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Marielle1:
Hello again
Ich habe nie behauptet ich brauche Zazen, um den Tag besser starten zu können. Du hast gefragt ob wir gerne sitzen und was uns motiviert...? ;-)
Joggen am Morgen macht einen auch frisch, das stimmt, ebenso der Kaffee auf den man sich freut und der die Lebensgeister weckt. Er weckt meine vielleicht sogar besser als das Zazen selber, da ich oft beim Sitzen Probleme mit zu tiefem Blutdruck habe. Trotzdem: Regelmässiges Zazen hilft mir,jetzt egal ob am Morgen oder irgendwann im Tag, mich bewusst einzuüben in eine Grundhaltung, die ich dann mit in meinen Alltag, meine Aufgaben nehme und dort weiter übe und in die Praxis umsetzen möchte. Es ist also kein isoliertes Zaubermittel, kein Doping oder Heilmittel für mich, aber eine gute Hilfe, um den Sinn für das für mich Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren und fokussiert und achtsam zu bleiben.
Vermutlich gibt es Leute,vielleicht gehörst ja du zu ihnen, die das ganz ohne solcher Hilfen schaffen, aber ich persönlich bin dafür sehr dankbar.
Ich hatte natürlich schon Zeiten, wo ich bewusst und auch schon aus Faulheit, manchmal auch aus "Stressgründen" jedwelche Stille, Meditiation und dergleichen wegliess und ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe gemerkt, dass es sich eine Zeitlang ganz gut leben liess so ohne. Also rein psychologisch hätte ich es nicht "gebraucht". Nach einer weiteren Zeit dann merkte ich jedoch, dass ich ausgeleerter gelebt habe, als wenn ich mir regelmässig die Zeit genommen habe zu Sitzen bzw. zu Meditieren früher. Ich habe mich mehr und mehr in alle Himmelsrichtungen und Unwichtiges zerstreut, mich in subjektiven Stimmungen verloren und mich davon beeinflussen lassen, habe meine Energie dumm und noch dümmer verschleudert und das war schlussendlich nicht wirklich toll.
Ich glaube, einen gewissen Pool an Stille, an Zazen wenn du willst oder wenn es etwas anderes ist, das einem diesen Pool füllt auch o.k., zu haben und zu erhalten ist wie ein Grundwasserspiegel, aus dem dann die Quellen gespeist werden, die durch unser Leben fliessen.
Vielleicht ist es auch vergleichbar mit einem Feuer, wo man klugerweise regelmässig nicht zuviel aber auch nicht zuwenig Holz nachlegt, um es sinnvoll als Wärmequelle... nutzen zu können.
Natürlich kann man das Feuer ausgehen lassen und allenfalls mal wieder neues machen. Nur obs dann so einfach ist wenn man zuerst wieder Holz suchen gehen muss, Feuer anfachen, wenn man Pech hat bei Regen und dabei friert anstatt dass man sich an sein achtsam unterhaltenes Feuer setzen kann um sich wieder zu wärmen oder zu kochen oder so wenn man es braucht?
Schau, verkaufen kann dir hier niemand, dass du Zazen unbedingt brauchst oder machen musst. Es gibt viele Möglichkeiten um ein glückliches, zufriedenes Leben führen zu können. Meine alte Grosstante hat mir zur Erstkommunion den Spruch geschenkt: "Sei tapfer im Leben, tu'deine Pflicht und zeige dem Alltag kein Sorgengesicht. Ueber den Sternen hält einer die Wacht, der fügt es besser als dus dir gedacht". Sie hat danach gelebt und war eine sehr einfache Frau voller Weisheit, Geheimnis, Zufriedenheit und innerer Schönheit. Ich hab den Spruch all' meine Kinder- und Jugendjahre hindurch im Zimmer hängen gehabt und hab ihn lange nicht verstanden, fand ihn doof... heute finde ich, er enthält die Grundzutaten für ein zufriedenes Leben: Nicht allzusehr Nabelschau betreiben um dann im Ego zu versinken, seine Aufgaben im Leben erfüllen die einem gestellt sind und Vertrauen haben, dass es schon richtig/gut kommt wie auch immer es kommt. Was brauchts mehr?
Du kannst dich auf die Erfahrung des Zazen einlassen und selber schauen, was es mit dir macht wenn du magst, schauen, auch ruhig kritisch prüfen ob es deinem Leben dient oder du kannst es auch sein lassen. Du bist frei, so einfach ist das ;-)
Liebs Grüessli
Marielle
Ich sitze zur Zeit mit meinem knackarch, und konzentriere. zweimal am tag.
ist es Zazen??
insgesamt schon längere Zeit täglich.
wiederum habe ich kaum probleme damit, zu sitzen, oder zu sitzen, ohne daß etwas passiert, oder zu sitzen, obwohl es furchtbar langweilig wird, oder gar unangenehm.
aber: ich habe eine seelische disposition (ich nenne es mal so), die nicht zu verachten ist, und da merke ich, daß so ein hingebungsvolles Zazen für mich zumindest auch gefährlich sein kann, wenn es zuviele, zu heftige dinge auslöst, die mich krank machen könnten.
mipoohji schrieb einmal das meditation zu trance führen kann?
traumata auch wenn ich es nennen mag?
tatsächlich tendiere ich immer mehr dazu, eine gesunde, selbstbewußte form zum umgang zu finden.
ohne Zazen
intuition ist da ein stichwort...
mitunter scheint mir gar, daß die rechte intuition ("nicht- wissen") ein guter weggefährte in den buddha-zustand ist.
nennt man es heute nicht erleuchtung?
was budha geschaft hat?
?
was den nun!
versteht mich jetzt nicht falsch. ich versuche ja tatsächlich, euch meine gedanken zu verkaufen. so behaupten es einige hier. gedanken zu verkaufen zu verkaufen, muss mann erstmal welche besitzen. ich konnte bis jetzt nichts abkaufen. und ich kann es auch nicht abkaufen.
durch sie bekomme ich kein geld. einer der gründe, warum ich diese Zazen nicht betreibe, und in frage stelle.ist es, diese gedanken zu verstehen. aber das ist ne ganz andere kiste.
in diesen gedanken hier geht es um eine zen-praxis, das zu nichts führt. kein ziel keine wirkung? und wenn ich lese, achtsamkeit, harmonie, frieden, gelassenheit, erleuchtung, usw. dann antworte und frage auch nichts.
aber die gedanken selbst sind nicht zazenpraxis.
anders herum, kannst Du dich mal fragen, ob du sicher bist, was du da tust. wenn überhaupt zazen. dass es ein guter start ist, wenn ich so starte, wie ich immer starte, kann ich dir einfach erklären. bis jetzt hat es immer gewirkt.
ich erreiche harmonie und all was dazu gehört, ohne zazen.
wen ich fragen stelle, hast du ein problem damit?
budha soll geraten haben, alles zu hinerfragen.
was machst du nun, bist du in allem ernstes sicher was du tust.
OYAMA:
ach mipooji die meisten zazen anhänger versuchen ihre technik schmackhaft zu machen, weshalb sie nette, einfache antworten auf diese fragen haben.
warum die nicht antworten bleibt fraglich?
aber ist auch gut so!! mann soll ja auch nicht etwas erzählen, wovon mann kein wissen hat.
diese frage bringt einen weiteren interessanten aspekt der zazenpraxis ans tageslicht, der mit der eingangsfrage zusammenhängt.
Was bringt dir Zazen?
niemand wird versuchen, mir zaZen zu verkaufen, oder zu erklären.
Zazen kann mann nicht erklären!!
aber ich lese hier oft, wie z.b zazen gelassenheit erzählen von geistesfrieden, ja sogar davon, die erleuchtung zu erreichen. langfristig hat doch zazen sicherlich all diese vorteile. ich finde etwas, arogant sie zu betonen, denn wenn mann im zanen auf diese dinge nicht achten kann, dann wird die bloße tatsache, dass man nichts verstanden hat.
also sitzen um nichts zu erreichen, sitzen, damit ich in den tag besser starten kann, achtsamkeit, meditation, trance, usw- das soll Zazen sein.
ich möchte nicht wissen, wie mann mit Zazen budha wird. geschweige denn von erleuchtung!!
selbst budha hat keine erleuchtung erlangt.
bitte erkläre mir wie du sie erreichen willst, dich davon abhalten, sie zu erreichen, möchte ich nicht. vieleicht schafst du es doch noch?!!
gerade weil du ständig außerhalb deines tatsächlichen geisteszustandes nach geistesfrieden suchst, hast du niemals frieden.
gerade weil du außerhalb dieses moments nach erleuchtung suchst, hast du keine chance auf erleuchtung. du kannst sicherlich seltsame geisteszustände erreichen, von denen dir skrupellose lehrer erzählt haben. "behaupte" dass es die zustände sind, die du suchst.
aber ich würde auf keinen von denen hören. was wusste überhaupt budha über den geisteszustand?
man kann schon tatsächlich sagen, dass man durch die tägliche zazen-praxis etwas bekommt.
das haben mir so einige erzählt hier :-) nicht wahr hexe.
na toll!!
das kan ich auch so, in einem augeblick ohne mich verknoten zu müsen.
aber um irgendetwas davon zu haben, musst du den gedanken, dass du jemals irgendetwas davon haben wirst, fallen lassen. schau einfach genau, wo du in diesem moment bist.
das reicht.
OYAMA:
also wenn meditation auf der körperlichen ebene eine harmonisierung auslöst, könnte mann es doch anwenden, ist es sinnvoll einen meditation machen zu lassen, damit ihm geholfen werden kann. um aus der psychose raus zu kommen.
du hast mal gesagt trance in der meditation?
hat es etwas mit psychiose zu tun.
denn die nervensysteme sympatikus und parasympatikus, haben heilsame wirkungen.
aber nicht bei psychose patienten
wie kann es möglich sein das durch meditation sympatikolyse im bereich der lendenwirbelsäule zur steigerung der durchblutung beeinflust werden kann. das ist mir ja was ganz neues.
das heist also wenn jemand durchblutungs störung hat, kann er es durch meditation das nervensystem als eine heilsame wirkung beeinflussen.
welchen patienten kann die sympatikolyse helfen?
meditation???
der sympatikusnerv beeinflusst unter anderem die durchblutung bzw. chronische schmerzzustände.
welche vorbereitung ist erforderlich?
Meditation bewirkt auf der körperlichen Ebene eine Harmonisierung des Nervensystems (Sympatikus - Parasympatikus), von daher sind manche heilsamen Wirkungen zu erwarten.
das wäre dem reiner ganz neu, das mann durch meditation menschen heilen kann.
neue erkentisse
gruss
Durch Einsatz bestimmter Atemtechniken soll der körperliche und seelische Zustand verbessert werden. Sie beruht auf der Wechselwirkung zwischen Atmen und dem vegetativen Nervensystem. Das durch das vegetative Nervensystem gesteuerte Atmen kann seinerseits das Nervensystem beeinflussen und harmonisieren. Bewusstes Atmen versucht, Defizite auszugleichen und hilft dabei, auch in belastenden Situationen kontrolliert und richtig zu atmen. Die Atemübungen fördern die Sauerstoffaufnahme in der Lunge und lösen Muskelverspannungen.
mipoohji:
Es ist bekannt, dass haltlose Menschen (Psychosen verunsichern sehr) auch dazu neigen, Drogen jeder Art zu nehmen.
Psychosen, reinweg durch Meditation ausgelöst sind mir nicht bekannt.
OYAMA:
danke für den rat, den werde ich nicht annehmen.
wenn ich überhaupt meditiere, wenn überhaupt.
dann habe ich ein Ziel vor mir.
der unmittelbar nach etwa 7 tage pasierren muss.
und wenn ich medidiere, dann muss mann mich mit einem ganz lauten schrei wecken.
oder mit einem gong.
ich finde es bewunderns wert, wie die zazen meister hier, es schafen. immer wieder zu sich zu kehren. :-)
OYAMA:
psychosen können auc durch leiden neben der psychose an einer zusätzlichen suchterkrankung hervorrufen..dies betrifft etwa 50 prozent bis 70 prozent der juhendlichen und jungen erwachsenen mit psychose. zumeist handelt es sich um einen missbrauch bzw. eine abhängigkeit von cannabis. nicht seljten ist auch ein zusätzlicher alkohol amfhetamin, oder kokainkonsum. damit haben menschen mit psychose im vergleich zur allgemeinbevölkerung ein zwei-bis fünfach erhöhtes risiko, an einer suchtstörung zu erkranken.
es gibt fälle die durch meditation, eine psychose bekommen haben.
Marielle1:
Nochmals Hallo
Zu behaupten, der Tag wird in Harmonie verbracht nur weil man Zazen macht, entbehrt für mich des gesunden Bodens. Klar, ich habe auch geschrieben, dass ich spüre dass wenn ich Zazen regelmässig mache, dass ich dann die Wirkung im Alltag spüre in Form von mehr Aufmerksamkeit,Bewusstheit dessen was läuft, mehr Geduld...aber das ist nicht nur vom Sitzen und das heisst auch nicht, dass es nur noch Harmonie regnet über mich. Ganz und gar nicht. Ich spüre einfach, dass ich mich im Zazen einübe, im Kleinen sozusagen, aufmerksamer, bewusster zu leben, wahrzunehmen, was im Augenblick ist, was in mir ist ohne es zu bewerten, ohne mich von den Gedanken und Gefühlen abhängig zu machen und das wirkt sich dann mit der Zeit auch aus auf den Alltag wo ich mich dann in meinem Tun im Alltag ebenfalls nicht mehr abhängig mache von subjektiven Gedanken, Stimmungen und Gefühlen die Einfluss nehmen wollen.
Für mich müssen sich die Früchte des Sitzens gerade im gelebten Alltag, in der Arbeit, im Umgang mit den Menschen, im Umgang mit Herausforderungen...zeigen. Isoliert Sitzen um ein psychisches Doping zu haben und sich gut zu fühlen ist meinem Empfinden nach nicht der Weg des Zen oder der Weg einer jeden spirituellen Praxis.
Es gibt sicher Menschen, die das Sitzen als Flucht nehmen, um sich den Aufgaben nicht realistisch stellen zu müssen oder sich in eine Stimmung zu versetzen die ihnen passt, aber das ist nicht Zazen. Für diese Menschen, da hast du Recht, kann Meditieren gefährlich sein. Auch Menschen, die in einer schweren Depression oder Psychose sind, sollten nicht ohne erfahrene Begleitung meditieren. Kürzlich sah/hörte ich im Fernsehen einen Zenmeister und Psychiater reden, der in Paris in einer Psychiatrie u.a. auch mit Zazen arbeitet. Er sagt ganz klar, dass im Moment einer Depression oder Psychose Meditieren nicht das Mittel ist, das angwendet werden soll und dass ein Betroffener zuerst wieder in einem Gleichgewicht sein muss, damit er mit ihm Zazen praktiziert, aber dass er die Erfahrung macht, dass durch das Zazen dann die Betroffenen mit der Zeit weniger rückfällig werden und lernen können, mit ihren Aengsten, Unruhe... besser umzugehen.
Angst musst du nicht haben vor dem Meditieren aber es ist wichtig mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben, in der Realität, im ganz praktisch gelebten Leben und dieses als Prüfstein zu nehmen. Wenn du unsicher bist, frag jemanden, der Erfahrung hat und der dir Sicherheit geben kann bezüglich deiner Bedenken, dann kommts gut :-)
Marielle
mipoohji:
Du musst jedes Wort genau lesen, wenn Du mich verstehen möchtest. Natürlich rate ich Dir immer noch, Dich mal mit Dir selbst zu beschäftigen.
(Das "immer" in diesem Satz steht an einer völlig anderen Stelle)
Vielen Dank für den Spaßwunsch, er wird sich nicht erfüllen, weil ich Spaß im Sinne von Aufgedrehtheit, Witz, Witzigkeit definiere. Freude träfe dann eher zu, ist das nicht witzig?
Marielle1:
Hallo Oyama
Wenn ich deine Frage richtig verstehe fragst du mich danach, wie sehr ich mein Gefühl von einem gut gestarteten bzw. aufmerksamen... Tag davon abhängig mache ob ich gesessen bin oder nicht?
Nun, wenn mich die Pflicht ruft, meine Familie, meine Arbeit, dann geht das immer vor, das ist klar. Das Zazen steht nie über meinen Verantwortungen oder Pflichten oder über der Liebe zu Menschen, die mich brauchen. Und wenn ich in der Nacht nicht gross zum Schlafen kam und dann doch um 7 Uhr los muss und einigermassen arbeitstüchtig sein soll, dann gönne ich auch mir selber noch ein wenig Schlaf, wenn ich ihn nötig habe und erzwinge kein 6-Uhr-Sitzen nur damit ich es gemacht habe oder damit ich mich "besser" fühle oder denke, der Tag läuft dann besser. Das wäre Aberglaube, falsche Abhängigkeit und hat für mich nichts mit gelebter Praxis zu tun.
Was nicht gilt als Grund zum ausfallen lassen für mich ist eben das "Gern"- oder "Nichtgern"- sitzen denn dann mache ich mich vom Lustprinzip abhängig und dafür ist mir das Sitzen zu kostbar auch wenn ich mal oder auch öfter nicht "gerne" sitze. Ich finde es einfacher, eine gewisse Disziplin und dadurch Kontinuität beim Sitzen zu haben als eben nach dem Gern-Nichtgernprinzip mal zu sitzen, dann wieder nicht, dann wieder.
In meinem Alltag ist 6 Uhr halt die Zeit wo die Wahrscheinlichkeit am kleinsten ist, dass ich das Sitzen aus oben genannten Gründen weglassen muss und deshalb eine ganz praktische Ueberlegung und Platzierung. Aber ganz klar für mich: Verantwortungen, Pflichten und Liebe gehen immer vor.
Ist das eine Antwort für dich?
Gruss Marielle
Ich habe nie behauptet ich brauche Zazen, um den Tag besser starten zu können. Du hast gefragt ob wir gerne sitzen und was uns motiviert...? ;-)
Joggen am Morgen macht einen auch frisch, das stimmt, ebenso der Kaffee auf den man sich freut und der die Lebensgeister weckt. Er weckt meine vielleicht sogar besser als das Zazen selber, da ich oft beim Sitzen Probleme mit zu tiefem Blutdruck habe. Trotzdem: Regelmässiges Zazen hilft mir,jetzt egal ob am Morgen oder irgendwann im Tag, mich bewusst einzuüben in eine Grundhaltung, die ich dann mit in meinen Alltag, meine Aufgaben nehme und dort weiter übe und in die Praxis umsetzen möchte. Es ist also kein isoliertes Zaubermittel, kein Doping oder Heilmittel für mich, aber eine gute Hilfe, um den Sinn für das für mich Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren und fokussiert und achtsam zu bleiben.
Vermutlich gibt es Leute,vielleicht gehörst ja du zu ihnen, die das ganz ohne solcher Hilfen schaffen, aber ich persönlich bin dafür sehr dankbar.
Ich hatte natürlich schon Zeiten, wo ich bewusst und auch schon aus Faulheit, manchmal auch aus "Stressgründen" jedwelche Stille, Meditiation und dergleichen wegliess und ich kann nur für mich sprechen, aber ich habe gemerkt, dass es sich eine Zeitlang ganz gut leben liess so ohne. Also rein psychologisch hätte ich es nicht "gebraucht". Nach einer weiteren Zeit dann merkte ich jedoch, dass ich ausgeleerter gelebt habe, als wenn ich mir regelmässig die Zeit genommen habe zu Sitzen bzw. zu Meditieren früher. Ich habe mich mehr und mehr in alle Himmelsrichtungen und Unwichtiges zerstreut, mich in subjektiven Stimmungen verloren und mich davon beeinflussen lassen, habe meine Energie dumm und noch dümmer verschleudert und das war schlussendlich nicht wirklich toll.
Ich glaube, einen gewissen Pool an Stille, an Zazen wenn du willst oder wenn es etwas anderes ist, das einem diesen Pool füllt auch o.k., zu haben und zu erhalten ist wie ein Grundwasserspiegel, aus dem dann die Quellen gespeist werden, die durch unser Leben fliessen.
Vielleicht ist es auch vergleichbar mit einem Feuer, wo man klugerweise regelmässig nicht zuviel aber auch nicht zuwenig Holz nachlegt, um es sinnvoll als Wärmequelle... nutzen zu können.
Natürlich kann man das Feuer ausgehen lassen und allenfalls mal wieder neues machen. Nur obs dann so einfach ist wenn man zuerst wieder Holz suchen gehen muss, Feuer anfachen, wenn man Pech hat bei Regen und dabei friert anstatt dass man sich an sein achtsam unterhaltenes Feuer setzen kann um sich wieder zu wärmen oder zu kochen oder so wenn man es braucht?
Schau, verkaufen kann dir hier niemand, dass du Zazen unbedingt brauchst oder machen musst. Es gibt viele Möglichkeiten um ein glückliches, zufriedenes Leben führen zu können. Meine alte Grosstante hat mir zur Erstkommunion den Spruch geschenkt: "Sei tapfer im Leben, tu'deine Pflicht und zeige dem Alltag kein Sorgengesicht. Ueber den Sternen hält einer die Wacht, der fügt es besser als dus dir gedacht". Sie hat danach gelebt und war eine sehr einfache Frau voller Weisheit, Geheimnis, Zufriedenheit und innerer Schönheit. Ich hab den Spruch all' meine Kinder- und Jugendjahre hindurch im Zimmer hängen gehabt und hab ihn lange nicht verstanden, fand ihn doof... heute finde ich, er enthält die Grundzutaten für ein zufriedenes Leben: Nicht allzusehr Nabelschau betreiben um dann im Ego zu versinken, seine Aufgaben im Leben erfüllen die einem gestellt sind und Vertrauen haben, dass es schon richtig/gut kommt wie auch immer es kommt. Was brauchts mehr?
Du kannst dich auf die Erfahrung des Zazen einlassen und selber schauen, was es mit dir macht wenn du magst, schauen, auch ruhig kritisch prüfen ob es deinem Leben dient oder du kannst es auch sein lassen. Du bist frei, so einfach ist das ;-)
Liebs Grüessli
Marielle