Liebe Leute,
um Euch einen ungefähren Einblick zu geben, aus welcher Motivation heraus und unter welchen Prämissen ich hier im Forum schreibe, möchte einmal Karl Jaspers zitieren:
"Freiheit kann nie Besitz werden. Es gibt keine isolierte Feiheit. Daher opfert der Einzelne die Starre seiner leeren Freiheit zugunsten einer erst im Miteinander zu erwerbenden Freiheit.
Solche Freiheit erwächst nur mit der VERWANDLUNG DES MENSCHEN. Sie ist nicht zu machen durch aufgezwungene Einrichtungen für gleichbleibende Menschen, sondern sie ist gebunden an die Weise der Kommunikation zwischen wandlungsbereiten Menschen. Daher ist auch die Freiheit als solche nicht zu planen, sondern die Menschen werden im rechten Planen der konkreten Aufgaben miteinander frei.
Die Menschheit zur Freiheit zu bringen, das heißt, sie zum Miteinanderreden zu bringen. Dieses bleibt aber noch mit Täuschung verbunden, wenn Hintergedanken bestehen, die man nicht sagt,- wenn Reserven gehalten werden, auf die man sich, innerlich abbrechend zurückzieht,- wenn im Reden faktisch ein Verschweigen, bloßes Hinhalten und List vollzogen wird.
Echtes Miteinanderreden wird unbefangen und rückhaltlos. Nur in restloser Offenheit von beiden Seiten erwächst Wahrheit in Gemeinschaft.
Gegen die Wahrheit und damit gegen die Freiheit wirken sowohl die bürgerliche Beruhigung in Konventionen, wie auch der diktatorische Zustand, in dem eine allgemeine Weltanschauung für alle gilt und nur in Phrasen gesprochen werden darf, die dann bis in Privatbriefe hinein das Reden beherrschen,- wie auch das fanatische Wahrheitspathos, das aggressiv und kränkend Wahrheit zu besitzen meint, aber nur benutzt um andere herabzudrücken: diese fanatische Wahrheitsbetonung zeigt ihren Mangel an Wahrheit gerade durch Mangel des Miteinanderredens.
Aber Wahrheit ist in der Tat in niemandes Besitz als endgiltige und absolute. Wahrheit suchen, das heißt immer, zur Kommunikation bereit sein, Kommunikation auch von anderen erwarten. Wer wirklich Wahrheit, also auch Kommunikation will, mit dem kann man schlechthin über alles freimütig sprechen, und er selber kann es, aber so, daß er weder verletzt noch schont den, der wirklich hören will. Der Kampf um Wahrheit in Freiheit ist liebender Kampf."
( Karl Jaspers, Ursprung und Ziel der Geschichte, S. 198 ff.)
Liebe Grüße,
nurnochnpost
"Seid Euch selber Leuchte, nehmt zu niemand anderem Zuflucht."
Somit blieben die Mönche und Laien in der Satzung und töteten nicht, raubten nicht, stahlen nicht, logen nicht- auch nachdem der Siddharta Gotama Buddha verstorben war. Sie folgten aus freiem Entschluß, aus freier Einsicht auch weiterhin dem Dharma. Denn der DHARMA ist EWIG GÜLTIG.