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djado:
Es gibt vielles, was wir jeden Tag bearbeiten müssen. Wir können aber aus Faulheit, Trotz, oder Angst uns weigern das zu tun und verschwenden unsere ganze Energie fürs Verdrängen. Das kann lange dauern. Damit aufzuhören ist auch Loslassen
Es hat mit meiner Situation zu tun. Ich bin mit 26 aus Bulgarien in der Schweiz gekommen und habe studiert, Deutsch gelernt (was in der Schweiz sehr, sehr schwierig ist) und jetzt bin ich 39, arbeits-, berufslos und teilweise krank. Wenn ich mit der praktischen Welt nichts zu tun habe, geht es mir ausgezeichnet. Ich gehe viel wandern und eigentlich habe ich alles , was mich glücklich macht, außer eine Einnahmequelle (ob man eine Einnamequelle braucht um glücklich zu sein, das ist auch eine Frage, aber von etwas muss man ja leben können). Zen inspiriert mich (hat mich schon in Bulgarien inspiriert) und hilft mir, mich selbst zu sein. Die Welt ist schön für mich. Doch ich habe das Gefühl, sie ist nicht die selbe Welt, in welcher die Menschen dadraussen leben, obwohl alle Menschen ein Teil davon sind. Ich frage mich ob diese schöne Welt nicht nur in meinem Kopf existiert. Wenn ich offen, mit der Einstellung, welche ich als Achtsamkeit empfinde, mit den Menschen hier kommuniziere, vor allem bei der Arbeit, erlebe ich nur Katastrophen. Sie werden sofort misstrauisch und halten mich für schwach und unfähig. Wenn ich versuche arrogant zu wirken, dann geht alles bestens, aber ich kann das nicht lange vormachen. Ich habe das Gefühl, dass der Gesellschaft mir eine Wand vor dem Gesicht stellt und das ist kein angenehmes Gefühl.
Ich habe ein Kollege, der auch aus Bulgarien kommt. Im Unterschied von mir, hält er die Schweizer für absolut bescheuert und macht sie die ganze Zeit fertig. Er ist seit mehr als 30 Jahre in der Schweiz und ist sehr erfolgreich. Hat eine große Firma, seine Angestellten sind alle Schweizer und sie kriechen nur vor ihm. Das will ich nicht unbedingt, ich will nur eine gesunde Verbindung zwischen den schönen Welt, die ich sehe und der Gesellschaft. Ist das vielleicht zu viel gewollt?
Wenn ich darüber nach denke, kommt mir immer etwas im Sinn, was ich in der Bi-Yän-Lus Niederschrift von der Smaragdenen Felswand (marixverlag) gelesen habe:
Der Kaiser liebte es, mit dem Dharmameister Lou-yüä, dem Bodhisattva Fu und dem Kronprinzen Dschau-ming Erörterungen über den Unterschied der eigentlichen und der weltläufigen, nur für die Zeit geltenden Wahrheit anzustellen. Nach der Erklärungen der Lehrschriften ergibt sich aus der eigentlichen Wahrheit die Erkenntnis, dass man den Dingen kein Sein zuschreiben kann. Aus der weltläufigen Wahrheit dagegen, dass man ebenso wenig das Nichtsein der Dinge behaupten kann. Dass aber diese beiden, die eigentliche und die weltläufige Wahrheit,. im letzten Grund nicht zwei, sondern eine und dieselbe Wahrheit sind, das ist der höchste, letzte Sinn der heiligen Wahrheit, ist für Schriftgelehrten der Gipfel des Wunderbaren und das tiefste Geheimnis
Ohne überheblich zu werden, kann ich sagen, dass scheinbar mein Leben mich immer zwingt, die eigentliche Wahrheit aufzunehmen und egal, wie viel ich mich bemühe auch einen Zugang zu der weltläufige Wahrheit zu finden, gelingt es mir nicht. Ist das ein Problem?
Als ich die verschiedenen Berichte in diesem Zen-Forum gelesen habe, bekam ich das Gefühl, dass, das alles möglicherweise mit Achtsamkeit zu tun hat. Deswegen habe ich diese Fragen gestellt.
Danke für die Interesse, hoffentlich habe ich nicht zu viel persönliches erzählt.
djado:
Ich wollte nicht das Gespräch mit Zensei unterbrechen, ich wolte eine separate Thema öffnen, aber wusste nicht wie das geht. Vielleicht aber passen meine Fragen über der Achtsamkeit zum Thema "allgemeine Fragen zu Zen"
Seit 3-4 Tage bin ich Mitglied dieses Forums und ich habe gemerkt, dass, seit ich die Beiträge hier lese, alle Fragen, die sich in mein Kopf drehen, mit Achtsamkeit zu tun haben. z.B.:
1. Hat Achtsamkeit etwas mit Disziplin, oder Selbstdisziplin zu tun?.
Menschen, die nicht aufpassen, die Fehler machen, oder unpünktlich sind, wurden seit je bekämpft und bestrafft. Werden sie dadurch achtsamer?
2. Wenn ein Menschen achtsam ist, kann es enorm weh tun, wenn man ständig mit arrogante, unachtsame Menschen zu tun hat. Was macht ein Zenist mit dem Wut, welches daraus entsteht?
3. Ist Achtsamkeit eine natürliche, angeborene Fähigkeit, die man wecken kann, oder muss man es neu in sich gestalten?
Ich werde mich enorm freuen zu erfahren, was ihr darüber denkt.
ich bin seit gestern Mitglied in dieser Forum ind ich finde hier einiges Spannendes zum lesen.
Ich glaube, dass das Praktizieren von Zen sehr viel mit das Lernen los lassen zu können zu tun hat.
Wissen zu sammeln, das in verschiedenen Richtungen geht, das vielleicht Wiedersprüche beinhaltet, weil es aus verschiedenen Quellen stammt, und auch Wissen über Sachen, die wir uns nicht richtig vorstellen können, die uns überwältigen, wie die Idee einer Quantenmelodie des Kosmos, solches Wissen könnte uns helfen einiges aufzugeben, was uns an unseren Denkgewohnheiten fest hällt. Das hat, meiner Meinung nach, mit Zehn sehr wohl zu tun. Dabei muss man in keinem Fall das Praktizieren, wie du es meinst aufgeben.
djado:
Ich finde es gut in dieser Richtung zu denken. Ein Kollege von mir hat mir von einer Sendung im TV erzählt, wo Dalai Lama sich mit einem Quantenphysiker und mit einem Philosophen getroffen haben. Alle haben scheinbar über das selbe gesprochen. Ich glaube, dass Wissenschaft, Philosophie und Relligion das selbe mit anderen Mitteln gesucht haben, und je näher jeder diesen Bereichen ans Ziel kommt, desto mehr sich an den anderen nähert.
Gruss
djado