Wenn ich was ueber Zen gelesen habe oder was darueber gehoert habe, dann hatte ich meistens den Eindruck, dass Zen ausschliesslich aus Zazen-Sitzen und aus Koan-Praxis besteht und dass beides unbegriffliche Praktiken sind, also unter Ausschluss des Denkens.
Nun ist Zen aber auch Buddhismus und damit sollten - meiner Meinung nach - auch Themen wie Zufluchtnahme zu den Drei Juwelen, Liebe und Mitgefuehl gegenueber allen Wesen, Leiden in seiner Vielfalt, Wiedergeburt, Karma, Ursache und Wirkung etc. etc. irgendwie Teil des Ganzen sein. Dies scheinen mir aber alles Themen zu sein, die (zumindest anfaenglich) analytisch, also denkerisch bzw. in gedanklicher Reflektion zu meistern sind.
Wie steht es also damit im Zen? Gibt es z.B. Zufluchtnahme? Wenn ja: Wie sieht das im Zen aus? Studiert ein Zen-Praktizierender?
Freue mich schon auf eure Hilfe in diesen (und weiteren) Fragen,
Tharchin
P.S.: Ich selbst gehoere der tibetischen Tradition an (ist vielleicht noch gut zu wissen).
danke fuer deine lange Antwort. Ich bin ganz Deiner Meinung, dass man zumindest die vier edlen Wahrheiten studiert/reflektiert haben muss, um ueberhaupt den Sinn der Praxis zu verstehen.
Aber wie steht es damit im Zen? Werden die vier edlen Wahrheiten gelehrt und reflektiert? Oder ist das bereits zuviel Stoerung fuer das Sitzen?
Ich glaub das ist im wesentlichen meine Frage: Gibt es im Zen irgendeine Art von logischer/analytischer Reflektion oder nicht? Wenn ja, in welchem Ausmass?
Bis bald,
Tharchin