Hallo,
ich bin bei meinem zweiten Buch über Zen. Nachdem ich das erste nicht allzu sehr verstanden habe und mir alles wie eine nicht zeitgemäße Lebenseinstellung erschien bin ich durch das zweite "Everyday Zen" doch ein wenig "erleuchtet". Das ist etwas überspitzt aber ich beginne einfach einige Grundideen des Zen zu verstehen.
Was ich mich jetzt frage ist: Is das normal? Ich meine ich kann die Idee durchaus verstehen, dass wenn man sein Ego verliert, man auch glücklicher wird. Wenn man sich nicht an etwas bindet, einfach loslässt und die Welt akzeptiert so wie sie ist. Dennoch verstehe ich nicht warum. Wir Menschen sind ja nicht ohne Grund so. Das ist unser "Instinkt". So sind wir geschaffen worden. Dieses Verhalten hat ja bestimmte Gründe die uns mehr oder weniger das Überleben in der Gesellschaft ermöglichen. Das kann man im kleinen auch auf Primaten die in Gruppen leben abbilden. Nicht nur auf diese sondern auf alle Rudeltiere. Warum sollte man dieses instinktive Verhalten ablegen? Warum kann man nicht im Einklang damit leben? Und die eigentliche Frage ist, wenn wir doch unser Ego ablegen sollen, werden wir dann nicht zu Willenlosen?
Danke schonmal =)
>Wenn wir die falsche Ansicht von der Existenz
>eines Ego ablegen, dann werden wir nicht zu
>Willenlosen. Der Wille ist dann allerdings kein
>Instrument von Gier und Hass mehr, er ist nicht >auf den vermeintlichen Vorteil eines
>vermeintlichen Ego gerichtet, sondern er ist
>darauf gerichtet, alle Wesen zu befreien.
Das bereitet mir aber immer noch Kopfzerbrechen. Wie trifft man dann Entscheidungen?
Aus der Sicht der meisten ist die Welt eines Kloputzers nicht gerade spaßig. Was soll er jetzt machen? Soll er sich mit seiner Lage "abfinden". Also das Leiden akzeptieren, oder soll er etwas dagegen unternehmen?
Wenn wir jetzt davon ausgehen, dass er als Kloputzer glücklich ist, wird er natürlich nichts dagegen unternehmen. Und genau da Frage ich mich doch ob wir dann nicht zum Spielball der Gesellschaft werden. Ich meine im Idealfall wäre es uns ja egal, weil wir eben auch so glücklich sind. Aber ein vorankommen gibt es dann nicht. Wenn alle das praktizieren, würde die Menschheit stillstehen.