Wie wäre es mit Feedback.
(Zennist:Re[10]:Dein Körper-Dein Leben)
Wichtig!!!Ich gehe von einem lebenden Buddha aus. In einem Körper und durch einen Körper lebend.
Dieser ist in unmenschliche Höhen gehoben, durch sich selber. Keine Angst, kein Zweifel, kein Wunsch, kein Wille. Er lebt in einem Käfig in dem fast nichts ihn berühren kann. Er benutzt den Käfig als Schutzraum und als verschlossenes Haus. Er ist weder auf der einen noch auf der anderen Seite der Ufer des Flusses Satori, sondern er ist und er ist nicht das Ganze.
Er hat erfahren und erlebt das alle anderen Menschen auch Buddha sind. Er weiss das die meisten nicht wagen sich als Buddha zu erkennen, desshalb hat er Mitgefühl mit allen diesen Menschen. Alle lebenfeidlichen Taten sind das Ergebniss dieses nicht wagens. Menschen sind nur nach grosser Verzweiflung fähig zu leben das es Nichts Heiliges gibt. Ausser ihr eigenes Leben, dieses kann er nur erhalten wenn er Universell liebt. Das Lieben heisst ohne Gnade leben.
Wenn ein Buddha lebt ist er dem grössten Alleinsein ausgestezt bis er auf einen lebenden Buddha trifft. Das letztendliche Alleinsein wird dadurch nur nicht mehr so einsam empfunden bleibt aber in seiner Kraft erhalten.
liebe Grüsse
Helmut
Wir sind eine Gruppe von vier Zen-Praktizierenden. Bisher haben wir uns einmal wöchentlich bei einem von uns zuhause zum gemeinsamen Üben getroffen. Jetzt muss er die Wohnung wechseln und wir haben keinen Ort mehr zum Sitzen. Kann uns jemand dabei behilflich sein, ein bezahlbares, geeignetes Zimmer in Frankfurt am Main aufzutreiben ?
Wenn ihr eine Idee habt, hinterlasst sie bitte hier. Danke !
Christian
Hallo Leute,
eine Frage: Ist die Natur nach einem Regen reiner oder täuscht das nur? Der Duft nach garem Boden lag vorher nicht in der Luft. Auch im Geist ist der Staub fort. Na ja, eigentlich nur eine rhetorische Fräge :o)
Andreas
Wahrlich, ich sage euch,
es wird kommen die Zeit,
bis in alle Ewigkeit,
da die Liebe regiert
und euer Denken anführt,
eine Welt voller Frieden,
so recht zum Verlieben.
Wahrlich, ich sage euch,
es wird kommen die Zeit
bis in alle Ewigkeit,
und ihr müßt nicht mehr laufen
und ständig was kaufen,
ihr bekommt es geschenkt,
woran ihr auch denkt.
Wahrlich, ich sage euch,
es wird kommen die Zeit
bis in alle Ewigkeit,
da habt ihr viel zu geben
und freut euch am Leben,
da kennt ihr euch selber,
und die Sonne scheint heller.
Alles Liebe von Sabine
Hallo Leute,
erst heute entdeckte ich ihn rechts oben und es ist wohl etwas spät, die Nachrichten von März/April zu beantworten. Also seht es mir nach, liebe Leute :o)
Andreas
Dein Körper ist alles, was du hast auf dieser Welt. Beschütze ihn gut, gib ihm, was er braucht. Laß ihn tun, was er tun muß. Laß die Energien fließen, die fließen wollen. Gebe deinen Impulsen nach. Löse das Gedankenschema auf, welches dich einsperrt und krank macht.
Du bist der einzige Mensch auf dieser welt, der einzige Mensch in deiner Welt, der in diesem Körper steckt, der dieses Leben lebt.
Darum sei gut zu dir.
(von mir verfaßt am 17.12.2001)
Es geht nicht darum, so zu werden, daß du allen gefällst - Nein! Das macht nicht nur deine Seele krank, sondern auch deinen Körper!
Tu anderen Körpern keinen Schaden an, aber verteidige deine Gefühle, lebe nach deinem Inneren, nicht nach Vorstellungen, Gedanken, Pflichten.
Lebe, wie du dich fühlst!
Blackout ? ! ? !
Ein Junge steht in New York vor einer Strassenlaterne. Der Junge kann dem Drang seines Wissens nicht widerstehen, er muss gegen die Laterne tretten. Er weiss sie wird dann ausfallen und er weiss das seine Eltern ihm das Verboten haben. Aber was soll´s. Er tritt und ganz New York ist ohne Licht.
Er erzählt seine Schuld, die meisten lachen über ihn, einige sagen das er verrückt ist, andere er solle nicht sollche Märchen erzählen. Seine Eltern schreien ihn an das er nicht gegen Laternen tretten soll und er sei wertlos und unnütz. Keiner nimmt ihn ernst, keiner erkennt seine Not mit einer Schuld die er nicht hat. Diese Schuld prägt sein ganzes Verhalten.
Mit 19 nimmt er sich einige Waffen und erschiesst einige Leute und dann sich selber.
Mit 19 nimmt er sich das Leben durch einen Sprung von einer Brücke.
Mit 19 beginnt er sich von der "Gesellschft" zurückzuziehen und geht in das
Allein-sein.
Was soll man mit Menschen leben die nur verlangen und mehr wollen, von jemanden der Schuld in sich hat die nicht Schuld ist. Er hat alles versucht diese Schuld wieder gut zu machen aber nichts hat geholfen alles war nie gut genug für die "Nächsten"
Er wird in keiner der drei Endrollen verstanden selbst da gibt man ihm Schuld.
Meine "Schuld" ist das mein Vater meine Mutter verlassen hat als ich geboren wurde. Erkannt : Zasen sei dank.
Welche "Schuld" findest Du bei Dir ??
liebe Grüsse
Helmut
Hallo alle!
Wir haben neulich im Spanisch-Unterricht ein altes Gedicht wieder durchgelesen. Früher gefiel mir das Gedicht nicht besonders, heute hat sich meine Meinung geändert und ich finde es ist eines der schönsten Gedichte. Meiner Meinung nach kommt es dem Zen ziemlich nahe.
Caminante, son tus huellas
el camino, y nada más;
caminante, no hay camino,
se hace camino al andar.
Al andar se hace camino,
y al volver la vista atrás
se ve la senda que nunca
se ha de volver a pisar.
Caminante, no hay camino,
sino estelas en la mar.
Wanderer, deine Spuren
sind der Weg, sonst nichts;
Wanderer, es gibt keinen Weg,
Weg entsteht beim Gehen.
Im Gehen entsteht der Weg,
und schaust du zurück,
siehst du den Pfad, den du
nie mehr betreten kannst.
Wnaderer, es gibt keinen Weg,
nur eine Kielspur im Meer.
-Antonio Machado-
Irgendwie hab ich das Gefühl, ich hab dieses Gedicht auf zen.de schon einmal gesehen. Bin mir aber nicht sicher.
GRuß
Fabio
Hallo Leute,
hab gehört mit Zen lässt sich wunderbar abschalten und Meditieren!? Bin noch total neu hier und wollte mal fragen ob ihr ein paar Tip's für mich habt, in sachen Literatur usw.
vielen Dank Bert
ich finde es mehr als eine unverschämtheit
das beim laden des chats jedesmal eine von diesen
"dialer" seiten erscheint. drückt man dort auf
"ja" hat man den ärger und kann sich über schöne
telefonrechnungen erfreuen. da die internetver-
bindung dann über eine 0190 nummer läuft kann
man sich ja ausmalen was das kostet. ich kenne
fälle wo die telefonrechnung in die tausende ging.
einmal nicht aufgepasst...
entweder ihr ändert das oder ihr seht mich hier nicht
wieder. ich denke wir sollten diese halsabschneiderei
nicht unterstützen.
Es war einmal ein arm Kind und hat kei Vater und kei Mutter, war Alles todt und war Niemand mehr auf der Welt. Alles todt, und es ist hingegangen und hat gerufen Tag und Nacht. Und wie auf der Erd Niemand mehr war, wollt’s in Himmel gehn, und der Mond guckt es so freundlich an und wie’s endlich zum Mond kam, war’s ein Stück faul Holz und da ist es zur Sonn gangen und wie es zur Sonn kam war’s ein verwelkt Sonneblum und wie’s zu den Sternen kam, warens kleine goldne Mücken, die waren angesteckt wie der Neuntödter sie auf die Schlehen steckt und wies wieder auf die Erd wollt, war die Erd ein umgestürzter Hafen und war ganz allein, und da hat sich’s hingesetzt und geweint, und da sitzt es noch und ist ganz allein.
Hallo Ihr Alle !
Liest einer der Mitglieder die Romane von Terry Goodkind "Das Schwert der Wahrheit".
Hat fast nichts mit Zen zu tun würde mich aber interessieren.
liebe Grüsse
Helmut
htp:// mailbox.univie.ac.at/%7Escheidb9/rel_vo/geschichte/zen.htm
Interessant :o)
Andreas
Leute
Dogen /Shobogenzo Zuimonki / IV 12
" Die Einteilung in die Drei Zeitalter - des Wahren Dharmas, das Nachahmende Dharma und das letzte Dharma - sind nur upaya Hilfsmittel. "
upaya = Hilfsmittel die zur Darlegung der Buddhistischen Lehre und Praxis und zur rettung der Lebewesen benutzt werden.
Könnte das bedeuten das Dogen sagt das diese Zeitalter auf den Übenden direkt angewendet werden, also nicht in hunderten von Jahren sonder in Tagen oder einfach nur in Lebensabschnitten.
Der wahre Dharma heisst das die Lehre regelrecht ausgeführt wird und eine Erleuchtung erreichbar ist. Das zweite, nachahmende Dharma, besagt das die Lehre gelehrt und praktiziert wird. Das dritte, letzte Dharma, besagt das die Lehre nur noch gelehrt wird.
Das würde bedeuten das, wenn die Lehre regelrecht ausgeführt und die Erleuchtung erlangt ist, das erste Zeitalter beendet ist. Im zweiten Zeitalter braucht man die Erleuchtung nicht mehr denn sie kann nur einmal ereicht werde. Die Lehre muss aber gelehrt und praktiziert werden im Bewusstsein des Wachen. Das dritte Zeitalter beginnt mit der Rückübertragung des Dharma vom Schüler auf den Lehrer. Dann kann man die Lehre nicht mehr praktizieren aber man muss sie lehren. Die Lehre praktizieren ist nicht mehr möglich weil man nicht mehr anders leben kann ohne im Wissen der Lehre zu handeln.
Wenn ich das auf jeden Tag anwende wird die Sache richtig interessant.
Was meint ihr zu diesem Gedankengang ?
liebe Grüsse
Helmut
Heimkehr
Als sie mir sagten, daß wie schlecht es ihm gehen und er nicht mehr lange leben würde, machte ich mich sofort auf den Weg, um bei ihm zu sein und seine Hand zu halten. Ich hatte noch eine weite Reise vor mir, packte das Notwendigste und war schon unterwegs.
Als ich im Zug saß mit meinem Kaffee und zur Ruhe gekommen war, da fiel mir auf, daß ich gar nichts Schwarzes eingepackt hatte, nicht daß ich zu meinem Besuch bei ihm etwas Schwarzes hätte anziehen wollen, nein, das auf keinen Fall! Aber irgendwann würde ja auch die Beerdigung sein, und ich hatte nur meine beiden wärmsten Pullover mitgenommen, und die waren weiß, so als ob ich zu meiner Hochzeit fahren würde ...
Irgendwie hat das gleichmäßige Rattern des Zuges für mich immer wieder etwas Meditati-ves. Und so wußte ich auch ziemlich bald, daß ich mir keinen Streß mehr machen mußte, daß ich ihn nicht mehr lebend antreffen würde. Mir schwante auch, daß er noch nicht einmal mehr im Krankenhaus sein würde, wenn ich dort ankäme. Also wartete ich auf ihn worauf? Ja, daß er zu mir kommt und sich zu mir setzen würde.
Und wie kam ich auf diese abstruse Idee? Einem Freund von mir starb sein Sohn. Als er noch nichts davon wußte, hörte er ein Geräusch in der Küche und stand auf um nachzuse-hen, weil er meinte, eins von den Kindern wäre dagewesen. Er sah aber niemanden in der Küche und ging wieder schlafen. Am nächsten Tag erfuhr er, daß der junge Mann, sein Sohn, vier Stunden vorher gestorben war. Als er mir das erzählte, sagte ich zu ihm: es war eins deiner Kinder in der Küche. Dein Sohn war dort, um sich von dir zu verabschieden.
Jahre später gab es den tragischen Unfall von Prinzessin Diana und Dodi. Dodi starb noch um Mitternacht an der Unfallstelle. Und von Diana sagte ein Reporter im Fernsehen, daß die Ärzte um ihr Leben gekämpft haben, aber so gegen vier Uhr morgens ihr Herz nicht mehr schlagen wollte. Diese Formulierung habe ich nie vergessen! Es waren auch wieder genau die vier Stunden nach seinem Tod, als Diana gestorben ist. War Dodi bei ihr gewesen?
Also wartete ich auf ihn und er kam. Zwischen Frankfurt und Aschaffenburg saß er auf einmal mir gegenüber auf dem Platz, auf dem ich vorher gesessen hatte. Frankfurt ist ein Sackbahnhof, und die Züge fahren dort rückwärts wieder heraus, so daß ich den Platz auf die andere Seite wechselte, um wieder vorwärts fahren zu können. Der Zug war in Frankfurt pünktlich gegen 16.16 Uhr abgefahren.
Wie geplant bin ich gegen 19.00 Uhr im Krankenhaus angekommen. Nach endlosem Warten sagte man mir, daß er zwischen 12 und 13 Uhr gestorben sei und fragte, ob ich ihn nochmal sehen wollte. Ich wunderte mich schon, daß er noch im Krankenhaus war. Da ich mich gerne von ihm verabschieden wollte, sagte ich ja. Wenig später kam der Arzt zurück, um mir zu eröffnen, daß er nicht mehr im Krankenhaus sei.
Man gab mir noch einmal die Liste der Fremdenzimmer, die ich schonmal bekommen hatte, als ich meinen Schatzi besucht hatte. Die alte Frau, bei der ich das letzte Mal schon über-nachtet hatte, und die ich so sehr mochte, hatte mein Bett noch frei und freute sich auf mein Kommen.
Auf dem Weg zu ihr rief ich noch seine Mutter an, um ihr mein Beileid auszudrücken und sie nach der Beerdigung zu fragen. Sie nannte mir den Termin für übermorgen und für den nächsten Tag noch einen Termin zur Einsegnung, wo man sich noch von ihm verabschieden konnte. Ich spürte schon, daß sie mich nicht da haben wollte, und auf einmal fing zu an zu fragen, was wir denn überhaupt für eine Beziehung gehabt hätten und daß das ja alles nichts Richtiges gewesen sein konnte, weil wir ja nicht verheiratet waren und uns wegen der gro-ßen Entfernung nur so selten gesehen hatten usw. Ich war sowas von verdattert, ich wußte überhaupt nicht mehr, was ich dazu sagen sollte.
Die alte Frau tröstete mich, so gut sie konnte. Ich ging dann früh schlafen, frühstückte den nächsten Morgen in Ruhe und glaubte, ich wäre in drei Stunden am Ziel. Am Bahnhof erfuhr ich dann, daß ich mich geirrt hatte, daß ich x-mal umsteigen mußte und fünf Stunden brau-chen würde.
Es war eiskalt, und ich war überhaupt nicht darauf eingerichtet. Es war wieder mild gewor-den, als ich das Haus verlassen hatte, und ich war auf Krankenhaus eingerichtet, nicht auf diese Eiseskälte da draußen. Ich weinte und hatte das Gefühl, meine Tränen würden zu Eis.
Die ganze endlose lange Fahrt über weinte ich und träumte ich vor mich hin. Ich dachte an all die schönen Zeiten, die wir zusammen verbracht hatten, an all das, was wir noch gemein-sam tun wollten, an meine Besuche im Krankenhaus und die Wochen vorher, in denen er so gelitten hatte. Ich dachte an all den Spaß, den wir zusammen hatten und wie sehr ich ihn vermissen würde.
Die Landschaft zog an mir vorbei, es war kalt, und die Fensterscheiben beschlugen. Ab und an mußte ich in einem kahlen Bahnhof auf den Anschlußzug warten. Es war kalt, und langsam fing es an zu schneien.
Gegen Mittag war der Zug rappelvoll mit Schulkindern, es war ja der letzte Schultag vor den Weihnachtsferien. Auf den Bahnsteigen lag der Schnee bald knietief, und die Kids hatten ihren Spaß an Schneeballschlachten auf dem Bahnhof.
Es schneite und schneite. Es wurde einsamer und einsamer. Die Strecke verlief nun noch eingleisig durch den Wald. Kein Haus, keine Straße weit und breit, nur Wald und Schnee, Schnee, Schnee ... Langsam bekam ich Angst. Was wäre, wenn wir hier mitten im Wald in der Einsamkeit in einer Schneewehe stecken bleiben würden?
Aber wie durch ein Wunder erreichten wir den nächsten Bahnhof rechtzeitig, bevor mein letzter Zug, den ich nehmen mußte, losfuhr. Losfuhr? Losfahren sollte! Denn dieser Zug war in einer Schneewehe stecken geblieben, und auf dem Bahnhof wartete man auf seine An-kunft. Er kam nicht.
Ich fragte den Stationsvorsteher, was ich denn nun tun könnte, um rechtzeitig am Friedhof zu sein, wie schnell ich denn mit einem Taxi da wäre. Auf die letzte Frage meinte er nur ganz lakonisch, das käme ganz darauf an, ob wir in einer Schneewehe stecken bleiben würden oder nicht. Aber trotz allem bat er mich in sein Büro daß ich erstmal im Warmen wäre und telefonierte hinter dem Verbleib des vermißten Zuges hinterher. Vergeblich.
Also wurde ich wieder hinaus komplimentiert und wartete darauf, daß der Zug doch noch käme. Zu spät konnte er ja ruhig sein dann hätte ich immer noch reichlich Zeit, um zum Friedhof zu laufen. Aber ausfallen durfte er halt nicht, eine Stunde später wäre es zu spät, und ich würde meinen Schatzi nie wieder sehen können. Wenigstens einmal noch wollte ich ihn sehen und Abschied von ihm nehmen egal, ob seine Mutter dagegen war oder nicht. Ich wollte ihn nochmal sehen.
Fünf Minuten vor der planmäßigen Abfahrt des Zuges hörte ich eine Durchsage, daß ein Zug zu meinem Bestimmungsort eingesetzt würde und er planmäßig abfahren sollte. Wie freute ich mich! Doch nicht allzu lange! Aber zunächst einmal saß ich im Zug, im Warmen, fand in meinem Rucksack noch ein zweites Paar Strümpfe, das ich mir über die ersten noch anzog, und glaubte, es geschafft zu haben. Weit gefehlt! Der Zug fuhr nicht. Er war schon fünf Mi-nuten über die zeit, zehn Minuten, zwanzig Minuten ... und dann kam noch eine Durchsage: wegen einer Weichenstörung unbekannte Verspätung .... Ich war ja so verzweifelt! Und so wütend! Sie hatte es also wirklich geschafft, daß ich ihn nicht mehr sehen würde nie wieder! Noch nicht mal mehr Abschied nehmen konnte ich von ihm!
Während ich noch so vor mich hin kochte, setzte der Zug sich langsam in Bewegung. Es hatte nur noch weitere fünf Minuten gedauert ....
Eine halbe Stunde vor dem Termin der Einsegnung kam ich endlich an. Zum Friedhof war es ja nicht weit. Ich stapfte durch den hohen Schnee und kam kaum vorwärts. Bis zu den Knien sank ich immer wieder ein. Es schneite und schneite .... Als ich endlich am Friedhof ankam, war ich voller Schnee, hatte Eis in meinen Haaren.
Trotz allem war ich die erste. Seine Eltern erkannte ich sofort, obwohl ich sie nie vorher ge-sehen hatte. Ich wußte gar nicht, wie ich mich verhalten sollte. Beileid wünschen war klar aber sonst? Wir kannten uns ja gar nicht. Wollten sie lieber ohne mich sein? Oder gehörte ich dazu? Außer den Eltern waren noch andere Verwandte da, sein Lieblingsneffe und ein älteres Ehepaar Onkel und Tante vielleicht?
Ich wartete erst einen Augenblick alleine, dann ging ich zu ihnen und erfuhr dort, daß mein Schatzi noch im Stau steckte. Eine Schneewehe versperrte die Autobahn. Der Pastor kam auch extra etwas später, weil er schon darüber informiert worden war.
Endlich kamen sie und brachten den Sarg in einen kleinen Raum neben der eigentlichen Kapelle. Dort sollte die Einsegnung sein und am nächsten Tag die Beerdigung. Der Mensch vom Beerdigungsinstitut vergewisserte sich nochmal, daß der Sarg zu bleiben sollte. Ganz entgeistert blickte ich ihn an und sagte fassungslos und ganz entgeistert, daß ich ihn noch-mal sehen wollte. Und bevor noch seine Mutter etwas sagen konnte, waren die Herren in dem Raum verschwunden.
Nach einer kleinen Weile wurden wir dann herein gebeten. Seine Mutter stürzte sich gleich weinend auf ihren Sohn. Ich sah ihn nur an. Ein unglaublicher Friede ging von ihm aus, der mich bis mitten ins Herz berührte. Er sah kein bißchen mehr krank aus, sein Gesicht war wieder viel voller als zwei Tage vorher, als ich ihn das letzte Mal besucht hatte, es war, als wenn alles, was ihm das Leben schwer gemacht hatte, von ihm abgefallen war. Er war voll-kommen verwandelt, auch nicht so, wie vor seiner Krankheit. Und ich wußte auf einmal, daß das Leben mit dem Tod nicht zuende ist. Ich spürte, daß er da war, wenn auch nicht mehr in seinem Körper.
Ich hatte noch nie vorher einen Toten gesehen. Auf Zeichnungen von Toten waren mir im-mer die merkwürdigen Hände aufgefallen, und auch seine Hände sahen jetzt so aus, es wa-ren nicht mehr die Hände, die ich kannte. Aber sie waren auch nicht so kalt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich gab ihm noch einen Abschiedskuß auf die Wange.
Was der Pastor sagte, habe ich nicht richtig gehört. Ich sah ihn nur an, meinen Schatzi. Nach allem, was der Arzt mir gesagt hatte, daß ich ihn nicht mehr ansehen sollte, müssen es wah-re Künstler gewesen sein, die ihn so in den Sarg gelegt hatten. Ich bedauerte, daß ich nicht malen konnte, ich hätte das Bild so gerne festgehalten: es war einfach wunderschön, dieses Bild des Friedens und die roten Rosen, die sie ihm mitgegeben hatten. Nichts anderes hätte ich ihm mitgeben wollen.
Als die kleine Feier zuende war, sagte seine Mutter zu mir, sie würde jetzt mit mir zu einer Bekannten von ihr fahren, wo ich ein Zimmer bekommen würde, und dann würde sie mit mir in die Wohnung fahren, daß ich meine Sachen holen könnte, die von mir noch da waren. Ich war platt! Damit hätte ich nie gerechnet.
In der kleinen Pension erhielt ich ein schönes Doppelzimmer für mich alleine. Außer mir wa-ren keine anderen Gäste da. Die Frau nannte mir den Preis für die Übernachtung, und ich nickte, der Preis war in Ordnung. Zu meinem riesengroßen Erstaunen hörte ich auf einmal seine Mutter sagen, sie würde das Zimmer bezahlen. Damit hätte ich ja nie gerechnet!
Seine Wohnung war schon gar nicht mehr seine Wohnung. Seine Mutter hatte schon ordent-lich aufgeräumt, es roch noch nicht mal mehr nach ihm dort.
Der Neffe fand das Bild, daß ich mal gemalt hatte. Es gefiel meinem Schatzi so gut, daß ich es ihm geschenkt hatte, aber das habe ich dann doch wieder mitgenommen. Außerdem ha-be ich noch meine ganzen Briefe und Postkarten gefunden, die ich ihm geschrieben hatte, noch ein paar Fotos von uns beiden und mehr war ja nicht da. Zu guter Letzt gab seine Mutter mir für die Beerdigung am nächsten Tag noch eine schwarze Jacke von ihm, da ich ja gar nichts Schwarzes eingepackt hatte.
Wieder in meinem Zimmer in der Pension drehte ich erstmal alle Heizungen auf. Es war eis-kalt, und ich bibberte. Ich setzte mich neben die Heizung und las meine ganzen Briefe. Wie oft hatte ich ihm geschrieben ich vermisse dich, ich freue mich, dich bald zu sehen, ich ver-misse dich .... Und wie sehr würde ich ihn jetzt und in alle Ewigkeit vermissen. Ich wußte gar nicht mehr, wie oft ich ihm mal einfach so eine Karte geschrieben hatte einfach so, nur um ihm zu sagen, wie gern ich ihn habe und wie sehr ich ihn vermisse. Es war so schrecklich, das jetzt alles zu lesen!
Ich bin dann ziemlich früh ins Bett gegangen. Auf meinem Kissen lag ein Bonbon, und auf dem Nachttisch neben jedem Bett lag passend zu Weihnachten ein kleiner Stern mit einem Bibelspruch der Weihnachtszeit. Auf meinem Stern stand: siehe, dein König kommt zu dir. Und genau das war es! Die Verwandlung, die statt gefunden hatte. Er hatte etwas Königli-ches an sich in seinem Frieden, in dem er da lag mit den roten Rosen auf der weißen Decke.
Und da fiel mir auch wieder ein, wie er mal auf mich geschimpft hatte, ich wäre ja so hochnäsig und eingebildet, ich würde mich aufführen, wie eine Königin, und er wäre nicht mein Diener. Ich hatte aber ja gar nichts gemacht und auch gar nichts verlangt von ihm. Und so antwortete ich ihm damals ganz ruhig und cool: der adäquate Partner für eine Königin wäre ja auch kein Diener sondern ein König.
Und damit war damals die Sache für mich erstmal erledigt. Für ihn damals aber nicht. Für ihn gab es nur herrschen oder beherrscht werden und beides gefiel ihm nicht zu Recht, wie ich finde. Meine Ansicht damals war, daß die Partner sich auf derselben Ebene begegnen sollten, am besten jeder dem anderen als König in seinem eigenen Reich bildlich ausgedrückt.
Und jetzt war er also ein König geworden mein König? Und nun ging es mir nicht mehr aus dem Kopf: Tochteher Zion, freue dich, jauchze laut, Jerusalem, siehe, dein König, kommt zu dir.
Wie verabredet weckte die gute Frau mich am nächsten Morgen, machte mir Frühstück, gab mir Proviant mit für die Reise, ließ mich mit der Bahn telefonieren, damit ich auch heil wieder nach Hause käme. Da ich ja nun noch Geld übrig hatte, das ich für die Zimmer nicht ge-braucht hatte, mußte ich auch nicht mit leeren Händen am Grab stehen, sondern konnte noch ein paar Blumen im Blumenladen nebenan bestellen. Die Schleife mußte ich wohl mit der Hand beschriften, weil es schon viel zu spät war aber das war mir auch lieber so.
Als ich alles erledigt hatte, habe ich noch eine runde durch den kleinen Ort gedreht, war an all den Orten, wo wir gemeinsam gewesen waren, bin all die Wege gegangen, die wir ge-meinsam gegangen waren. Die Sonne schien, es war ein wunderbarer Tag, die Luft so klar und alles voller Schnee einfach wunderschön.
Dann entdeckte ich, daß die Türe der Kapelle zu dem kleinen Raum offenstand. Außer mei-nem Schatzi war niemand da. Ich ging zu ihm hin und genoß es, ein letztes Mal noch bei ihm zu sein. Ich war so traurig und fühlte mich so alleine, weil ich außer ihm ja niemanden hier kannte. Ich hatte das Gefühl, daß er da war und mich in dem Arm nahm und tröstete.
Schon auf der Zugfahrt hatte ich Angst davor, daß ich auf der Beerdigung lachen müßte. Es kam die Zeit, da sie ihn abholten und in die Kapelle brachten, wo es eisig kalt war. Ich ging hinter ihm her und setzte mich ziemlich weit nach hinten. Die Beerdigung selbst war total daneben. Der Pastor wußte nichts von ihm seine Mutter wollte ja wohl auch nicht, daß man über ihn redete aber die Predigt war einfach unmöglich, Fazit: mein Schatzi war ein Versager, mit schönen Worten ausgedrückt. Und singen konnte der Pastor auch nicht! Die schö-nen Lieder, die seine Eltern ausgesucht hatten, hat er alle verhunzt. Es war einfach schreck-lich, wenn nicht, ja, wenn nicht ....
Irgendwie hatte ich das Gefühl, mein Schatzi würde lauter Blödsinn machen und mich stän-dig zum Lachen bringen. Er kam immer wieder zu mir, setzte sich neben mich, ging wieder zu jemand anderem und kam zurück. Es war so grauenhaft, weil ich so lachen mußte und ja nun alles machen konnte, nur eins nicht: laut losprusten. Zum Glück war es so saukalt, daß ich mich in meiner viel zu großen Jacke verstecken und vor Kälte zittern konnte. Ich dachte nur: was anderes als Blödsinn könnte man ja nun wirklich nicht machen bei dieser fürchterli-chen Predigt von der Bekehrung des Saulus zum Paulus was das mit meinem Schatzi zu tun haben sollte?! Es war wirklich total daneben! Also was anderes wäre mir an seiner Stelle wohl auch nicht eingefallen! Und der Pastor redete und redete und redete ....
Aber irgendwann ist halt auch die längste und langweiligste Predigt zuende. Fortsetzung folgte am Grab? Ich hörte schon nicht mehr zu, hielt mich ein wenig im Hintergrund, war ja die Fremde da. Und dann war ich an der Reihe. Zu meinem großen Erstaunen gab es keine kleinen Blumensträußchen dort wie bei uns. Die Blumen, die wir ins Grab geworfen haben, waren keine Beerdigungsblumen es waren Blumen, wie Blumenkinder sie bei Hochzeiten streuen.
Der Familie, die jetzt vollständig da war, drückte ich nochmal wortlos die Hand. Ich wußte nicht mehr, was ich noch sagen sollte. Vor der Kapelle gab ich ihnen die Jacke zurück, bedankte mich nochmal und lief dann zum Grab zurück. Ich wollte noch ein Foto machen, be-vor sie das Grab zumachen würden. Irgendwie fühlte ich mich, als wenn ich zu einem Ren-dez-vous gehen würde, das letzte, was ich mit ihm noch hatte ...
Als ich ihn am Tag vorher nochmal gesehen hatte, da hatte ich das Gefühl, es war richtig so, wie es war. Und jetzt sah ich ihn vor mir, wie er da lag und empfand bei dem Gedanken, daß er von nun an in der Erde liegen würde eher ein Gefühl von Geborgenheit als alles andere. Mutter Erde nahm in wieder in sich auf. Von Erde bist du genommen, und zu Erde sollst du wieder werden.
Bald kamen auch die Totengräber, und gemeinsam schaufelten wir das Grab zu. Es war das letzte, was ich für ihn noch tun konnte und für mich in dem Falle auch. Die Sonne schien, und es war eisig kalt. Durch das Schaufeln wurde mir wenigstens wieder etwas wärmer. Die Erde war feucht gewesen und zum Teil schon wieder gefroren, so daß sie erstmal los ge-hackt werden mußte.
Als das Grab fertig war, holte ich meine Blumen und legte sie selber auf das Grab. Die Zeit reichte noch für ein letztes Foto, und dann mußte ich auch schon wieder zum Bahnhof. So langsam fing es wieder an zu schneien. Die Flocken tanzten, während ich den Friedhof ver-ließ und den alten vertrauten Weg ein letztes Mal zum Bahnhof ging.
Mein Schatzi liebte Filme so sehr, und die Kinder, denen ich die ganze Geschichte erzählt habe, meinten, das Ganze sei filmreif gewesen, man solle doch einen Film daraus machen. Und so verneige ich mich vor dir, mein Schatzi, es war ein Abgang von der Bühne des Le-bens, der Deiner würdig gewesen ist. Alles Liebe von Sabine
Vertreibung
Ich war gesandt, den Menschen das Licht und die Liebe zu bringen aber sie blieben lieber im Dunkeln und wollten mich davon überzeugen, daß Liebe keine Realität ist.
Ich war gesandt, den Menschen die Freude und das Lachen zu bringen aber ich war ihnen zu laut, und sie muffelten lieber.
Ich war gesandt, den Menschen Wege aus ihren Krankheiten zu zeigen aber sie wollten krank bleiben und jammerten lieber.
Ich war gesandt, den Menschen aus einer anderen Welt zu erzählen, der Welt des Lichts und der Liebe, aber sie wollten mich davon überzeugen, daß es diese Welt nicht gebe und daß ich ein unrealistischer Phantast sei.
Ich war Hagazussa, die Hexe, die Zaunreiterin, die, die auf der Grenze lebt, die, die in zwei Welten lebt, der sichtbaren und der unsichtbaren. Ich war Hagazussa, die mit einem Bein in dieser und mit dem anderen in der jenseitigen Realität lebt.
Und dann kamst Du, mein Schatz, der Hexer, der auf der Grenze lebte mit einem Bein in dieser und mit dem anderen in der jenseitigen Realität. Du warfst mir vor, ich sei eine Köni-gin und du wärst nicht mein Diener. Genau das hatte ich aber auch nie verlangt von Dir.
Nun bist Du tot und mit beiden Beinen in der anderen Realität. Du gehst einen Schritt vor. Du bist ein König und stehst nun neben mir, neben Deiner Königin. Und ich? Ich gehe auf Seite. Ich freue mich, daß Du an meiner Seite bist und stehe nun mit beiden Beinen draußen hier, hier in dieser Wirklichkeit.
Du nimmst meine Hand. Du stehst jenseits der Grenze, und ich stehe diesseits der Grenze. Und so gehen wir Hand in Hand, und Du bist nun meine einzige Verbindung in die jenseitige Welt des Lichts und der Liebe.
Aber so kann ich nicht handeln. Ich weiß, daß ich Deine Hand loslassen muß, daß ich auf eigenen Füßen stehen muß. Ängstlich lasse ich los, nicht wissend, was nun auf mich zu kommt in dieser kalten und mir so fremden Welt. Ich wende mich dir zu. Du wendest Dich mir zu. Ich verbeuge mich vor dir und danke Dir für diesen Tanz. Du verbeugst Dich vor mir und dankst mir für diesen Tanz. Liebevoll verabschieden wir uns voneinander.
Schweren Herzens wende ich mich ab von Dir und wende mich dieser Welt hier zu. Ich gehe einen Schritt weg von Dir und von allem. Nie im Leben habe ich mich verlassener gefühlt als in diesem Augenblick, in dem ich mutterseelenallein in dieser Welt hier stand und keine Ver-bindung mehr zur jenseitigen, zu meiner Heimat, meinem Zuhause, hatte. Habe ich das jetzt gebraucht, um mich einmal so zu fühlen wie all diese Menschen, die nichts von mir wissen wollten? Wie all diese Menschen, die den Kontakt zu dieser anderen Welt, zu ihrer, zu unser aller Heimat, verloren haben?
Aber was geschieht nun? Ich fühle, daß ich Dich und meine Heimat in meinem Rücken habe, daß Ihr hinter mir steht und mich wärmt. Ich weiß auf einmal, daß ich jederzeit zu euch kommen kann, so wie es geschrieben stand: Begegnung findet an der Grenze statt. Ich weiß, daß Ihr mich nie verlaßt und mich immer begleitet. Ich bin nicht allein. Du bist da und all die anderen auch. Ich fühle Eure Nähe und Wärme, ich fühle mich geborgen in Eurem Licht und Eurer Liebe - und gehe los.
Hallo Zen-ler.
Bin nicht so oft hier, mache vieles lieber mit mir selbst aus, aber wenn es mich zu sehr aus meiner Mitte raushaut, dann rede ich doch ganz gerne mal mit anderen darüber.
Ich bin schon ziemlich tief "drin" in der Sache, und eine ganze Weile hat mich auch nahezu nichts so richtig "rausbringen" können. Aber jetzt kam ein neuer Lebensabschnitt, eine neue Stadt, räumlich (sehr) weite Trennung von meiner Freundin, und auf einmal bricht etwas hervor, das nur darauf gewartet zu haben schien. Ich habe das, was ich gerade erlebe einmal versucht in Worte zu fassen, daher hier Auszüge aus einem Gedicht zu dem Thema:
Welch unendliches Potential
für Freude
für Leid
es enthält.
Eben noch zufrieden mit mir und der Welt
ersehne ich nun ein Signal
und nur noch darum drehn sich die Gedanken.
Doch gestern noch himmelhoch jauchzend
und heute frustriert.
Schwer ist es
darüber zu stehen,
fast unmöglich
sich zu verdichten im Hier und Jetzt
wenn ein so großer Teil von mir
bei Ihr ist.
Ist das der Grund
warum die Weisen
all dies meiden?
Währe für eure Kommentare sehr dankbar. Ist es möglich, das heutige Leben in allen Aspekten voll mitzunehmen und zu leben ohne DAS zu verlieren?
Der Rang “Die Erscheinung inmitten des Wirklichen” bezeichnet den Rang des Absoluten, den Rang, in dem man den Großen Tod erfährt, „KA!“ brüllt, das Tao sieht und in das Prinzip eintritt. Wenn der wahrhaft Praktizierende, energiegeladen von seinem geheimen Studium, verdienstvollen Leistungen und verborgenen Praktiken plötzlich zu diesem Rang durchbricht „verschwindet der leere Himmel und der eiserne Berg zerbröckelt“. „Oben gibt es nicht einen Dachziegel, seinen Kopf zu schirmen; unten keinen Zentimeter Boden, darauf zu stehen.“ Die wahnhaften Begierden sind nicht-existent, Erleuchtung ist nicht-existent, Samsara ist nicht-existent, Nirvana ist nicht-existent. Dies ist der Zustand völlig leerer Fülle, ohne Klang und ohne Duft, wie ein bodenloser klarer Teich. Es ist, als wäre jedes Wölkchen vom gewaltigen Himmel gewischt.
Nur zu oft, in der Annahme, dass sein Erlangen dieses Ranges das Ziel der Großen Angelegenheit und sein Verständnis des Buddha-Weges damit vollständig ist, klammert sich der Schüler bis zum Tod daran und will ihn nicht loslassen. Dies wird „Zen des stehenden Wassers“ genannt, solch ein Mann wird „ein böser Geist, der die Leiche im Sarg bewacht“ genannt. Auch wenn er in diesem Zustand dreißig oder vierzig Jahre versunken bleibt, wird er niemals aus der Höhle der Selbstgefälligkeit heraus und von den minderwertigen Früchten der Pratyeka-Buddhaschaft los kommen. Daher wird gesagt: „Er, dessen Tun nicht diesen Rang verlässt, versinkt in einem Meer von Gift.“ Er ist der Mann, den Buddha den „Narren, der seine Verwirklichung im Rang des Wirklichen erhält“ nannte.
Hakuin, Keiso dokuzui
"Alle böswirkenden Taten, die ich jemals beging,
sind sämtlich entstanden aus uranfänglicher Gier, aus Haß und Verblendung.
Sie treten hervor als Geschöpfe des Leibes, des Mundes und der Gesinnung.
Aus vollem Herzen bereue ich jetzt dies alles."
Diese Übersetzung rezitieren wir von der isshin zendan jedesmal und gestern auf dem II. Hellersdorfer Kirschblütenfest, beim Zazen im Kampfkunststudio fiel es mir wieder ein. Nun da mir die Zeit ohne "Zen-talk" zu lang wird, möchte ich mich besonders bei Helmut reuevoll zeigen.
Und wieder sprechen rund um Zen, was wir gestern beim guenmai für wichtig befanden, da das stumme Beieinandersein (auch im Internet) niemandem nützt.
Andreas
Hallo, ich bin neu hier, und auch im Thema Zen relativ neu und verstehe nich alles, versuche es aber. Zu o.g. Thema hätte ich deshalb gleich mal eine riesen Frage! Hierzu ein Zitat von Shunryu Suzuki:
"Im Prajnaparamita-Sutra heißt es: Form ist Leerheit, und Leerheit ist Form. Aber wenn ihr euch an diese Aussage klammert, könnt ihr euch leicht in dualistische Vorstellungen verwickeln: Hier bist du, Form, und dort ist Leerheit, die du durch deine Form zu verwircklichen suchst. Also ist "Form ist Leerheit , und Leerheit ist Form" immer noch dualistisch. Doch zum Glück heißt es in unserer Lehre weiter: "Form ist Form und Leerheit ist Leerheit. "
Meine Interpretation zu diesem Zitat ist, dass Form und Leerheit so wie es die Zazen-Haltung symbolisieren soll eins sind, und doch beide eigenständig sind. Also, dass die Form das gleiche ist wie die Leerheit, und die Leerheit das gleiche wie die Form und doch sind Sie verschieden. Es ist im endeffekt also egal was es ist, weil es ist einfach ist.
Schreibt mir doch bitte eure Meinungen dazu, ich würde mich echt total freuen ! Ihr dürft mir auch gerne an meine Mailadresse:
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Bis dann! :-)
Hallo alle zusammen,
erst vor einigen Wochen habe ich den Weg zum Buddhismus gefunden. Als unwissende Suchende würde ich gerne Kontakt zu anderen Menschen finden, die mich ein Stück Weg an der Hand nehmen und leiten können.
Grüße aus dem Steingarten