Nina256: Hallo, Gast6,

mir geht es aehnlich wie dir. Ich muss auch immer wieder feststellen, dass ich schon zen gemacht habe, bevor ich es kannte (das gilt auch fuer gehmeditation).
Nach vielen ausgiebigen Versuchen, Zazen in mein Leben und mein Weltbild zu implementieren ;) , kehre ich doch immer mehr zu dem zurueck, was ich frueher schon gemacht habe. Aber anders, vielleicht reifer, mit leicht gewandelter Motivation und mit all dem, was ich in meiner Zen-Schule gelernt bzw. verlernt habe.
Ich will auch einfach nur leben, das Dasein ganz und gar durchdringen, eins werden mit dem Moment. Getrenntheit vom Leben empfinde ich als leidvoll. Diese Getrenntheit wird uns aber schon anerzogen. Wie sollen so oder so handeln oder sein, Grund: es ist vernuenftig.
Mit Zen kann man auch lernen, die Vernunft abzustreifen - ohne jedoch dabei jemandem zu schaden, sondern einfach in den Natuerlichen Zustand des Geistes zurueckkehren. Und das empfinde ich als etwas sehr schoenes. Einfach wahrnehmen, erspueren, was das Leben gerade ist. Auch, was ich gerade fuehle, was ich gerade hoere. Etwas weniger mit den Augen.

Und einfach ins Jetzt kommen, sich in das Jetzt entspannen, sich von dem Jetzt tragen lassen, geborgen sein im Hier. Das ist Liebe. Liebe zum Leben.

Lieben Gruss,
Nina

MarcusVitali: Hallo Chrisi,

zum Thema habe ich wenig mitzuteilen, da ich selber ganz am Anfang meiner Praxis stehe.
Aber Dein Satz:

"es entscheidet sich jetzt, was für ein mann ich mein restliches leben bin."

hat mich angesprochen.
Meine Sicht ist, daß ich in jedem Augenblick neu entscheide, welcher Mann ich jetzt bin.
Auch wenn sich dies möglicherweise wie ein Gegensatz zu Deiner Sicht anhört, glaube ich, daß in letzter Konsequenz in beiden Fällen dasselbe gemeint ist.

Ist aber auch nicht so wichtig. Jedenfalls hätte ich mit sechszehn gerne mal einen solchen Gedanken wie den Deinen gehabt.

Gruß

Marcus

Chrisi: danke. beim bogenschießen als sport geht es tatsächlich nicht darum eins zu werden mit dem bogen. es geht um die erzielten punkte, mehr nicht.
ich hoffe wirklich ich finde das, wozu ich zen praktiziere.

avidya: Was für eine interessante und reife Einstellung in diesem Alter, das ist sicherlich ungewöhnlich, Respekt.

Bogenschießen ist doch durchaus eine Zen-Kunst, ich denke nicht dass Du was falsch machst und um das Ziel geht's beim Bogenschießen doch immer. Geht es nicht um das Eins-Werden mit dem Bogen?

Jedenfalls willkommen, mögest Du finden was Du suchst, der Weg ist vielfältig.

Liebe Grüße, Gerald

Chrisi: ich bin noch nichtmal so lang da wie du..
ich bin auf der suche nach dem sinn des lebens und der richtigen lebensweise.
ihr sagt natürlich gleich: "hey!! du bist doch noch ein verdammter teenager, der nicht weiß, was er will und nur mädels und party im sinn hat!!" da sage ich nur: ich habe zu bestimmen, wie ich mein leben lebe. es entscheidet sich jetzt, was für ein mann ich mein restliches leben bin. ich war schon immer frei für neues oder einfach anderes.
es hat mich interessiert, was zen bedeutet. ich trainiere viel mit meinem bogen. da sagen wieder andere zen, dass ich aber falsch denke, dass ich mit dem bogen meditiere, weil ich nur daran denke, das ziel da vorne zu treffen. das stimmt. aber ich bin eh erst ein frischling im zen. ich will das ziel treffen, aber beim bogenschießen geht es mir eben darum. ich praktiziere eben zazen oder kinhin.
ich bin eigentlich noch ein christ, aber ich bin auf einem erfahrungstrip. ich will wissen, ob zen das richtige für mich ist.

avidya: Wohl wahr, Worte, Wörter eben ;-)

Nina256: Alles aufgeben kann man erst, wenn man alles kennt.

Was auch immer du uebst, es wird dich veraendern.

Die Frage lautet wohl: Warum solltestt du NICHT einem Weg folgen?

Die Richtung aendern kann man immer noch, wenn man merkt, dass man falsch laeuft.

So, oder so, in jeder Lehre gibt es etwas zu lernen. Es koennte ein Hinweis sein und zu Anworten fuehren auf die Grossen Fragen...

Ansonsten: Nimm die Beitraege der anderen nicht so ernst. Der Vergleich mit dem Wespennest ist nicht schlecht. ;) Aber ob sie das je verstehen ?

Viele Gruesse,
nina

Gelöschter Benutzer: Hallo Dent
Siddharta legt sich nach seiner "Flucht" unter einen Baum uns schläft, als er aufwachte und erwachte hörte er wieder das Om und wusste das Es ihn nie verlassen hatte, er nie etwas anderes war. Wie glaubst kommt man zu so einer Erfahrung?
liebe Grüsse
Helmut