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Dat_Hexe1971:
Trance - wir hatten das thema schon mal - ist für mich angst-behaftet:
Angst vor vollständigem Kontroll-Verlust!
Aber oft wohnt solchen Ängsten ja auch ein gewisser Zauber inne!
Ich erlebe Zazen als etwas, das durchaus, in meinem Verständnis, Elemente der Trance besitzt - wie Du es schreibst.
mipoohji:
Man wird sich oft fragen, was tue ich da eigentlich und wozu soll das gut sein? Das vergeht, egal, ob man sich durch Unwohlsein hindurchbeisst oder ob man sich durch Konzepte schlängelt...
Irgendwann sitzt man vorwiegend einfach nur...
(Ich finde es allerdings für die meisten von uns stuhlgewöhnten Westlern auch ziemlich leidvoll, sich in den Sitz am Boden zu zwängen. Sitze ich also Zazen, dann benutze ich einen Hocker. Schwierig genug... Nur die Harten kommen in den Garten...)
mipoohji:
Nein, der Begriff stammt nicht aus dem Zen, sondern bezog sich auf die Trance der Hypnose.
Ist da einfach das Gegenstück zur Einleitung und heisst deshalb Ausleitung.
Das ist der Zeitraum, in dem die vollständige bewusste Kontrolle des Körpers und des Verstandes wieder übernommen wird, die man ja vorher mehr in einen Fluß des Seins übergeben hat. Dabei kann sich schonmal auch der Blutdruck, die Atmung und der Herzschlag stark absenken. Würde man da abrupt aufhören könnte man sich auch schonmal am Boden wiederfinden... insbesondere Menschen die relativ tief in Trance gehen.
Ähnliche Phänomene kann es auch beim Zazen schonmal geben, aber da ist das "zu Boden gehen" vielleicht häufiger wegen eines eingeschlafenen Beines das man nicht bemerkt hatte...
Beim Zazen, etwas anders als bei der Hypnose, gibt es ja nicht die Absicht Trancen zu erleben. Tut man zwar, aber die sind dann auch meist nicht "tief"...
Zazen als Ausleitung... ein interessanter Gedanke. Ausleitung von Illusionen vielleicht...
Dat_Hexe1971:
Das "Schnieken" ist also der Schlußpunkt?
Auch wenn ich weit weniger als 120kg Lebend-Gewicht mitbringe, erscheint mir schnieken aus persönlich-körperlichen Begrenzungen heraus, nicht für mich geeignet zu sein!
Diesen Raum von: "Sitze ich "richtig"?
Fühle ich dabei Schmerz?
Wie halte ich meine Hände?
den habe ich auch.
Allerdings wird er mit zunehmendem Üben kleiner - vielleicht weil ich inzwischen akzeptieren kann, dass mein Körper so ist, wie er ist.
Der Versuch, mich "den Regeln entsprechend" zu setzen, führt zu einer permanent-Belastung meines Schmerz-Zentrums.
Dafür muß ich nicht Sitzen - dann ist spazieren gehen entspannender!
Ich versuche, mein Sitzen so zu gestalten, dass vorher und nachher eine Form des Langsam- Seins für mich möglich ist.
In der Vorbereitung wähle ich das bewußt so, es erleichtert mir den Einstieg, beim Übergang in den Alltag habe ich spüren können, dass mich Dinge, die getan werden müssen mit 100% Aufmerksamkeit, mich eher überfordern.
Das ist vielleicht eine Frage der Übung.
Anders gestaltet sich das, wenn ich aus einer Art inneren Angespanntheit ins Sitzen gehe - dann ist es für mich eine Art "Not-Ausgang" und da gibt es oft situationsbedingt, keine Vorbereitung.
Aber meistens kann ich mit dem Übergang der sich selbst gestaltet, ganz gut leben.
Andrea
jetzt irgendwie erleichtert!
PS:
Habe über den Begriff "Ausleitung" nachgedacht - kenne ihn nur aus der Homöopathie (z.B Medikamente, Gifte).
mipoohji:
Zum einen musst Du nicht aufhören, das ist nicht zwangsläufig. Du kannst auch innerlich bleiben und lediglich mit Deinem Körper tun, was eben gerade zu tun ist. Es sei denn Du hast etwas konkretes zu erledigen, das Deine volle Aufmerksamkeit braucht.
Zum anderen gibt es natürlich immer wieder auch "das Ende der Übung", im formelleren Bereich durch einen Klang angekündigt und besteht dann im Verlassen des Raumes.
In einem meiner Lieblings-Übungsfelder (Selbsthypnose) geht man ganz deutlich vor, es gibt eine Einleitung und eine Ausleitung. Beim ersteren geht man in Trance und beim zweiteren verlässt man sie um in den Alltag zu gehen. Dies bewerkstelligt man da durch Formeln.
Man nennt die auch Ausleitung.
Im Laufe der Zeit handhabe ich es sehr unterschiedlich, mal ganz konkret beendend, mal sanft überleitend in einen ruhigen Alltag. Kommt auch sehr darauf an, was gerade anliegt.
Ist sowieso derselbe Mensch, der das eine oder das andere tut...
Anders verhält es sich für mich mit der "Rückkehr".
Die "Leere meines Geistes" wird immer wieder einmal von genau demselbigen durchbrochen.
Dann übe ich mich in "nicht anhaften".
Wie finde ich das Ende, wenn ich meine Gedanken durch mich hindurch ziehen lasse?
Setzt Ihr einen "Schlusspunkt" beim Sitzen?
Wenn ja, wie?
Dat_Hexe1971:
erlebter Defizite im eigenen Sein und Tun ist, nach meiner Erfahrung oft das, was "Beziehungen" - wie auch immer geartet - so schwierig werden lassen kann.
Der Wunsch, die Sehnsucht, mein Gegenüber solle das tun und sein, mir geben, was ich mir selbst nicht geben kann oder will, ist dann oft Triebfeder für Begegnungen.
Wenn sich zwei Menschen begegnen, die sich darin üben, sich selbst genug zu sein, dann ist GLÜCK - und das ist ein Geschenk.
Dat_Hexe1971:
meine entdeckt zu haben, dass, in dem Moment in dem ich "AMEN!" sagen kann, zu meinem Leben so wie es ist - oder auch: "Dein Wille geschehe!" und aufhöre, nach besser nach mehr, nach anders zu streben - in dem Moment, in dem ich genau diese mir innewohnende Ohn(e) Macht spüren und leben kann - werde ich beschenkt!
Dat_Hexe1971:
Von Wegen von Mönchen diesbezüglich habe ich keine Ahnung.
Aber eine Frage:
Warum willst Du die Sehnsucht "abschalten"?
"Abschalten" heißt für mich Verdrängen, Widerstände aufbauen, das, was in Dir ist, ignorieren.
Das ist nicht Zen - zumindest in meiner Auffassung nicht.
Ich kenne Deine Situation nicht - von daher mag mein Rat für Dich großkotzig klingen:
Lebe sie - diese Sehnsucht.
Gestatte ihr, in Dir zu sein, nimm sie wahr, gib ihr Raum.
Meine Erfahrung ist so: Wenn ich aufhöre, einem Gefühl, Wiederstand entgegenzusetzen, wenn ich es wirklich in mir sein lassen kann - dann kann es gehen - weil ich es gesehen habe.
Dat_Hexe1971:
Ich weiß schon, warum meine Tochter so ein Ding nicht von mir finanziert bekommt - wen sollte ich den dann zu-quarken? :-))
Ernsthaft:
Ich gehe davon aus, dass der Abschnitt mit dem GameBoy nicht ernst gemeint ist.
Das innere Gequatsche wird nicht "abgeschaltet", höchstens auf "mute" gesetzt.
Und: Sicher nimmt das Interesse an Kommunikation beim Spielen ab - ist wie Fernsehen - nur handlicher!
mipoohji:
Ja, das ist so, und manchmal braucht ein solches Ankommen gar keine Worte. (Das dürfte in einem Forum allerdings nicht wirklich funktionieren...)
mipoohji:
Naja... ich hab viele Menschen kennengelernt, die enorm gern an jeden Blödsinn glauben und darüber ihre Realität nicht besonders gut geregelt kriegen...
Ich würde das auch gar nicht so gern als "spirituell" bezeichnen, das klingt so erhaben und wichtig und ist dann doch nur ´ne Macke...
Ich ordne dies etwa dort ein, wo ich auch Grimms Märchen (wenn gut illustriert) einordnen würde.
Nette Geschichten mit Sinn und Tiefgang, aber keinesfalls wörtlich zu nehmen...
Dat_Hexe1971:
All das könnte ich tun - und würde damit, das ausschließen, was mir wichtig ist - nämlich die "persönliche" Sinngebung.
Lustigerweise ist es gerade an Helmuts Beispiel präsent, was ich meine - so hat doch ALLES Sinn!
Natürlich ist Sprache Ettikett - und voller Unzulänglichkeiten und Defiziten.
Aber genau in diesem "So-SEIN" liegt für mich der Sinn der näheren Beschäftigung mit ihr.
Ich kann mich üben, die Worte, die ich habe, so zu benützen, dass sie möglichst kongruent mein Erleben wiederspiegeln.
Möglichst klar für mich und anndere sind.
Der Rest, der immer bleibt, an nicht in Worte fassbarem, den kann ich üben, zu sehen und ihn anzunehmen - denn auch er ist.
Und ist es nicht so, dass in einem "guten" Gespräch oft auch das nicht-fassbare und in Worten wiedergebbare, beim Adressaten ankommt?
Das sind dann die Sternräume der Verständigung, finde ich!
Ich weiß, mein Geist wartet nur darauf, sich an solchen Fragen festzubeissen!
Im Sitzen an sich hat das "wozu" keine Wertigkeit!
Im Garten meines Alltags sind solche Fragen durchaus erlaubt.
Meine Tochter frägt das immer wieder ab - meine Antworten nimmt sie mit einem Achselzucken zur Kenntnis - ich finde, ihren Weg sehr gut! :-))
Ich weiß aus Erfahrung, dass mich mein Schmerzbewußtsein ungern "freigibt".
Ich fahre mit seiner Umgehung besser - wo und wann mir das möglich ist.