Hallo,
ich denke wir sind uns über "Gewaltlosigkeit" als Grundprinzip weitestgehend einig, aber ganz konkret tauchen dazu doch immer wieder Fragen auf.
Ich betone z.B. immer gerne, "gewaltlos" ist keiner, selbst eine Blume ist gewaltsam im wachsen - sie sprengt zum Beispiel Asphalt.
Was haltet ihr von:
Öffentlicher Gewalt
Polizeigewalt, richterliche Gewalt, Mediengewalt
Gewalt in Lebensgemeinschaften
Hausarrest, Liebesentzug, Verfügungsgewalt
Wirtschaftlicher Gewalt
Zahlungsverzug, Lieferstop, Leistungsverweigerung
Psychischer Gewalt
Schweigen, Bevormundung, Mobbing, Verleumdung
mich interessiert in diesem Zusammenhang weniger "globale" Antworten sondern ganz konkrete Lebens- und Verhaltensweisen; was empfindet ihr als "rechtes Handeln" bei diesen Gewaltformen - und zwar wenn sie gegen euch gerichtet sind, wenn sie gegen eure Freunde/Angehörigen eingesetzt werden, wenn ihr selber keinen anderen Rat wißt, als es gegen andere einzusetzen um "berechtigte" Forderungen durchzusetzen.
thorsten
das matadoerle
die Mücke und die Blutegel lasse ich mal aussen vor!
Was Du über Deinen (biologischen) Vater berichtest, daß er Deine "spirituelle Persönlichkeitskomponente grob verletzt" hat, daß Du ihn deshalb als Ursache Deiner "Macke" darstellst (empfindest?) ... das ist hierbei interessant.
Ich möchte mal genau das Gegenteil darstellen: mein Vater hat jahrelang unter meiner Missachtung gelitten (ich war von 14/15 bis ca. 18/19 nicht bereit, mit ihm zu reden - "Gewalt" von meiner Seite!) ... irgendwann kam es von seiner Seite zu einem Ausbruch der Hilflosigkeit, er hat mich geschlagen ... interessanterweise war diese groteske Situation (körperlich ist er hoffnungslos unterlegen) für uns beide heilsam!
Ich habe meine "Schweige-Gewalt" wahrgenommen und eingeordnet, seine Schläge waren gewaltlos (weil absurd) und einzig Zeichen seiner Hilflosigkeit ... wir haben daran beide viel gelernt.
Vor allem habe ich diese Geschichte niemandem erzählt, bevor wir beide nicht klären konnten, was jahrelang unausgesprochen geschwelt hatte.
Das daraus erwachsende Vertrauen hilft uns heute, gegenseitigen Respekt und Liebe zu leben!
herzliche Grüsse
thorsten