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du fragst:
"Was wäre Deine Alternative? Wie sonst möchtest Du einem Menschen die Erfahrung vermitteln, dass allein in seiner lebendigen Existenz und deren Wertschätzung alle Erfüllung liegt?"
Ich sage ihm das:
In seiner lebendigen Existenz und deren Wertschätzung alle Erfüllung liegt!
Nicht das es einen Zustand gibt, der unerkannt neben seiner lebendigen Existenz darauf wartet entdeckt zu werden. Ich gebe ihm nicht noch ein zusätzliches Hirngespinst, mit dem er sich aus der Realität beamen kann.
Das Momonkan kann das viel besser sagen als ich:
Triffst du einen Schwertkämpfer,
zeige ihm ein Schwert.
Ein Gedicht zeige nur einem Dichter.
Sprichst du zu anderen, sage nur drei Viertel;
Gib nicht die ganze Sache preis!
Gut dann eben Satori.
Es wird dort viel von Anstrengung dieses Satori noch rechtzeitig im aktuellen Sesshin zu erreichen gesprochen. Satoris werden in einer blumigen Sprache beschrieben.
Ich bin da sehr skeptisch. Wer seine tollen Zenerlebnisse so anpreist, will uns was verkaufen oder er braucht eine Bestätigung, da er seinem eigenen Erleben nich traut. Kann man hier im Forum oft verfolgen. Wenn soviele meinen "Erleuchtungs-Bericht" lesen, kann es nicht so falsch gewesen sein.....
Wenn das ein Anfänger als Richtschnur nimmt wird er meilenweit neben dem Weg landen.
Mir kommt das vor als ob jemand mit Verstopfung auf dem Klo sitzt und drückt "Satori-Satori-Satori-Satori" Sicherlich kann es dann passieren, wenn er aufgibt, ist es da.
Ein Anfänger ohne Lehrer wird da eher auf dem Klo überwintern.(Jahre lang)
wie schon gesagt, am Besten gar kein Buch lesen.
Wenn doch dann:
Zazen oder der Weg zum Glück: Muho
Was ich gerade gelesen habe ist:
Zen Wrapped in Karma Dipped in Chocolate: A Trip Through Death, Sex, Divorce ...
Von Brad Warner
Das gibt es nur in englisch, aber einfach gehalten, manchmal etwas Slang.
Das ist ein Buch, das gründlich mit der Erwartung aufräumt, Zen-Meister seien irgendwie etwas Besonderes. Abgefahrene Erleuchtungserlebnisse wirst du dort auch nicht finden. Und das ist als Einsteigerliteratur das Beste was dir passieren kann. Hüte dich vor Büchern, die dir irgendwas versprechen.
Nach einem für ihn beschissen gelaufenem Jahr ist das Einzige was man mit seiner Zen-Praxis in Verbindung bringen könnte seine Antwort auf die Frage, wie sein Jahr war, das er nicht sagen kann ob es gut oder schlecht war.
Also ich lese gerne. Solange es kein salbungsvolles Erleuchtungsgelabere ist. (Meine Sprache passt sich Brad Warner an, oder war ich schon immer so?)
genau, aber das sagt er nicht. Er meint es nutzt sich von selbst ab:
"Bei jeder Drehung, bei jeder Veränderung der Umstände, bei jedem Konflikt, bei jeder Niederlage, bei jedem Sieg bröckelt etwas davon ab."
Das heißt ich kaufe mir noch ein tolleres Auto und mein Ego nutzt sich ab???
Aber ich habe den Wetering auch mal gelesen, heute würde ich ihn nicht mehr als Einstiegsliteratur in Zen empfehlen.
Sundro:
Komische Geschichte.
Meine Persönlichkeit nährt sich durch Siege und Niederlagen.
Wenn er mit Persönlichkeit das meint was unter "Ich" verstanden wird, so wird der Glaube das, dieses "Ich" als feste unveränderbare Eigenschaft existiert und mich irgendwie ausmacht, mit der Zeit des Sitzens tatsächlich an Bestand verlieren.
Aber das sagt der Wetering ja nicht???
Sundro:
Das hier?
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Mumonkan
46. Vorwärtsgehen von der Spitze einer Stange
Meister Shi-shuang sagte:" Wie willst du von der Spitze einer hundert Fuß hohen Stange vorwärts gehen?" Ein anderer berühmter Altmeister sagte:" Auch wenn einer sitzend auf einem hundert Fuß hohen Mast Erleuchtung erfahren hat, ist es noch nicht die vollständige Sache. Er muss von der Spitze des Mastes vorwärts-gehen und Welten der zehn Richtungen sind sein ganzer Körper.
Kommentar
Wenn du vorwärtsgehen und dich umdrehen kannst, gibt es keinen Grund, etwas weniger hoch zu schätzen. Wie dem auch sei, sag mir einfach: Wie willst du von der Spitze dieser hundert Fuß hohen Stange vorwärtsgehen? Hm!
Vers
Mit erblindetem Stirnauge
haftet man am Zeiger der Waage.
Wirf Leib und Leben weg,
dann führst du als Blinder viele Blinde.
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so kenne ich das.
Also, ich habe bestimmt nicht wenige sexuelle Phantasien, aber darauf wäre ich jetzt nicht gekommen.
Es ist in der Tat beim Taiji ein Problem bei Partnerübungen, das manche Ausgehungerte, jede Berührung gleich als sexuell interpretieren müssen und andere genau aus diesem Grund jede Berührung vermeiden wollen.
Das gibt sich dann in der Regel sehr schnell.
Viel Spass mit meinem Beitrag
-->darauf wäre ich jetzt nicht GEKOMMEN!!!!!!
Eine Begrifflichkeit die im Zazen immer wieder auftaucht ist das Praktizieren mit dem Körper.
Wie geht das?
Wenn der Körper in der richtigen Position ist, entspannen sich Körper und Geist als Einheit heißt es.
Das kann ich nachvollziehen. Als Taiji Spieler, weiß ich recht gut wie ich meinen Körper in die beste Position bringe, in der er sich selbst trägt und es einfacher macht ihn zu vergessen.
Es gibt dazu eine interessante Übung, die ich von meinem Taiji-Lehrer habe. Es ist eine Partnerübung, bei der ein Partner entspannt auf dem Boden liegt und der andere ihn bewegt. Nach einer Weile stellt der aktive Partner dem passiven Partner den Arm so hoch, das der Arm nur noch auf dem Ellbogen ruht. Dann wird das Gleichgewicht für den Arm gesucht, so das dieser letztendlich stehen bleibt. Der passive Partner wird dann den Arm nicht mehr wahrnehmen. Wirkliches Gleichgewicht führt zu dieser Nichtwahrnehmung. Man kann so einschlafen und irgendwann mitten in der Nacht fällt der Arm, durch eine Bewegung des Körpers, runter und man erschrickt über den plötzlichen Fremdkörper im Gesicht. Versucht es mal.
Meine Zen-Seite sah da sofort eine Verbindung zum Sitzen. ----Trommelwirbel----- ein neues Konzept! Eine neue Erklärung: Wenn ich im Gleichgewicht sitze, vergesse ich mich. Ist das, das ganze Geheimnis?
Nein, natürlich nicht.
Sitzen mit Knieschmerzen in schrecklich schiefer Haltung ist auch Praktizieren mir dem Körper.
Dieser Körper-dieser Moment-Mitten drin! Im Gleichgewicht ist der Geist, der nichts bevorzugt und nichts ablehnt.
Auch wenn es mal nicht so läuft mit dem Sitzen und Schmerzen in den Vordergrund der Wahrnehmung drängen oder Gedanken um die Wette galoppieren, sitze ich mitten drin.
Wenn ich ständig um dieses Gleichgewicht bemüht bin, kreise ich um mein Sitzen und entferne mich meilenweit davon.
Trotzdem körperliches Gleichgewicht ist eine schöne Erfahrung. In der ich gerne bin.
ich gebe dir recht.
Allerdings gab es dieses Buch ja schon mal.
Zum Glück habe ich es mir in meiner MU-Verzweiflung nicht gekauft. Was für ein Glück! Was hätte ich verpasst!
Es ist also jedem selbst überlassen seine Praxis ad absurdum mit dem Kauf dieses Buchs zu führen.
Das Gefühl derer die mit der Seilbahn auf den Gipfel gekommen sind ist deutlich anders als das derer die hinaufgestiegenen sind.
so leid mir das tut, aber die Koan-Zeit wird zu Ende gehen. Eine jahrhundertlange Tradition wird in den Mülleimer der provitgeilen Mediengesellschaft getreten.
KoanLöungen werden die Titelseite der Bildzeitung einehmen. "Endlich gelöst: Das Klatschen der einen Hand"
Sind wir froh das wir unsere Schulung noch ohne dieses Theater erleben dürfen.
Die gute Nachricht, es gibt neue Koans. "Meister Rabe" von Robert Aitken ist so eine Sammlung. Da muß erst mal ein Lösungsbuch geschrieben werden.
was meinst du mit "eine Vorzeigeplattform für Webseitenentwickler" ?
Ich gebe dir recht was die Werbeplattform angeht.
Das ist hier so als würde ich in meinem Garten eine FKK-Liegewiese anbieten und die dann im Anzug moderieren.
Schon sehr seltsam....
Wie machst DU das?
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Das klärt sich im konkreten Fall.
Ach der Kauf von ein paar Nike-Turnschuhen kann damit was zu tun haben, wenn man weiß wie die Produktionsbedingungen sind.
Das heißt aber nicht das ich mir darüber den Kopf zerbreche. Es klärt sich von selbst. Es gibt gewisse Dinge die kann man einafch nicht mehr tun
und merkt erst später das man sie nicht mehr tut.
im Zen kann man die Gelübde ablegen, muß aber nicht.
Diese Gelübde sind nicht zu verwechseln mit den Geboten im Christentum, bzw. wie sie dort verstanden werden.
Das drückt sich zum Beispiel in der Formulierung aus. Es heißt im Zen "Ich gehe den Weg des Nichttötens" also "Ich gehe den Weg" und nicht "Du sollst"
Das ist mit Worten kaum zu erklären. Es klärt sich in der Praxis von selbst. Du mußt da nicht etwas tun um den Geboten zu folgen außer das du dich regelmäßig auf deinen Hintern setzt und die Gedanken und Gefühle ziehen lässt.
Wenn du mehr darüber wissen willst schreibe mir im Messenger.
Vielleicht kann ja einer/eine der drei (?) Ordinierten hier im Forum dazu noch was erhellendes beitragen.
hast du hier auf zen.de schon ein mal einen wirklichen Austausch gesucht?
Hast du hier schon ein mal etwas Anderes getan, als anderen Teilnehmern auf die Füsse zu treten?
Hast du schon jemals hier etwas aus DEINER Praxis erzählt?
Sundro:
Buddhaland ist mir zu sehr eine Werbeplattform für "Meister" Kopp/Wiesbaden.
Ich habe dort mal kritische Töne zu diesem Meister verfasst und wurde sofort rausgeworfen.
du fragst:
"Was wäre Deine Alternative? Wie sonst möchtest Du einem Menschen die Erfahrung vermitteln, dass allein in seiner lebendigen Existenz und deren Wertschätzung alle Erfüllung liegt?"
Ich sage ihm das:
In seiner lebendigen Existenz und deren Wertschätzung alle Erfüllung liegt!
Nicht das es einen Zustand gibt, der unerkannt neben seiner lebendigen Existenz darauf wartet entdeckt zu werden. Ich gebe ihm nicht noch ein zusätzliches Hirngespinst, mit dem er sich aus der Realität beamen kann.
Das Momonkan kann das viel besser sagen als ich:
Triffst du einen Schwertkämpfer,
zeige ihm ein Schwert.
Ein Gedicht zeige nur einem Dichter.
Sprichst du zu anderen, sage nur drei Viertel;
Gib nicht die ganze Sache preis!
Lieber Gruß
Sundro