das_hier_: Hallo, lieber Unzan!

Ich möchte meine Antwort hierauf mal mit muslimischen Zitaten beginnen:

"Der Krieger ist derjenige, der mit seiner eigenen Seele kämpft um Allah zu gehorchen und der Muhâjir (Auswanderer) ist derjenige, der Verbrechen und Sünden aufgibt. MAM h34 "

"Wer in seinem Herzen ein einziges Atom Parteigängertum/Fanatismus/Nationalismus trägt, den wird Allah am Tage des Gerichts mit den Arabern aus dem Heidentum auferwecken. von 40h Imam Khomeini vgl. MAM-1022, 3 vsch"

"Werdet nicht wie wie die Undankbaren und Ungläubigen nachdem ich bei euch war, sodaß ihr euch gegenseitig tötet. RS-701 "

Ob die Zitate, die du da nennst, wirklich alle im original Koran stehen (und nicht in irgendeinem von Fanatikern Verfälschten) möchte ich mal anzweifeln. Selbst wenn sie im Koran stehen ist es kein Beweis dafür, daß Mohammed es persönlich gesagt hat und da keine Verfälschung vorliegt.

Vieles was Mohammed gesagt hat, wurde falsch verstanden/falsch übersetzt/falsch übertragen.

Soviel ich weiß, bedeutet Dschihad zweierlei:
Zuallererst das rechte Streben. Das Streben, sich von seiner Selbstbezogenheit frei zu machen, um "Allah zu dienen". Was heißt eigentlich Allah dienen? Was will er (laut Koran) eigentlich von uns? (Diese Frage laß ich mal offen, möge sie ein Gelehrterer als ich beantworten). Für mich bedeutet das, mehr zum Herzen kommen, für meine Brüder und Schwestern in dieser Welt da zu sein etc.

Dschihad hat eine zweite Bedeutung. Die frühen Moslems (noch zu Mohammeds Lebzeiten) wurden von Andersgläubigen (im Koran mit "Ungläubigen" übersetzt) bekämpft, erschlagen, brutal gefoltert etc. Sie wehrten sich jedoch nicht, weil das gegen die Friedlichkeit der Religion verstieß. Als Mohammad wiederkam und das sah, gab er den Muslims gewissermaßen die Erlaubnis, sich gegen Gewalt seitens der "Ungläubigen" zu wehren. Und "wenn sie ablassen, dann laßt auch ihr ab, und Allah ist Allbarmherzig und Allverzeihend" (Zitat aus der Erinnerung).

Heute nutzen einige Fanatiker diese Geschichte für ihre eigenen Zwecke, und daß ist sehr schade. Es ging ursprünglich nur um Selbstverteidigung.

Vielleicht kennt sich hier jemand noch etwas besser aus?

das_hier_

das_hier_: Daß Mohammed meinte, Gott sei außerhalb, steht das auch im Koran?

Sollte ein religiöses Buch wortwörtlich genommen werden? Würdest du einen Zen-Meister ebenfalls wortwörtlich nehmen?

Mohammed soll gesagt haben: "Keiner von euch glaubt, es sei denn er wünscht für seinen Bruder was er für sich selbst wünscht. "

Auch dieses:"Drei Dinge folgen (der Bahre des Toten): Zwei von ihnen kommen zurück und eins bleibt bei ihm: Seine Familie, sein Geld und seine Handlungen folgen Ihm, dann kehren Seine Familie und sein Geld zurück und nur seine Handlungen bleiben bei ihm."; "Jeder wird wiedererweckt werden in dem Zustand in dem er gestorben ist."

Klingt das nicht sehr nach Karma und Wiedergeburt?

Und dieses auch:
"Leb' in dieser Welt als seist du ein Fremder oder ein Reisender!"; "Stark ist nicht wer im Ringen seinen Gegner besiegt, sondern wer sich selbst beherrscht wenn er zornig ist."; "Lieb' nicht diese Welt so wird Allah dich lieben und sehne dich nicht nach dem was die Menschen haben, so werden sie dich lieben. "

Die Quintessenz der Lehre ist das, was sie in unserem Herzen ausmacht.

Wenn Gott/Allah Liebe und Barmherzigkeit ist, dann ist Gott wahrlich ein wunderbares Meditationsobjekt.

das_hier_

das_hier_: :)

Ich wünsche dir viel Glück und Freude, mögen alle Negativitäten wie dunkle Wolken vorbeiziehen oder sich in Tränen ergießen, bis die Sonne deine und die ganze Welt erhellt.

das_hier_

oktober1962: Keine Ahnung, Erfahrung hab ich noch nicht so viel, und die Weisheit läuft immer vor mir davon;
also gehe ich mal schnell noch ne Runde Sitzen.

das_hier_: Würde mich sehr interessieren, wie die Sache ausgegangen ist. grins :)

lachend
das_hier_

das_hier_: Bist du dir sicher?

oktober1962: Ach ich weiß nicht, Weisheit; und wenn man statt dessen das Wort "Erfahrung" nehmen würde?
Es geht doch im Leben nicht um Weisheit sondern um Erfahrung........


Oktober

das_hier_: Vielleicht sollte man hier trennen zwischen Erreichen wollen und Erlangen.

Willst du beim Sitzen etwas erreichen, verpaßt du es.
Sitz du absichtslos, erlangst du Absichtslosigkeit.

Auch im Leben kann ich unterscheiden, hier zwischen dem Grundbedürfnis nach Glück (das bedeutet für mich Liebe, bei sich zu Hause ankommen, Freude einfach so usw.) und meinen Illusionen, von denen ich glaube, daß sie mich zu Glück führen könnten.

In dieser Welt gibt es nichts zu erreichen, was Bestand hätte, und was uns wirklich dauerhaft glücklich machen könnte. (Daher der Satz "...weil es nichts zu erreichen gibt".)

Denn unser Karma ist allgegenwärtig und beeinflußt uns tagtäglich.

Glück ist eigentlich die Abwesenheit von Leiden, darum setze ich für mich lieber an dieser Stelle an: das Leiden zu reduzieren. Teils in weltlichen Angelegenheiten, teils in mir.

Und dir wünsche ich dies ebenfalls, daß sich dein Leiden reduziert, bis es ganz ausgelöscht ist.

das_hier_