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unsui0:
...da hast du vollkommen recht, was Erleuchtung angeht...in diesem Zusammenhang ist mit Erleuchtung aber kein außerordendlicher Zustand gemeint, den es zu erlangen gilt, sondern eher den Einklang mit der Wirklichkeit durch Achtsamkeit erkannt...die Wirklichkeit Jetzt ist das Licht, genauso wie der Tag hell ist und die Nacht dunkler ist...die dunklere Nacht ist nicht anders als der helle Tag, sie zeigt nur mehr Abwesenheit von Tageslicht...wir alle sind erleuchtete Wesen... wenn wir im Einklang mit der Wirklichkeit sind bemerken wir es auch, weil viel Ballast von uns abfällt...wir bemerken das Leiden nicht mehr wenn wir auf die Wirklichkeit konzentriert sind und ganz in sie aufgehen...
Tai:
Du hast recht: Auch eine perfekte Beschreibung der buddhistischen Methode (die ich für mich hier keineswegs in Anspruch nehme) führt nicht zwangsläufig zu rechtem Verständnis oder rechter Anstrengung. Allerdings werden dich auch rechtes Verständnis und rechte Anstrengung nur so weit bringen, wie du die Methode tatsächlich und unmittelbar ausübst.
Weiter unten schreibst du: "Das Erleben selbst ist der Kern oder besser gesagt, die Wirklichkeit und die Konzentration darauf ist die Wahrheit ..." Würdest du nicht so sehr an Worten haften, dann müsstest du eigentlich erkennen, dass die von mir erwähnte "Schau des Geistes" nur ein anderer Finger ist, der auf denselben Mond hinweist.
In Acht nehmen solltest du dich nach meinem Verständis von der Vorstellung "erleuchtet zu werden". Denn die ist tatsächlich sehr gut geeignet, dich, wie du es anschaulich ausdrückst, als "Geschichte für den hungrigen Geist" von der Konzentration auf die unmittelbar gegebene Wirklichkeit abzulenken.
unsui0:
...nein, an solche theoretischen Modelle glaube ich nicht, weil sie nur Hinweise auf etwas sein können was erlebt werden will...das Erleben selbst ist der Kern oder besser gesagt, die Wirklichkeit und die Konzentration darauf ist die Wahrheit...außerhalb davon gibt es nichts...
...die Wirklichkeit (das was jetzt wirkt) führt mich von Schritt zu Schritt...wer achtsam ist braucht weder Glaube noch Hoffnung, denn alles ist in allem enthalten...
...wähle einfach ob du lachen möchtest oder lieber weinen möchtest...das Leben geschieht einfach und wir können im Fluß sein oder gegen den Strom schwimmen...
Epheme:
da hat Dich der gierige Geist wohl mal wieder kurz aus dem Licht geführt, damit Du auch mal wieder bestimmen darfst wer wann wie und wodurch erleuchtet wird und wer wann wie und wodurch nicht.
Nur, weil man Schlamm nicht mit Schlamm abwaschen kann, glaubst Du etwa nicht mehr an die unergründlichen Wege der Wegweisung?
unsui0:
...du kannst dich noch so bemühen eine Übung zu beschreiben, erleuchtet wirst du davon nicht und derjenige der zuhört ebenfalls nicht. Du beschreibst lediglich eine Form und keinesfalls die Erfahrung...so perfide und ausgefeilt eine Übung auch sein mag, sie wird den Geist nicht läutern solange das rechte Verständnis und die rechte Anstrengung fehlt...nette Geschichte für den gierigen Geist...
unsui0:
...deine sehr nette Beschreibung trifft den Kern nicht ganz...Zazen ist eine Übung oder Praxis bei der sich der Geist auf das Wesentliche sammeln kann ...Atmung ist eine Möglichkeit, jedoch fokussiert...die Alten rieten jedoch dazu, nichts zu fokussieren, sondern die Dinge zu lassen wie sie sind und eher das Gefäß oder der Raum zu sein...die Wirklichkeit besteht keinesfalls nur aus Atmung, sondern aus vielen Phänomenen...nicht das Verdrängen gehört zur Praxis des Zazen, sondern eher das Zulassen, ohne danach zu greifen...wer das Leben so erlebt, der hat den Zustand des Soseins eingenommen und das Wesen der Wirklichkeit erfasst, ohne jedoch daran zu klammern...
"Za" bedeutet "Sitzen" oder "Sitz" (Japanisch). "Zen" ist die japanische Übersetzung des chinesischen Wortes "Chan" (koreanisch "Seon"), eine Übersetzungen des Sanskritbegriffs "Dhyana", der inetwa der Vorstellung von Versenkung bzw. Mediation entspricht.
"Zazen" bedeutet somit soetwas wie "Sitzmeditation". Neben Zen im Sitzen werden im Zen-Buddhismus als klassische Formen auch Zen im Liegen, Zen im Stehen und Zen im Gehen, sowie diverse rituelle Formen wie die rituelle Essensmeditation oder rituelle Zeremonien inklusive Rezitationen und Mantrapraxis etc. ausgeübt.
Dass Zazen "einfach sitzen" bedeutet, entspricht einer Auslegung, wie sie im Soto-Zen gelebt wird. Im Koan-Zen versteht man unter Zazen Koanpraxis im Sitzen. Hierbei entspricht Zen einer geistigen Haltung, einer Art Schau des eigenen Geistes, die im Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen, beim Essen, der Arbeit und überhaupt in jeder Situation ausgeübt werden kann - wobei grundsätzlich Sitzen im Lotus als die für Zenpraxis am besten geeignete Haltung angesehen wird.
Die Praxis des Zen ist Zazen. Das Sitzen auf dem Zafu (Sitzkissen) ist der Punkt, in welchem sich alles konzentriert, aus dem alle Dinge des Lebens neu erschaffen werden. Zazen ist die Reduktion auf die Atmung, aus der sich frische Lebensenergie schöpft. Sich an die Kanjis zu klammern, finde ich persönlich sehr lebensfern. Es ist wie das Pochen auf Backpulver für den Eierkuchen (außerhalb Bln. heißen die wohl "Pfannkuchen"). Wer die leckere Speise in der Pfanne ausbrät, lacht sich schief über die Erbsenzählerei. Backpulver ist eine Sache der Weitergabe des Rezeptes von den Eltern auf den Koch und kein Gegenstand eines Gesetzestextes.
Auf bald. Und very welcome in land of hope. Hope of spirit...
Dae Kyong
Epheme:
zu denken, neu hier zu sein ist Teil des Traums von dem Unsui manchmal spricht. Wenn Dann Hypothesen überlassen wir zur Sicherheit lieber getrost den Wissenschaftlern unter uns, die sich gerne um sowas kümmern. Za ist besser als zu, weil es dichter an offen ist und zen steht ausser Frage, weil... ähh... einfach so.
Aber wie Du schon mal irgendwann richtig gesehen hast:
Dem Fluss ist es egal.