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mipoohji:
Ich fand übrigens den Satz
"Für mich gibt es dieses Ziel nicht - Gleichmut, keinen Weg, dessen Ziel er ist."
interessant.
Tatsächlich ist Gleichmut lediglich eine Begleiterscheinung. Ein wenig in diese Richtung ging weiter oben meine Aussage, dass es unerschütterlichen Gleichmut nicht gibt sondern nur unerschütterten.
Fiel mir gerade dazu ein, weil ich das gestern schon sagen wollte...
mipoohji:
...und morgen zeigen wir Ihnen dann, wie der Knoten wieder aufgeht...
Lieber Helmut,
Dinge verstehen zu wollen, die nicht zu verstehen sind führt dazu, dass man Gedanken immer mehr abstrahiert bis dann ein heilloses Durcheinander von Ideen stattfindet, welches nicht mehr sortiert werden kann. Eine angenehme Folge davon ist, dass einem niemand mehr widersprechen wird, die unangenehme ist, dass es einem absolut nichts nützt.
Jede Heilslehre hat nur einen Sinn, den Menschen sich heil fühlen zu lassen. Du musst gar keine Gedankenkette verstehen um zu leiden, Du musst einfach nur fühlen. Fühlst Du Leiden, dann kannst Du sicher sein, das fühlt sich einfach nicht gut an, Du möchtest davon weg. Fühlst Du Zufriedenheit, dann gibt es all das Leiden nicht mehr.
Heilslehren haben eines gemeinsam, es gibt eine Übung/Haltung, die heilsam ist, zu Zufriedenheit führt. In der Regel ist das eine ganz praktische Übung, keine theoretische Überlegung.
Soweit man das denkend verarbeiten kann ist es ok es auch auszudrücken. Trotzdem wird auch jeder andere nur sehr bedingt davon profitieren, nämlich insoweit wie er für sich daraus den Schluß zieht, eine entsprechende Übungspraxis selbst durchzuführen bzw eine entsprechende Haltung einzunehmen.
Die dann passenden erklärenden Gedanken können ziemlich unterschiedlich sein, sind sowieso nur insoweit relevant, als man Menschen findet, die ähnlich genug denken, so dass ein Wiedererkennen möglich ist.
mipoohji:
Manchmal kann man einfach konzentrierter sein als andere und ist trotzdem ein bischen arrogant. Das merken die natürlich (auf der Ebene auf der wir alle uns ganz genau wahrnehmen, uns gegenseitig nichts vormachen können, die wir aber selten genug wahrnehmen).
Wenn Du das oft bemerkst, dass die Richtung nicht stimmt, dann ist vermutlich da tatsächlich ein Überlegenheitsgefühl (muss man ja nicht gleich Arroganz nennen, auch wenn das genaugenommen schon sowas ist). Das kannst Du da nicht gebrauchen.
Ob das tatsächlich so ist, musst Du aber selbst checken, andere benutzen solche Formeln gern mal statt Argumenten. Das verunsichert auch schonmal sinnlos. Vielleicht fühlen sie sich ja berechtigt unterlegen, dann muss das nicht durch eine Arroganz Deinerseits ausgelöst worden sein.
Am einfachsten überprüfst Du das an dem Fühlen Deiner eigenen Harmlosigkeit. Ist die da, bist Du auf der sicheren Seite. Ausserdem fühlt die sich sowieso gut an, ist also keine Zeitverschwendung... ;)
mipoohji:
So wie Du es erzählst, kommt mir der Gedanke, dass es möglicherweise tatsächlich auch Provokation gegeben haben mag. Muss Dir ja nicht unbedingt bewusst gewesen sein, immerhin beansprucht eine solche Situation den Organismus ganz schön stark.
Wirklich bei sich zu bleiben ist in spannungsgeladenen Situationen nicht immer einfach. Man wird schnell zum Teil der Spannung, es sei denn, man bleibt wirklich ganz und gar zentriert.
Selbst dann wird man die Spannungen durchaus aufnehmen, also schon Bescheid wissen und durchaus auch bewerten können, kann sie aber auch gehen lassen.
Auch wenn das mal recht gut geht, mag es sein, dass man im Nachhinein die Situation reflektiert und währenddessen dann doch noch Teil der Spannung wird. Sich innerlich zum Gegenpol dessen macht, der diese Spannung "zu vertreten hat".
Es ist etwa so, als wenn man auf begehbarem Eis mal probiert, ob man mit dem Absatz das Eis knacken kann. Manchmal knirscht es dann und das Herz rutscht schneller in die Hose als einem lieb ist.
Unerschütterlichen Gleichmut gibt es nicht (das erscheint aber schonmal so), unerschütterten schon. Lebenssituationen sind immer auch neu und somit die Herausforderungen, die sie mit sich bringen.
Aber da bin ich mir sicher, dass Du das weisst.
mipoohji:
Ich übersetze mal:
Wahrnehmung eines anderen ist frei von einer Vermischung mit der eigenen Befindlichkeit. Um dies zu leisten, muss der Wahrnehmende gelernt haben, sich selbst zu beobachten und dadurch zu sich selbst eine Distanz einzunehmen. Selbstwahrnehmung erlernt man zB durch Zazen/Meditation. Dadurch wird es möglich den anderen unabhängig von sich selbst zu sehen, objektiv zu sein.
(Ob man dies dann auf Kranke oder Gesunde anwendet ist unerheblich, das Prinzip der sauberen Trennung äusserer und innerer Wahrnehmung ist gewahrt.)
mipoohji:
Du musst nichtmal sterben... Du wirst nur nicht mehr da sein...
Draußen unterwegs hat was. Wobei unser Klima das nur bedingt zulässt...
Sich auf ein Zafu zu setzen oder unter einen Bodhi-Baum oder unter eine Linde... kann auch schön sein. Zum Glück gibt es ja nicht "entweder-oder".
wir sind als Menschen mit Sinnen versehen, die ständig stimuliert werden, völlig ohne unser Zutun.
Dass dadurch auch chemisch irgendetwas in unserem Körper (samt Gehirn) stattfindet, dürfte wohl unumstritten sein.
Ich sehe darin nichts Bedenkliches...
Das Genießen, was ich kenne, bedarf keiner weiteren Stimulation, macht aber auch nicht automatisch dünn. Ich bin auch gar nicht dünn, aber nicht weil ich so viel genießen würde, sondern weil ich zu viel esse.
Mit geniessen hat das alles aber nichts zu tun, denn zum Genießen brauche ich nichts. Das kann ich jederzeit tun ohne irgendetwas hinzuzufügen oder wegzunehmen...
mipoohji:
Tja, lieber Unsui, es ist so.
Nur, wenn Du genießen auch auf Konsum irgendwelcher sinnstimulierender Substanzen anwendest, dann trifft das alles natürlich nicht mehr zu...
Und genau das hast Du ja nunmal getan in Deinem Beispiel von "Genießern" von sogenannten Genußmitteln. Die geniessen nicht, die stopfen sich voll.
mipoohji:
Ich falle auf Titel nicht rein und guter Wille ist nur ein Teil von sinnvollem Bemühen. Ich weiss nichts von einer Konvention, in der Realität auf Dinge bezogen sei und Wirklichkeit auf Leben.
Ich habe den Eindruck, das hat der gute Mann sich selber ausgedacht, denn ich kenne die Konvention, dass beide Begriffe denselben Inhalt haben und das eine ein deutscher Begriff ist und der andere ein sogenanntes Fremdwort.
Wie man das Denken komplizieren kann indem man Begriffen wenig sinnvolle Inhalte andichtet, das hatten wir gerade 5 Jahre lang... sowas brauche ich nicht.
"Für mich gibt es dieses Ziel nicht - Gleichmut, keinen Weg, dessen Ziel er ist."
interessant.
Tatsächlich ist Gleichmut lediglich eine Begleiterscheinung. Ein wenig in diese Richtung ging weiter oben meine Aussage, dass es unerschütterlichen Gleichmut nicht gibt sondern nur unerschütterten.
Fiel mir gerade dazu ein, weil ich das gestern schon sagen wollte...
Gruß
mipooh