Liebe Forumsmitglieder,
ich komme aus dem Rhein-Main-Gebiet und suche einen Zen-Lehrer/Meister. Kennt jemand ein Dojo wo man mit einem Meister (Rinzai oder Soto) regelmäßig sitzen kann? Ich habe schon von der Zenvereinigung gehört, jedoch sitzt der Meister (Tenbreul) in Berlin und da ist mir der Kontakt zu oberflächlich. Was soll ich mit einem Meister der 600 Km entfernt ist, ich denke nicht, dass er mich aus dieser Distanz unterrichten könnte. Da ich eine gute Anleitung haben möchte ist es wohl unabdinglich regelmäßig mit dem Lehrer zu sitzen. Mir ist es wichtig einen nahen Bezug zum Meister zu haben, weshalb ich auch glaube, dass die Rinzai-Schule (Dokusan) für mich besser geeignet wäre als die Soto-Schule.
Mit freundlichen Grüßen
Sunray
bei mir ist es so, dass ich ganz scharf darauf bin Freunden von meinen Zen-Erfahrungen zu berichten. Nun gut, ich praktiziere noch nicht so lange und muss wohl auch noch lernen, dass ich besser meine Klappe halte. Die meisten schauen mich
nur verständnislos an und ihre Blicke sagen etwas wie: "Was ist denn mit dem los?" oder "Spinnt er jetzt?". Wenns gut läuft fragen sie ein oder zweimal nach und dann wollen sie schnell das Thema wechseln. Na ja, viele Meister sagen man sollte nicht so viel über Zen reden, sondern es einfach praktizieren. Also ich halte mich nun auch an den Rat nur zu erzählen wenn ausdrücklich danach gefragt wird.
Ach ja, noch zu diesem Thema .
Glaubt ihr eigentlich, dass man, wenn man lange Jahre ernsthaft Zazen übt den Leuten im näheren Freundeskreis bzw. Familie etwas gutes tut bzw. etwas positives geben kann. Also ich übe ja noch nicht sehr lange Zazen aber generell bin ich jemand der sich sehr oft einsam fühlt bzw. das Gefühl hat nicht so gefragt zu sein. Obwohl ich Familie und Freundeskreis habe fühle ich mich doch oft so ungewollt. Ich denke, dass die Leute mich und meinen Rat nicht brauchen. Nach außen hin sieht das wahrscheinlich gar nicht so aus weil ich mit meinem Beruf, Freundin und auch meinen Hobbies viel zu tun habe. Versteht ihr was ich meine? Ich weiß ja schon, dass man nichts erwarten sollte wenn man Zazen übt aber so insgeheim hoffe ich schon, dass ich nach vielen Jahren der Übung mich nicht mehr so einsam fühle und vielleicht auch mehr Leute Kontakt zu mir suchen. Natürlich weiß ich, dass man erst mal mit sich selbst ins rein kommen sollte (und ich weiß, dass ich da noch einiges aufarbeiten muss) aber vielleicht ist es ja auch so, dass man auf einmal mehr gefragt ist und dadurch auch mit sich selbst mehr zufrieden wird. Ich wünsche mir einfach, dass mich Leute auch mal anrufen ohne einen bestimmten Grund dafür zu haben. Eben einfach weil sie gern mit mir reden wollen und sich für mich interessieren, vielleicht einfach weil ich ihnen ein gutes Gefühl gebe oder ihnen wichtig bin. Ich habe natürlich schon oft darüber nachgedacht warum ich mich wohl oft so einsam fühle. Ich denke es liegt daran, dass ich einfach zu viel mit mir selbst beschäftigt bin. Ständig grübele ich darüber nach was ich an meinem Leben ändern muss damit es mir besser geht aber durch das viele Grübeln geht es mir eigentlich nur noch schlimmer. Manchmal (leider nicht immer) erlebe ich Zazen wie eine Befreiung. Plötzlich kommt mir alles so einfach und klar vor und dann würde ich gern all meinen Freunden davon erzählen. Leider sind diese Momente der Befreiung bisher noch relativ selten.
Großes Gassho, Sunray