Liebe Viveka, Aloke, Werner
Hallo, ich bin neu bei Euch. Ich habe insbesondere die Dialoge der „Freude“ gelesen, von Euch, Viveka, Aloke und Werner....
Mit dem buddhistischen Vokabular kenne ich mich nicht so gut aus, da mein Zen-Weg der
I Ging-Weg ist. Aber auch Tarot mit psychologischen/buddhistischen Inhalten und ähnliches. Meine Lehrer sind Bücher von Herrigel, Suzuki, Konfuzius, Tao-te-king, das tibetische Totenbuch, Musashi, Sun Tsu, E. Fromm, usw. Ich habe Jahrzehnte auf einer Touristen-Insel im Ausland verbracht, in einem Bergdorf - für mich eine Art buddh. Kloster und Dauerretreat sozusagen...aber immer in Kontakt mit vielen Menschen, da ich ehrenamtl. psychologische Beraterin bin, sowie buddh. Karma-Astrologin. Ansonsten Malerin, und Lyrikerin. (Bitte, bitte, versteht das jetzt nicht falsch, als Werbung oder so; so ist das jetzt nicht gemeint! smile) Bin seit einigen Jahren in Deutschland und aus gesundheitlichen Gründen ( seit Geburt körperlich schwerbehindert, genetisch bedingt) leider noch nie in einem Zentrum gewesen (seufz), der Körper macht einfach nicht mit. Insofern bin ich wohl, was sagt man dazu? ein Alleinverwirklicher? Weiß nicht. Ist alles auch nicht so wichtig. Auf dem spirituellen Weg bin ich durch mein Elternhaus seit Geburt sozusagen, los ging es dann seit, ja, 1975, 1979...aber auch dies ist nicht mehr wichtig und spielt keine Rolle mehr für mich. Ich bin, und das ist alles, was ich sein muß. Ich schreib das hier nur, weil ich sagen wollte, daß ich mich zwar mit den spez. buddhistischen Begriffen nicht gut auskenne, aber vom inneren Erleben, Meditieren her, und den Erfahrungen.
Ich habe Eure schönen Texte gelesen und wollte einiges von Viveka hier an dieser Stelle hinzufügen, lasse es aber bis auf weniges. Was Du, Viveka, sagst, so scheint es mir, kommt aus dem Herzen. Das Schlichte, Einfache und Klare Deiner Worte und Gedanken hat mich so berührt. Ich kann es nachempfinden, was Du sagst, ich habe es selbst erlebt. D. T. Suzuki, der Lehrer Herrigels, beschreibt auch genau diesen Zustand, den Du hier nennst.
>alles vergängliche mag ohne bedeutung sein,
aber schon irgendwie erfüllend, finde ich.
so auch die freude - jetzt zum beispiel :-))
buddha soll gesagt haben .... ??
was sagst DU ??!!
leben aus zweiter hand ist nicht Dein leben ...
ich denke, wir brauchen worte und namen, um mit anderen zu kommunizieren und uns auszudrücken.
letztendlich sind buchstaben einfache striche, denen wir bedeutung geben.
ob es kümmerliche abbilder der wirklichkeit sind, weiß ich nicht. was ist wirklichkeit ? für mich ist das wahr und wirklich, was JETZT IST, was ich jetzt erfahre. ob ICH diejenige bin, die was erfährt, oder das Selbst, ob überhaupt jemand irgendetwas erfährt, ist für mich zweitrangig geworden.
danke für dein ausführliches posting.
dennoch frage ich dich :
woher weißt du das alles ?
woher weißt du, was " Die Wirklichkeit " ist ?
was macht dich so sicher, dass wir nicht in konstrukten leben ? auch erleuchtung kann ein konstrukt sein.
es sind m.e. nur geschichten, die sich um wahrheit, wirklichkeit und erleuchtung ranken.
buddha spricht vom nicht-anhaften.
lass also auch diese gedanken und vorstellungen über die wahrheit los. lass los, dass man mit irgendetwas etwas erreichen könnte.
es gibt einfach nichts, was es zu erreichen gibt, weil es niemanden gibt, der etwas erreichen könnte.
sicher auch wieder nur eine geschichte ..:-)) <
Liebe Viveka, werte das nicht ab!
>schade, diese antwort sagt mir nichts.
was ist denn eine wirklichkeit hinter worten ?
hast du etwas erfahren, was hinter worten liegt ?
falls ja, woher weißt du, dass " genau DAS "
DIE wirklichkeit, DIE wahrheit ist ?
es mag Deine wahrheit sein - nicht meine ...
ich weiß, ich spreche hier gegen alle.
sorry, ist momentan Meine wirklichkeit :-) <
Liebe Viveka, Du sprichst nicht gegen alle, nicht gegen Herrigel, nicht gegen Suzuki, nicht gegen...
Lieber Werner,
>schrieb ich dir nicht, dass die Wirklichkeit nicht in Worten sondern jenseits der Worte, in diesem Jetzt zu finden ist? <
Die Wirklichkeit ist auch in und zwischen den Worten, nicht nur jenseits der Worte. Nicht nur im Jetzt.
Aber auch Aloke hat „Recht“. >Wenn demnächst ein Regentropfen auf deinen Kopf fällt, wirst du mich verstehen.<
Liebe Viveka, Deine Worte:
ich bin momentan an einem punkt, an dem ich nicht mehr glauben kann, was ich gelesen und auch erfahren habe. ich bin nicht sicher, was wahr ist und was illusion. es kann sein, dass erleuchtung ein konstrukt, das leben ein illusion, das ICH nicht existent ist. selbst die non-duale welt kann ein konstrukt sein.
daher ist für mich ALLES wahr, was ich JETZT erfahre und empfinde.
wenn ich über das Jetzt nachdenke, bin ich in der dualität, das stimmt. aber wer sagt, dass die dualität nicht auch die wahrheit ist ?
auch das EGO oder das ICH ist m.e. ein teil dieser wahrheit und alles andere als illusion.<
Ja, ich muß sagen, es ist so, so sehe und fühle und „weiß“ ich ES auch. Das war bevor ich zu Suzuki kam, der mir genau dies bestätigt -, als einen wunderbaren Zustand. Mehr möchte ich dazu nicht sagen (smile), nur, mach weiter so, Du bist auf dem Weg. Auf dem, auf DEINEM Weg.
Lieber Werner,
an dieser Stelle, in Euren ganzen Postings, kommt Dein sehr langes Posting mit Deinen langjährigen Erfahrungen. So ähnlich ging es mir auch. Was du schreibst, hat mich sehr berührt. Ja, Du hast recht,
diese
>Wirklichkeit, ohne Zweifel, ohne Frage und Gedanke. Es gibt nichts, was man sich noch wünschen könnte. Dieser körper und alles in seiner unendlichen Vielgestaltigkeit, ist dem klaren Geist geschenkt. Das ist das Geschenk unseres Lebens.<
Es gibt nichts mehr, was man sich noch wünschen könnte, alles ist bereits da. - Auch die Wünsche. (smile), die dürfen auch sein.
Ja, ich könnte noch einiges zitieren von Euren wunderbaren Dialogen, und meinen Senf dazugeben, es wäre nur ein „Ja, Ihr seht, fühlt und atmet es richtig.“ Jeder auf seine Weise. Wo die Wahrheit, bzw. Wirklichkeit so klar IST, wie bei Euch allen hier, da kann man nur noch schweigen.
Liebe Grüße,
rikyu
P. s. falls ich nicht antworte in nächster Zeit ist dies keine Unhöflichkeit, aber es kann sein, daß ich dann krank bin. (smile)