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Ich war erst kurze Zeit bei zen.de dabei. Es ist mir schnell ersichtlich geworden, dass es sich nicht anders verhält als in manchen Literaturclubs. Selten ein Austausch in Form konstruktiver Auseinandersetzung des Stoffes, respektive dem Inhalt mit dem Autor.
Angesichts der Tatsachen, kann ich mir in einem derartigen milieu nur schwerlich vorstellen, dass man etwas aus seiner Praxis zum Besten geben kann. Ich habe von Anfang an versucht eine Kultur die "Zen"-gerecht sein könnte zu kommunizieren. Einem Forumteilnehmer habe ich meine Sinnesempfindung explizit im Privatraum mitgeteilt. Meinerseits gedenke ich nicht jemandem auf die Füsse zu treten oder ihn Mundtot zu schlagen mit profunden Kenntnisse von Zitaten der Zenliteratur. Es ist für mich befremdend Zitate zu zitieren bzw. mit ihnen zu belehren. Wenn schon praktiziere ich das von Angesicht zu Angesicht. Mit Zen-psycho- hygienischer Kultur zu argumentieren und konstruktiver Austausch mit Gleichgesinnten zu pflegen wäre für mich bereichernd.
Affengeist:
Besten Dank für Deine lustige Antwort. Natürlich bin ich sehr viel gesessen 15 Stunden am Tag. Von morgens 4 Uhr bis Abends 9 Uhr. Aber wenn man richtig sitzt ist der Analbereich nicht unbedingt in leidenschaft gezogen. Es hat mir aber auch gereicht. Der Verstand was auch immer das ist, fiel nicht heraus, auch nicht in die Hose. Aber Einsichten in die eigene Natur kann man nicht abstreiten. Das Motto: Was guckst in der Gegend umher, siehst Du nicht dass es um Dich geht!
Affengeist:
Das habe ich noch vergessen zum Statement Existenz: S 35, 38 - Leer ist die Welt, so sagt man, Herr. Warum, Herr, heisst es: Leer ist die Welt? Weil sie leer ist von einer (ewigen) Seele und von dem, was zu einer Seele gehört, darum Ananda heisst es: Leer ist die Welt!
All diese Stellen belgen: Das Wort "leer" ist ein Synonym zu "ohne Seele" und bezeichnet die Nichtexistenz eines beständigen, attan. Mitunter nehmen westliche Dharmakenner an, der Buddha habe die Nichtexstenz einer Seele nur gelehrt, um Heilsuchern die Ichsucht abzuerziehen. Sie verkennen, dass die Anattalehre die Mittelsäule des Lehrgebäudes darstellt, denn nur durch die Nichtexistenz einer dauerhaften, folglich unauflösbaren Seele ist die Auflösung der leifhaften empirischen Person im Nirvana möglich. Wie zentral die Seelennegierung in Gautamas System angesiedelt ist, bekunden auch die Aussagen Buddha. Seine Lehrreden handelten von der Leerheit (shunyata, sunata oder sunnata. Studierenswert sind aber nur Texte, die die Erkenntnis der Leeheit fördern, so ermahnte der Meister seine Mönche!!!
Affengeist:
Guten Tag werte Buddhisten oder was wir auch immer sind.
Seit Ihr heute Morgen auch schon auf Eurem Hinter gesessen - ich nicht, ich tue es heute Abend. Ich habe alles gelesen was Ihr geschrieben. Als Soto-Angehöriger würde ich auch wie Joshu sagen: Höre auf mein Hirn zu ficken.
Imedias res: Was oder wer wird geboren? Ich habe mir meine schöne Theorie gründlich versaut als ich die Tripikata zu lesen begann. Auch dort ist zu lesen vom bedingten Entstehen ergo Konditionalnexus. Ich war bis zu diesem Punkt mit dem Buddhismus einverstanden (bin es jetzt noch und werde es immer sein). Klar ist, dass wir verschiedene Richtungen haben, Hinayana bis Dogen-Zen Mahaiyana oder Shingon Vajraiyana usw.. All diese Richtungen haben ihre Vorstellungen. Was die Wahrheit ist kann ich nur Sokratisch antworten: Wir haben die Wahrheit gesucht, wir haben sie nicht gefunden, Morgen suchen wir weiter!
Aber wie gesagt ich habe mit Pali-Schriften (übersetzten natürlich)mir eine Laus ins Fell geholt. Erst durch Zusammenfassen der relevanten Aussagen ergibt sich ein geschlossenes Bild der buddhistischen Wiedergeburtsvorstellung. D 15, 21 "Aus der Voraussetzung Bewusstsein ensteht Name und Körper" (das wäre der Kontininalnexus). Und weiter:"Das ist so zu verstehen: Wenn nämlich das Bewusstsein nicht in einen Mutterschoss hinabstiege, würde dann in diesem Mutterschoss Name und Körper entstehen? Gewiss nicht, Herr" (erwiderte der angesprochene Ananda). Also die physischen Voraussetzungen zur Entstehung eines Wesens werden im Palikanon durchaus erkannt. Drei Dinge, so heisst es (M 38,26 und M 93, 18) sind erforderlich, damit ein Wesen zustande kommt: "eine ermpfängnisbereite Mutter, ein Vater und einen Geist." (Es kommt mir fast christlich vor: Gott Vater, Gott Sohn, Gott heiliger Geist nur, dass das in einem ander Kontext zweieinhalbtausend Jahre vorher Buddha gesagt haben soll). Auch eine Art Dreifalltigkeit! Villeicht haben es die Christen von Buddha übernommen hi,hi. Aber Spass beiseite. Und weiter D 15, 21 Das Bewusstsein des verstorbenen wirkt im Schoss der zukünftigen Mutter als der das Leben entzündende Impuls: Er zündet die Voraussetzungen (Mutter und Zeugung) zur Flamme (dem Kind) aber der Zündimpuls ist in der Flamme... und nun geht es wieder in den bedingten, nicht substanzhaften, sondern conditio enthaltenden über. Zwischen den Personen einer Wiedergeburtskette besteht (wegen des Fehlen eines Seelenbandes) weder Vollidentität noch völlige Seperatheit und Unabhängigkeit sondern Konditionismus. Im Palikanon steht S 12,12, 3 für diese Art Wiedergeburt den Ausdruck "wiedergeburtliche Neuentstehung". Die Verwandtschaft zwischen den Existenzformen ist jedoch immer noch eng genug, dass ein Vollendenter sich (und jetzt als caus finalis wird es ganz happig) "seiner Vorexistenzen erinnern kann" M 36, 38.
Kurze Reden kurzer Sinn: Wer oder was wird hier jetzt geboren? Da haben wir nun den Dreck, wenn wir reden übersetzen, die bis zu den Lehrreden auf dem Geierberg gelangen. Wir waren doch so schön zu frieden, dass es keine Wiedergeburten gibt/geben soll und stattdessen nur in der philosophisch hochkomplexen Konditionalnexus sich ereigenen soll!
Ich war erst kurze Zeit bei zen.de dabei. Es ist mir schnell ersichtlich geworden, dass es sich nicht anders verhält als in manchen Literaturclubs. Selten ein Austausch in Form konstruktiver Auseinandersetzung des Stoffes, respektive dem Inhalt mit dem Autor.
Angesichts der Tatsachen, kann ich mir in einem derartigen milieu nur schwerlich vorstellen, dass man etwas aus seiner Praxis zum Besten geben kann. Ich habe von Anfang an versucht eine Kultur die "Zen"-gerecht sein könnte zu kommunizieren. Einem Forumteilnehmer habe ich meine Sinnesempfindung explizit im Privatraum mitgeteilt. Meinerseits gedenke ich nicht jemandem auf die Füsse zu treten oder ihn Mundtot zu schlagen mit profunden Kenntnisse von Zitaten der Zenliteratur. Es ist für mich befremdend Zitate zu zitieren bzw. mit ihnen zu belehren. Wenn schon praktiziere ich das von Angesicht zu Angesicht. Mit Zen-psycho- hygienischer Kultur zu argumentieren und konstruktiver Austausch mit Gleichgesinnten zu pflegen wäre für mich bereichernd.
Affengeist