Zunächst möchte ich Euch Willkommen heissen.
Eingangs möchte ich noch sagen, das ich mich bisher noch nicht tiefgründig mit dem Thema Buddismus auseinander gesetzt habe, aber hohen Respekt vor dieser Weltanschauung habe.
Mir kreisen jedoch noch einige Gedanken zu diesem Thema im Kopf und hoffe, das ich auch kritische Fragen innerhalb dieses Forums erwähnen darf.
1. Ist es innerhalb des Buddismus nicht verpönt, weltliche Besitztümer zu besitzen?
Wieso sehe ich dann Mönche,dessen Handgelenk eine Rolex schmücken und von Limosinen vorgefahren werden?
2. Wieso haben z. B. Lhamas Leibwächter? Glauben Sie nicht an das Gute im Menschen?
Ich hoffe nicht, daß ich mich mit diesem Beitrag unbeliebt mache, hoffe aber auf Meinungen von Euch.
Danke
wieso solltest Du Dich hier unbeliebt machen, solche Fragen zeigen doch, dass Du Dir Gedanken machst und außerdem würde jeder, der gekränkt auf sowas reagiert, sein Anhaften überdeutlich demonstrieren.
Das ist also eine der Antworten, das Anhaften, wie Buddhisten es nennen. Gedanklich klebt man selber an etwas, bekommt es bestenfalls mit, kann es aber dennoch nicht ablegen.
Neid seh ich bei Deinen Fragen eigentlich keinen, eher den Wunsch nach einer besseren Welt und vielleicht auch noch ein wenig Enttäuschung, dass diese nun offenbar bei Buddhisten auch nicht klar für einen selber zu finden zu sein scheint.
Wer hat den Wunsch, dass diese Welt gerechter, friedlicher und menschlicher wäre, eigentlich nicht?
Es wäre aber sehr unrealistisch und ganz und gar kein mittlerer Weg, würde man sich vor den Tatsachen, die es nun einmal leider gibt (Mißgunst, Hass, Terror usw.), verschließen und sich nicht schützen, wo Schutz angebracht ist. Das Leben ist wertvoll, das schließt auch das eigene ein.
Etwas zu besitzen, geht eigentlich gar nicht, wenn man es einmal ganz klar betrachtet.
Besitzen tun wir alle gar nichts. Wir sind immer nur auf der Durchreise und die Umstände innerhalb derer wir uns befinden und die wir uns auch selbst schaffen, enthalten bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger "Besitz", mit dem er hantieren kann.
Wie man Besitz handhabt, ist genau die Sache, wie Xiong Shui es bereits dargelegt hat. Und wieder sind wir beim Anhaften. Wer bedingungslos herschenken kann, was er hat, ganz gleich, was es auch sei, ist frei. Das heißt realistisch betrachtet wiederum nicht, einen radikalen Schritt zu tun und sich existentieller Dinge aus falsch verstandener Lehre, zu berauben. Wenn jemand verschenkt und eine Gegenleistung erwartet, sich durch den Akt des angeblichen Nicht-Anhaftens damit dann etwas verspricht und so womöglich selbst in Notlagen gerät, ist genauso nicht auf dem mittleren Weg, wie der Geizige, ängstlich Anhaftende.
Keinen Vertreter beider Extreme kann man übrigens verurteilen, denn beide sind in ihre Ängste verstrickt. Man kann ihnen richtig entgegen gehn, sollten sie einem begegnen, doch dies gelingt erst, wenn man sich selbst richtig entgegen gehn gelernt hat...
Eine komplexe Sache also, die ihren Anfang bei einem selber hat. Daher sind auch Fragen und reflektieren immer gut.
Ganz egal um was es geht - sich an einem Schmuckstück freuen oder an einem Schatz im Herzen - wenn man Angst hat, etwas zu verlieren, kann man sich nicht freuen.
Wenn man loslassen gelernt hat und sich für den Schatz des Lebens jederzeit wieder öffnen kann, gewinnt man das, was man in anderen so zu vermissen glaubt...
Liebe Grüße
Maura