar was Neues, aber die Spuren der Vergangenheit bleiben trotzdem in irgendeiner Ecke noch vorhanden und sei es nur in Form von vezerrten Erinnerungfetzen, die man nicht mehr klar erkennen kann. Selbst nach totaler Auslöschung, wo man leer ist, kommt ein Teil so nach und nach wieder durch die Hintertür ins Bewußtsein. Aber ich kämpfe nicht mehr gegen an, sondern akzeptiere es irgendwo, ohne dem große Bedeutung beizumessen.
Peter96:
wenn ich die antworten hier lese habe ich das gefühl, dass es hier sehr unterschiedliche wege gibt. und jeder schon eine andere strecke an weg zurückgelegt hat. ich denke es wäre einfacher, wenn man zu jedem Autor hier im Forum mal wüsste, ob er - ich sag mal: sein "ursprüngliches ich" noch besitzt/denkt es zu besitzen oder schon "bestätigt" wurde. (weil auf die direkte frage ob man erleuchtet ist kommen nur wieder unterschiedliche Sichtweisen der Erleuchtung, eigentlich selten eine echte antwort, egal ob man es hat oder nicht ;-) )
also ich denke z. B. noch dass ich mein ursprüngliches ich besitze und wurde auch nicht bestätigt.
keine_Sicherheit:
Außerdem, was ist daran so schlimm, wenn man weiß wie andere sind. Sie verraten sich durch das was sie sagen und wie sie es sagen, durch ihren Blick, Mimik, Gestik, Körpersprache doch schon von allein. Da muss man nicht extra mit nem esoterischen oder psychologischem Mikroskop ran, um sie krampfahft zu analysieren. Wenn man selber schon genügend unterschiedliche Zustände im Laufe seines Lebens durchlebte, dann erkennt man auch viel bei anderen Menschen, die so drauf sind. Und andere natürlich auch bei einem selbst. Natürlich hat man als Anfänger Beklemmungen und Angst davor. Zeugt aber auch von Egoismus und sozialer Inkompetenz. Maskenträger, die ihre Maskerade aufgegeben haben/bzw. die durchschaut wurden, sind nunmal weiter. Ebenso Mauerbauer, die ihre Mauer eingerissen haben/bzw. die eingerissen wurde. Ebenso Lügner, die sich zur Ehrlichkeit entwickelten usw.
Wie egozentrisch muss man sein, um so nen Stuss zu erzählen. Und natürlich können andere Menschen einem sagen, wie es in einem aussieht, wenn sie diesen Zustand aus eigener Erfhrung kennen. Psychopath, hä? Sind wir das nicht alle irgendwo? Liebe Veronika, Du mit Deiner paranoiden Ablehnung von Psychopathen, bist auch nur ein doppeltgemoppelter Psychopath, lol
Veronika_K:
Natürlich kann man auch die Mama oder den Papa befragen. Wenn ein anderer dir Auskunft darüber geben will, wie es in dir aussieht, gib ihm das hier zum Lesen selbst wenn das mit größter Wahrscheinlichkeit nichts nutzen wird:
Veronika_K:
Man sagt die Menschen würden ihre Realangst und Realunlust vermeiden wollen, durch Konsum jeglicher Art, also auch Zen und Koans.
Wer ehrlich ist, weiß, dass er sich Tag ein Tag aus darum bemüht gute Gefühle fest zu halten und andere zu meiden. Die freudigen Gefühle, und die Weh-Gefühle sind es, die Gedanken immer wieder in gewohnten Bahnen kreisen lassen und von Absichten ablenken, die nicht erkannt werden.
Veronika_K:
Allein die täglichen Wiederholungen sollten bei dir sämtliche Alarmglocken klingeln lassen, nur bist du womöglich nach so langer Zeit in der Art involviert, dass du, obwohl du selbst merkst, dass das deine Verwirrung nicht mindert, davon auch einen Teil übernommen hast. Das aneinander Reihen von Worthülsen kann in so vielen unterschiedlichen Konstellationen stattfinden, dass keiner sich mehr auskennt und das Gesamtbild für etwas Fantastisches hält, was es eigentlich auch ist, aber in einem ganz anderen Kontext. Das Blendwerk gründet z. T. auch am Gewöhnungseffekt. Sagt jemand zwanzig mal nacheinander die Katze ist grün, was macht das neuronale Netzwerk anhand seiner angeborenen, steten Lernaktivität, es fängt an Flexibilität ins Spiel zu bringen und seine eigene Leistung zu hinterfragen. Das ist eine gute Veranlagung insofern man nicht mit Wahn konfrontiert wird. Wahn ist leicht induzierbar und wer Analyse für Abwehr erklärt, den treibt die Angst bloßgestellt zu werden. Dementsprechend fiel auch die Reaktion aus, auf gefühlten tausend Seiten hier nur Beleidigungen zweier Unbekannten, die die Fassade zum Bröckeln brachten. Buddhismus ist analytisch, weil er für den Erkennungsprozess steht, der Persönlichkeits- , Ideologie-, Kontrollwahn usw. wird als Dünkel bezeichnet und wäre zu überwinden. Dass das so schwer ist zu verstehen, ist tatsächlich schwer zu verstehen.
Gruß, V.