Langeweile geduldig zu ertragen
und:
noch mehr Langeweile geduldig zu ertragen
und:
nichts mehr anderes zu wollen, als geduldig endlose Langeweile zu ertragen
aber letztlich dann doch:
irgendwann die Schnauze voll zu haben vom geduldigen Ertragen der Langeweile und mir was zu suchen was meine Sinne kitzelt und mein Bewußtsein fesselt
(Auch wenn es bis jetzt immer nur kurze Momente waren, so bin ich dankbar, Zen hinter mir gelassen zu haben. Vielleicht war ich einfach noch viel zu jung dafür und Zen ist wirklich nur was für alte Opis kurz vorm Tod, um sich auf den Abschied vorzubereiten. Denk ich mal.)
Um das zu erläutern, muss ich etwas ausholen. Während des Zweiten Weltkriegs marschierte Deutschland in die ganze weite Welt hinaus und wollte alles "germanisieren". Doch der Schuss ging nach hinten los, Deutschland verlor und wurde durch die Siegermächte geteilt. Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen lautete die Devise. Seit der Wiedervereinigung Deutschlands und dem aufkommenden Rechtsextremismus befürchteten viele, es könne erneut zu einem "Vierten Reich" kommen, wenn NPD, DVU, Republikaner,... zu viel Macht bekommen würden. Die regierende Mehrheit von CDU und SPD gibt sich deshalb umso weltoffener. Das Resultat ist ein Multi-Kulti-Deutschland ohne eigene Identität und darauf aufbauendem gesunden Nationalstolz, wie ihn zum Beispiel auch heute noch die Engländer, Franzosen oder Italiener haben. Deutschland ist zerrissener und gesichtsloser denn je. Sein Leben nach asiatischer Philosophie (z.B. Zen) auszurichten ist dabei nur eine der Möglichkeiten, die noch bleiben. Auswandern, Ostalgie/Westalgie, Besinnung aufs Christentum oder um noch weiter zurückzugehen auf das Heidentum wären auch noch gängige Alternativen. Aber letztlich führt alles nur zu noch mehr Aufspaltung und Entfremdung. Der Grund ist sehr simpel: Seit den Nazis sind die Begriffe Heimatliebe und Nationalstolz vergewaltigt. Und nationalistische Parteien der Gegenwart wie NPD, DVU, Reps,... bestärken das nur noch. Wir brauchen jedoch als geeintes Deutschland wieder Heimatliebe und Nationalstolz, der sich jenseits der Nazis bewegt, um der Entfremdung und Spalterei entgegenzuwirken. Hätten wir das erreicht, so würde keiner auf die Idee kommen, in anderen Kulturkreisen nach Erleuchtung zu suchen, so wie z.B. deutsche Zennis und Zenjis.
Sie war immer eher schweigsam und kam nicht damit klar, daß sie nie wußte was sie sagen sollte. Und wenn sie etwas sagte, so kam es nie spontan, denn sie musste immer erst lange vorher überlegen, um die richtigen Worte zu finden. Irgendwann brach sie in einem Kraftakt die Mauer des Schweigens und redete einfach drauf los, was ihr in den Sinn kam, ohne groß auf das Feedback der anderen zu achten. Sie dachte sich: Lieber bin ich ne Nervensäge als ein stilles Mauerblümchen. Doch es sollte nicht dabei bleiben und so konnte man irgendwann mit ihr auch richtig gute Gespräche führen, die keinen Monolog ihrerseits bedeuteten, sondern einen echten Dialog darstellten. Aber was geschah dann? Sie zog sich immer mehr wieder von den Menschen zurück und hüllte sich erneut in Schweigen. Doch nun schien sie damit klar zu kommen. Was war passiert?
"Wenn wir reden, hast Du Sendepause." führte dazu, daß ich irgendwann nicht mehr in der Lage war, mich an einem Gespräch zu beteiligen und daraufhin nur noch wie ein Elefant im Porzellan-Laden reden konnte.
"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr" führte dazu, daß ich erst extrem strebsam wurde, aber mich irgendwann überforderte und auf das Level eines Riesenbabys zurückfiel.
"Ordnung ist das halbe Leben." führte zu nem übertriebenen Ordnungs-und Sauberkeitswahn, der aber letztlich dann doch auf asozialem Niveau endete.
Habt ihr auch permanent so ne Sprüche von Euren Eltern zu hören bekommen, die Euch prägten für's Leben?
Könnte es sein, daß es sich bei den Theorien über die Gesetze des Karmas nicht um ein menschliches Wunschdenken handelt, ähnlich wie man es in den theistischen Religionen vorfindet, wo die Rechtschaffenen als Belohnung in den Himmel kommen und die Sünder mit der Hölle bestraft werden? Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Gesetz des Karmas, was besagt: "Du erntest was Du säst." um genau die selbe alte Leier, die den Menschen Hoffnung machen soll, daß das Gute mächtiger ist als das Böse. Es wäre ja auch empörend, wenn ein Mensch der immer nur Scheiße gebaut hat, die Rosinen abkassiert und wer immer redlich war, den Zonk zieht. Aber ob das immer so funktioniert? Ich bezweifle das. Und wenn es so funktioniert, dann nur weil unsere Gehirne gefickt wurden von jenen Menschen, die schon seit Jahrtausenden die Macht haben auf diesem Planeten. Wenn der Christ über seinen Glauben nachdenkt und kritisch hinterfragt, tritt er wahrscheinlich als nächsten Schritt aus der Kirche aus. Ähnlich der Buddhist. Warum sollte es auch anders sein.
Mir is grad ne Idee gekommen. Und zwar: Einer postet nen Weisheitsspruch und der nächste muss entgegenkontern.
Beispiel:
Ausgangs-Posting: "Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten und Worte werden zu Taten."
Antwort-Posting: "Warum denken, warum reden? Schreiten wir doch lieber gleich zur Tat voran!"
Verstanden?
Okay, so nun hier mein erster Spruch:
"Jeder Tag ist ein guter Tag."
Ich selbst bin Musiker und seit ein paar Jahren auch wieder verstärkter Musikkonsument unterschiedlichster Richtungen gewesen. Ich kann nur jedem davon abraten, Musik zum Mittelpunkt seines Lebens zu erklären und dabei an allem anderen das Interesse zu verlieren und es somit zu vernachlässigen. Denn ES IST destruktiv! Ich weiß nicht, ob das mit anderen Dingen ebenso funktioniert, wenn man es damit übertreibt. Hab es jedenfalls noch nicht ausprobiert. Es war die ganze Zeit ein Ringen in mir: Machste weiter mit der Mucke oder hörste auf? Ich hoffe, daß letzteres nun endgültig die Oberhand behält. Eine echte Wohltat tut sich mir auf, wenn ich wieder Abstand nehme von Klängen, Melodien und Rhythmen und sich mir der Rest der Welt offenbahrt. Ich muss nun erneut lernen, daß Stille nicht unbedingt Langeweile, Traurigkeit, Depression und Tod bedeutet, sondern ebenso Kurzweil, Fröhlichkeit, gute Laune und Leben bedeuten kann. Genauso wie es in der Musik Moll und Dur gibt, so findet man auch in der Stille beide Stimmungen wieder. Wobei man es da wohl eher an den Lichtverhältnissen abmachen kann. Angemerkt sei, daß es sich bei mir nicht um gelegentliches Musikhören nebenbei handelte, sondern um gezielte Bewußtseinsmanipulation meiner selbst durch Permanentbeschallung. Auch was das Musik produzieren anbelangte, war es der Versuch Klangwelten zu kreieren, wo man sich drin verliert.
Wie oft dacht ich schon: Das ist es was ich will im Leben! Und hinterher war es eh wieder etwas anderes.
Wie oft dacht ich schon: Das ist es was mir gefällt und was ich mag! Und hinterher war es eh wieder etwas anderes.
Wie oft dacht ich schon: Diese Frau ist meine wahre Liebe! Und hinterher war es eh wieder ne andere.
Wie oft dacht ich schon: Diese Leute sind meine wahren Freunde! Und hinterher waren es eh wieder andere.
Somit erscheint einem das Leben als ewige Wanderschaft und ab und zu findet man ein paar Rastplätze, um sich kurz niederzulassen - aber letztlich nur um irgendwann wieder weiterzuziehen. Ich denke wohl, das geht allen so. Wenn mir Menschen begegnen, seh ich immer nur die Momentaufnahmen. Keiner von ihnen war schon immer so und wird für immer so bleiben, genau wie ich. Komischerweise suchen wir alle immer das Ziel, den Hafen, etc. sozusagen das Ende unserer Reise, wo wir uns zur Ruhe setzen können. Aber jener Hafen ist nur ein vorübergehender Rastplatz und dann geht es wieder weiter. Das Leben will es nunmal so. Und wir sind machtlos dagegen.
Karl-Heinz: "Warum streiten sich Nazis und Kommunisten?"
Eberhard: "Nazis verehren die Farbe gelb wegen dem Sonnen-Kult der Germanen und Kommunisten die Farbe rot wegen dem Blut, welches die Arbeiter in der Vergangenheit lassen mussten."
Karl-Heinz: "Warum schließt ihr dann nicht nen Kompromiss, einigt Euch auf orange und werdet Buddhisten?"
Eberhard: "Weil es einfach zu schwul rüberkommt"
Ich meine, okay, am Anfang war ich ein Illusions-Faschist, der seine Illusion für das Non-plus-ultra hielt, welche am Besten für alle anderen ebenso gelten müsse. Und später wurde ich zum Wirklichkeits-Faschisten, der am liebsten alle anderen aus der Illusion in die Wirklichkeit befördern wollte. Aus jetziger Perspektive sind beides gleichermaßen beschissene Art-und-Weisen mit anderen Menschen zu verfahren. Deshalb ist wohl die beste Einstellung: Jedem seine Illusionen und jedem seine Wirklichkeit. Da kollidiert man wenigstens nicht mehr so oft mit anderen und kann sich freier und unabhängiger bewegen. Denn was für mich gilt, hat auch nur für mich zu gelten und nicht für andere. So, damit ist genug gesagt. Bin ja mal gespannt, was nun von Euch als Reaktion darauf kommt, lol
Mir gehen seit geraumer Zeit gewisse Menschen tierischst auf den Sack. Nämlich solche, die alles und jeden kommentieren müssen. Sie haben dadurch ein gewisses Gefühl der Überlegenheit und gegenseitigen Bestätigung, welches ich einfach nur als penetrant empfinde. Kennt ihr sowas auch?
Buddha und seine Scheiß-Tugend
Beraubte mich meiner bösen Jugend
Doch ich bin lieber derbe abgefuckt
Jemand der in Buddhas Tempel kackt
Buddha ist ne elende Narzisten-Sau
Schlimmer noch als jede Frau
Wenn ich ihn treffe, diesen Blender
Stoß ich ihn übers Treppengeländer
Und sag: Ey Buddha, viele Grüße von Mara
Auch Du bleibst gefangen in Samsara
Man sagt oft, der Mensch brauche eine Orientierung, eine Aufgabe und ein Ziel, denn das gibt Sicherheit. Meine Orientierung war Buddha, Dharma und Sangha, meine Aufgabe war Zazen, mein Ziel das Erwachen zur Wirklichkeit und meine Sicherheit war mein einfaches Gemüt. Dann ließ ich Zen irgendwann hinter mir und das Drama begann: Ich verlor meine Orientierung, meine Aufgabe, mein Ziel und meine Sicherheit und verwahrloste äußerlich immer mehr, während mein inneres sich in ein total kompliziertes Chaos verwandelte. Nun stellte sich mir die Frage: Was tun? Zurück auf den Zen-Weg wollte ich nicht mehr, da wenn ich ihn irgendwann wieder verlassen würde, sich der ganze Scheiß eh bloß wiederholen würde. Mein altes Leben aus frühester Vergangenheit, was sich nun wieder anbahnte, wollte ich aber auch nicht mehr, denn das würde nur bedeuten, ich müsste alles nochmal durchleben und am Ende stünde wieder der Zen-Weg. Eine dritte Möglichkeit bot sich aber auch nicht an. So sehe ich mittlerweile das Leben nur noch als Teufelskreislauf, aus dem es kein Entrinnen gibt. Und der Zen-Weg, der ein Ausbrechen verspricht, ist ebenso nur ein weiterer Teil dieses Kreislaufs, wenn ich es aus der jetztigen Perspektive betrachte. Und jetzt sagt mal was dazu. Ich bin gespannt.
Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Kloster wo man eintreten kann, und als Mönch leben kann, im ZEN. Mir geht es dabei nicht so sehr nach Japan zu reisen sondern viel mehr hier in der EU bzw. im Deutschsprachigen raum etwas zu finden.
Habe hier die Foren auf ähnliche Beiträge durchsucht und leider kein Ergebnis gefunden. Google und andere Suchmaschinen waren mir auch keine großen helfer.
Ich würde mich über jede hilfreiche Antwort freuen.
Vielen Dank.
Kamil
Stephen Batchelor gab mir eine "Übersetzung" von Dukkha = Angst.
Dieser Inhalt von Dukkha löst so einige Probleme die ich mit der nur Begriffsbestimmung Dukkha = Leiden gebracht hat.
Ich kann so die vier Wahrheiten viel besser erfahren und erkennen.
Wie geht es euch mit diesem Inhalt des Wortes Dukkha?
1) Gicht sei eine Durchblutungsstörung.
Falsch.
Gicht ist eine Purin-Stoffwechselerkrankung.
2) Bei Bandscheibenvorfällen sei die "Dicke" der Bandscheiben entscheidend.
Falsch.
Es handelt sich um eine Schädigung der Membrane, die die Knorpelringe voneinander trennen.
Oft ist eine Schwächung der umliegenden Muskulatur verantwortlich.
3) Durchblutungsstörungen in den Gliedmaßen würden über wechselnden Einsatz von niedrigem und hohem Blutdruck behoben.
Falsch.
Durchblutungsstörungen sind Gefäßerkrankungen, hoher Blutdruck ist zu unterbinden.
Ich bleibe dabei: Reiner Niessen ist ein Scharlatan.
Hallo,
für einen Artikel über Tanz suche ich einen Begriff, wahrscheinlich ein japanisches Wort, der mit Zen zu tun hat. Es geht um eine Vorstellung von Zeit, in der alles zum Stillstand kommt und alles möglich ist, vergleichbar mit dem Moment, wenn das Pendel umschwingt, oder der Moment zwischen zwei Schritten. Es kann auch sein, dass dieser Begriff in der Musik verwendet wird. Ich habe vor einigen Wochen in Zusammenhang mit einer Choreographie darüber gelesen, finde aber den Beitrag nicht mehr. Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?
Herzlich
Kate
Ja, von mir aus nennen wir es genauer die Angst vor dem Sterben. Die Angst vor dem Tod wäre dann die vor dem Unbekannten. Ich glaube aber nicht, dass man Menschen diese Angst machen muss, ich halte sie für natürlich. Auch Tiere zeigen ähnliche Reaktionen, wenn sie sterben müssen. Darum ist natürlich umgekehrt die Frage, warum da so viel Aufhebens drum gemacht wird. Jedenfalls nehme ich sowieso niemandem ab, er habe keine Angst vor dem Sterben, bis ich ihn sterben sehe. Das geschieht ja nur einmal ganz konkret, und dann wird man schauen - und kann trotzdem nicht in den anderen reinsehen ... Bestenfalls kann man das also rückwirkend von einem anderen Menschen sagen, nie im Voraus.
Der "Tretroller" ist Zazen, das "Motorrad" ist die Einstellung des Loslassenkönnens. Das Bewusstsein der Leere aller Phänomene. Darum muss ich Zazen nicht bis zum Erbrechen verteidigen. Als zielgerichtete Methode, davon redeten wir ja, die sie letztlich ist (sonst würde ja etwas anderes empfohlen, zumal der Buddha ja gar nicht im vollen Lotussitz gesessen haben dürfte, wie das jap. Zen fordert, und schon gar nicht auf einem Kissen) - also als zielgerichtete Methode will Zazen ein Hilfsmittel sein, diesen geistigen Zustand zu erlangen und zu etablieren, so dass er möglichst auch außerhalb des Zazen das geistige Leben bestimmt.
Der Lehrer meint, dass die aufrechte Körperhaltung die beste ist. Mein Lehrer hielt allerdings am Zafu (Kissen) fest. Ich habe selbst festgestellt, dass im angedachten Sinne (der Erdung) der volle Lotussitz ohne Kissen (so es die Bodenverhältnisse zulassen) einzüben ist. Diese Körperhaltung ist die m.E. ideale, um sich diesem Geisteszustand übungsweise anzunähern. Es ist aber keineswegs die einzig mögliche. Insofern jedenfalls wirkt die Haltung offenbar auf den Geist.
Inwiefern wirkt der Geist auf den Körper? Ich bin kein Freund davon, dem Zazen alle möglichen Heilerfolge zuzuschreiben. Aufgrund einiger chronischer Beschwerden (wobei Zazen selbst auch welche auslöst, z.B. in den Knien), möchte ich hier vorsichtig formulieren, dass es natürlich psychosomatische Zusammenhänge gibt. Es ist aber einem Geist leichter, gelassen zu sein, wenn der Körper gesund ist, als umgekehrt: Selbst ein klarer Geist macht einen Querschnittsgelähmten nicht zu einem Gehenden und zaubert keinen Enzymdefekt oder Metastasen weg.
Ich nehme an, du willst irgendwie auf die von dir entwickelte Methode hinaus und weiß nicht, ob ich jetzt noch so schreibe, dass es deine Fragen beantwortet. Zumindest könnte es den an Zen Interessierten Stoff bieten. Der Zen-Lehrer in der Dôgen-Tradition möchte, dass man "Körper UND Geist abwirft", also an keinem, weder der Identifikation mit dem eigenen Körper noch den eigenen Gedanken, haftet. Dies ist eigentlich eine mystische Erfahrung. Die Grundlage ist aber doch eine "Einsicht" geistiger Art: Dass der Körper keine Eigennatur hat, leer ist. Diese Erkenntnis wird jedoch von der Gesamtheit Körper-Geist erfasst, so dass sie auch den Geist umfasst (auch dieser hat keine Eigennatur).
Meines Erachtens beruht diese Schulung auf einer Wunschvorstellung, die sich aus dem Pali-Kanon herleitet: Dem Glauben, man könne jedes Leiden überwinden. Dazu muss man sich notgedrungen einen Trick ausdenken, da der Körper immer das letzte Wort spricht (natürlich sprechen hier Zen-Leute auch davon, der Körper beruhe auf einer Illusion usf.). Deshalb "Körper abwerfen". Tatsächlich ist dies nicht möglich. Das was m.E. Erwachen ausmacht, ist eine gänzlich mystische Erfahrung, die vor allem geistiger Natur ist, sich also im Hirn/Bewusstsein abspielt. Würde Dôgen z.B. tatsächlich aufgrund seines Erwachens sich von der Anhaftung an seinen Körper befreit haben, dann hätte er sich auch vom Anhaften an eine bestimmte Haltung verabschiedet.
Über deine Methode haben wir hier schon gesprochen. Sie basiert m.E. darauf, den Menschen bei bestimmten körperlichen Beschwerden die rechte Einstellung dazu beizubringen, damit sie an ihre Heilung glauben. Wenn die Heilung nicht echt ist, also die rein körperlichen und vom Geist nicht entscheidend zu beeinflussenden Ursachen nicht beseitigt, ist dieser Glaube eine Illusion. (Deshalb beseitigst du ja auch die Fußnägel durch physische Kräfte und nicht durch geistige.) So lange die Illusion anhält, glaubt der Patient an eine Heilung. Eine solche Art der Täuschung wird von Zen-Lehrern, so sie authentisch sind, abgelehnt. Vielmehr wird versucht, die Erkenntnis von der Leere auch des Schmerzes zu gewinnen. Letzten Endes können zwar beide Methoden eine subjektiv empfundene Schmerzerleichterung nach sich ziehen, aber der Weg im Zen ist umfassender, weil die Einsicht zum Schmerz sich auf alles andere ausdehnt. Ich kann hier ein Beispiel geben. Den Zen-Anfänger erkennt man daran, dass er meint, man könne schmerzfrei sein mithilfe seines Geistes. Den Fortgeschrittenen erkennt man daran, dass er trotz einer Leere des Phänomens Schmerz dessen phänomenale Existenz als das annimmt, was sie ist. Deshalb empfindet es ein Anfänger auch als normal, alles Leid zu überwinden, während ein Fortgeschrittener weiß, dass er nicht alles Leid überwinden kann. Er geht nicht den Weg, nach einer geistigen Ausflucht aus dem Leiden zu suchen, sondern den Weg des Annehmens. In einem Fall wird der Schmerz als von einem getrennt betrachtet (und bekämpft), im anderen Fall zum Teil der eigenen Existenz.
Die eine der Vier Edlen Wahrheiten bedeutet also nicht, wie meist falsch interpretiert, dass ein buddhistisch Übender nicht mehr leiden wird, sondern dass er mit dem Leiden eins werden kann. So wie es in den Gedichten heißt: "Die Nachtigall singt", so muss es dann auch heißen: "Das Knie schmerzt." Sowohl Singen wie Schmerzen sind Bewusstseinswahrnehmungen, die nicht gewertet werden müssen. Dennoch ist der Mensch so gestrickt, dass er den Gesang genießt und die Schmerzen unverzüglich abstellen will. Das eine verursacht Wohlsein, das andere Unwohlsein. Auf diesem Weg dürfte deine Methode liegen. Im Zen wird jedoch die Möglichkeit geschaffen, jenseits des Wohl- und Unwohlseins mit dem Singen und Schmerzen ein Verschmelzen zu erreichen, dass jene besondere mystische Erfahrung ausmacht. In diesem Verschmelzen entsteht erst die Überzeugung, die dann in Worten als die "allen gemeinsame Buddha-Natur", die tiefgründe Wahrheit der Leere (shunyata) oder das Alleinssein beschrieben wird. Gerade WEIL man eine solche Erfahrung gemacht hat, kann man niemandem mehr sagen, körperlich bestimmtes Leiden sei stets mit Geisteskräften oder der rechten Einstellung zu überwinden. Viele Buddhisten gehen diesen falschen Weg, weil sie am Wortlaut der Schriften haften und keine Erfahrung des Alleinsseins gemacht haben. Diese bezieht sich auf ein geistiges Geschehen, das zwar sicher von Neurologen im Hirn, also natürlich im Körper, zu lokalisieren ist, aber nicht von der phänomenalen Wahrheit des Körperlichen bestimmt wird - und "darüber hinaus" geht. Die Erfahrung des Alleinsseins trifft also keine "Aussagen" über rein physische Vorgänge, denn diese gehen ja gerade nicht "darüber hinaus", sondern spielen sich immer nur im körperlich begrenzten Individuum, in dem Haut- und Schleimsack ab, der Meldungen an sein Hirn liefert, die z.B. als "Schmerz" oder "Glück" interpretiert werden. Darum sollte man auch bei der ganzen Zen-Literatur vorsichtig sein, die vom "Gegenteil" des Unwohlseins, nämlich von überwältigenden Glückserfahrungen beim Erwachen spricht (z. B. in Kapleaus "Drei Pfeiler des Zen"). Dies spielt sich noch in der phänomenalen Erfahrungswelt ab und ist nicht authentisch. Es ist einfach das Gegenteil vom Unglück und führt uns wieder auf die Wunschvorstellungen zurück, die im Palikanon impliziert sind, wenn Menschen bei gutem Benehmen u.ä. ein Umgehen vom Höllendasein etc. zugesagt wird. Ich persönlich möchte das Erwachen salopp so bezeichnen: Es macht klick! "Ah, so ist Körper, so ist Geist" z.B. Und nicht. "Ah, endlich schmerzfrei, denn der Körper ist abgefallen" oder "endlich schmerzfrei, denn nun bin ich eins mit dem Schmerz".
Da alles miteinander agiert, kann Erwachen körperliche Vorgänge auslösen. Im Grunde spielen sich Erwachen und körperliches Leiden (oder Glücksempfinden) jedoch auf zwei Ebenen ab. Die phänomenale Ebene des Leidens wird im Erwachen jedoch als solche (als Realität, die keine bleibende Substanz hat) erkannt.
ist ein oft verwendeter Begriff - auch dann, wenn es um zen gehen soll.
Der Begriff "Loslassen" setzt voraus, daß ich zunächst (vorher) an etwas festgehalten habe und mich nun von ihm löse.
Wenn Festhalten mit Anhaftung gleichzusetzen ist, ist das ein Zustand, der vermieden werden soll.
Ohne Anhaftung ist kein "sich lösen" möglich.
"Vorher" ist ein Begriff aus der Dreifaltigkeit der Zeit...um JETZT (nun) definieren zu können, brauche ich einen Bezug zu "Vorher".
Ohne "schlecht" kein "gut"?
Ähm... Moment... war da nicht was?
Alles nur Vorstellungen, die es loszulassen gillt!
Und schwubs, ist da die nächste Vorstellung!
Unzählig die durchlebten "Vorhänge"
Der Nicht-Schritt auf dem Nicht-Weg des Nicht-Hirnf?
Achtsam sein - Sitzen - Aus
Un-Sui, Rein-Ne, ihr habt beim letzten Koan geschlafen ! Wollt ihr nicht in den HundeSatori-Himmel ?
{a http://www.toonpool.com/user/1173/files/moon_over_los_escullos_142155.jpg}Hier ein neuer für euch beide{/a}
WAS bedeutet das ?