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mipoohji:
Zigaretten und Dominanz? Wo erlebst Du da einen Zusammenhang? Coffein-Speed-Action, die anderes dominiert? Ist nicht von der Hand zu weisen, aber vermutlich überbewertet. Da gibt es weitere Ursachen und ich mag es auch nicht auf diese Dinge reduzieren. Überflüssig sind sie allemale...
mipoohji:
Ich denke eben nicht, dass deren Motivation ähnlich ist. Ich habe selbst mal Sport betrieben und dabei diese Leistungserfahrung gemacht. Da fühlte sich nichts verkehrt an, auch wenn möglicherweise Endorphine freigesetzt werden. Die sollten aber keinesfalls wegen der Begriffsverwandtschaft in die Nähe von Opiaten gebracht werden.
Etwas Ähnliches findet möglicherweise auch bei Ritzern statt, nur ist deren Motivation nicht wirklich vergleichbar. Der eine beansprucht den Körper doch wesentlich natürlicher als der andere, des einen Schmerz basiert auf einem physiologischen Vorgang der zur Leistungssteigerung durch Training gehört, der andere verletzt sich selbst.
Eine Endorphinausschüttung mag ziemlich ähnlich stattfinden, von daher ist nur ein Teil des Wohlbefindens ähnlich basiert.
Warum ich das Thema überhaupt ansprach war, dass Schmerz undifferenziert (und wohl auch irgendwie übertrieben) verwendet wurde, dann noch ein grundsätzlicher Zusammenhang zwischen Schmerzfähigkeit und seelischer Gesundheit konstruiert wurde, den ich so nicht allein stehenlassen möchte.
Gesellschaftliche Ursachen für die psychischen Probleme von Ritzern sind durchaus anzunehmen, eine Legitimation des "sich-Schmerz-zufügens" sehe ich darin jedoch nicht. Dass die Ursache gesellschaftlich bedingt ist reicht mir da nicht aus, war auch nur beispielhaft.
Übrigens hat einer meiner Söhne neulich geritzt und der andere hat sich über ein mangelhaftes Gefühlsleben in seiner Familie beklagt. Da ist mit Sicherheit ein gesellschaftliches Problem.
Mir wäre weit lieber, sie benutzten ihre ansonsten gesunden Körper, und sei es mit Eisenstemmen, um die zu fühlen.
Der Gewichtheber will sich auch spüren. Wir leben in einer recht dekadenten Welt/Gesellschaft, in der Bequemlichkeit längst einen falschen Stellenwert bekommen hat. Ausser durch Sport wird kaum jemand im normalen Leben seinen Körper ausreichend gebrauchen können um seinen biologischen Erfordernissen nachzukommen. Genetisch sind wir noch lange nicht in einer Neuzeit angekommen. Ich bezweifle sogar, dass dies jemals geschehen wird ohne dass am Ende wieder mal eine Zivilisation an fehlgeleiteten Werten zugrunde geht. Wir sind nunmal ein Stück Natur, das lässt sich nicht wegzivilisieren...
Dat_Hexe1971:
Das sind ja nun zwei verschiedene paar Stiefel:
Dieses Käseglocken-Verhalten, das zur Folge hat, dass Kinder vor allem und jedem beschützt werden, damit sie dann an Allergien erkranken, ist auch der Ein-Kind-Gesellschft geschuldet, in der "Sein" sich mehr und mehr über das nicht-Vorhandensein von Defiziten definiert.
Ich sage aus meiner Erfahrung heraus:
Ich kenne kenen Menschen mit psychisch-auffälligem Verhalten, der ohnekörperliche Gebrechen oder anfälligkeiten daherkommt.
(Ok, ich räume ein: Das mag an dem "stationären" Charakter der Einrichtung liegen! :-))
Der "Ritzerin" geht es darum, sich zu spüren -ich mag nicht sagen, was den Gewichtheber dazu treibt, sich immer und immer wieder, diesem Schmerz auszusetzen-ob es so etwas ahnliches ist, wie bei der "Ritzerin"?
Wenn die beiden motivationen eine gewisse Kongruenz aufweisen würden, wäre dann die Legitimation des "Sich- Schmerz zufügens" durch die Gesellschaft das eigentliche Thema?
mipooh, hol mich aus dieser Schleife - keine Ahnung, was ich hier tue, irgendjemand hat mich verschleppt! :-))
mipoohji:
Eine Erfüllung des eigenen Lebens besteht nicht darin, das der anderen zu kritisieren und sich selbst auch noch der eigenen Kritik zu unterwerfen.
Dies ist das Vorrecht des Unerfüllten, in der westlichen Welt "Verführer" genannt, in der östlichen "Verführerin". Dieses Ding sitzt als "falsches Ego" zwischen unseren Ohren und behauptet alles besser zu wissen als alle anderen und auch besser als man selbst...
Wie dicht der Dieb an unserer Schatzkammer sitzt können wir nicht verstehen, weil wir ihn für unseren Freund halten, den Schmeichler. Im eigenen Verstand sitzt er und erzählt uns ständig wie toll wir seien oder sein könnten. Dabei sind wir jeweils einer von derzeit 6,5 Milliarden Menschen, unzähligen anderen Lebewesen auf einem von ungezählten Planeten und bei all dem Überfluß auch noch vergänglich...
Selbstkasteiung hat bzgl des Buddhismus der Buddha als untauglich abgehakt. Man muss das nicht unbedingt selber erst durchmachen. Wofür gibt es denn Menschen, die uns ihre Erfahrungen berichten und von denen wir lernen können, ohne jeden Fehler selbst gemacht zu haben...
mipoohji:
Nein, ist nicht so auch wenn die manchmal etwas merkbefreit sind. Ich habe auch schon Menschen mit seelischen Erkrankungen gesehen, die körperlich topfit waren und gut einstecken konnten.
Von daher habe ich größte Bedenken, einen solchen Ausspruch propagiert zu sehen. Ein wenig kann ich verstehen, wie man auf solche Ideen kommen kann. Zum Beispiel im Protest gegen ein Überbehütetsein, wo Mama bei jedem Hinfallen (selbst im Sandkasten) wie von der Tarantel gestochen aufsprang um das arme Kind mit unnötiger Sorge zu einem Dauerplärrer zu machen. Da scheint mir das eine gesunde Abwehr und es ist zu hoffen, dass dann irgendwann ein Einpendeln auf ein lebbares Maß erfolgt.
Extreme sind selten gut und sich selbst Empfindungen zuzufügen ist mir extrem. Gefühle selbst zu produzieren ist wieder etwas anderes, was man vielleicht sogar mit Maßnahmen wie Leistungssport sinnvoll trainieren kann. Der "Schmerz" beim Gewichtestemmen ist auch ein völlig anderer als der beim (zB) "Ritzen".
Wünsche jedem dass er sowas nie zu brauchen glaubt.
Dat_Hexe1971:
Ich gehöre zu den Menschen, die aufgrund von diversen körperlichen Gebrechen öfters mal schmerz-geplagt sind.
Ich habe sie ertragen, ich ertrage sie und ich werde sie auch in Zukunft ertragen - der Weg, sich mit ihnen auseinanderzusetzen, hat sich für mich gewandelt.
Früher, als ich auf Leistung gebürstet war, durften Schmerzen nicht sein - ich bekämpfte sie mit Tramal und Valium, irgendwann lernte ich, ihnen den Zugang zu meinem Bewusstsein zu verwehren - zumindest eine gewisse Zeitspanne lang.
Heute nehme ich sie an, so gut ich kann, versuche ihnen Raum zu geben.
Wenn ich unachtsam mit mir umgehe, neige ich zu dem alten Verhaltensmuster - aber mein Körper rächt sich...
Über Psycho-Somatik redet heute jeder, die Umkehrung davon finde ich mindestens genauso interessant.
Wenn das richtig wäre, wären Masochisten per se von seelischen Leiden befreit?
Gelöschter Benutzer:
Ein bescheidenes Leben zu führen? Ich will das nicht und doch bleibt mir nichts anderes. Wunschlos zu sein ist anstrengend, wenn jemand fragt was möchtest Du. Ich hab 400 Euro und weiß nichts damit anzufangen weil ich kein Gefühl von Bedarf habe der über den Alltäglichen hinaus geht und der wird von unserem Konto gut beglichen. Ich fange an Wünsche zu suchen und wenn ich einen gefunden habe sagt da die Logik: Was willst Du damit: Morgen? Darauf hab ich keine Antwort und schon fang ich wieder an zu suchen ohne zu suchen. Hab im Moment Urlaub (Arbeitslosigkeit). Was soll ich damit?
Das ist nicht depressiv, das ist Hier sein. Leben so wie es ist ohne Forderungen. Dass tun was jetzt zu tun ist ohne Tun (Absicht). Bin ich glücklich? Na hoffentlich nicht.
liebe Grüsse
von Helmut
Wenn ich einkaufen gehe, habe ich viele Ziele.
Wenn ich ein Buch lese, auch.
Das finde ich, soll für mich, so sein.
Ziellosigkeit übe ich dort zu leben, wo es um Begegnungen geht - mir und anderen.
Und das ist mir Übungsfeld genug - manchmal entscheide ich mich bewußt dafür. Ziele da sein zu lassen, manchmal sind sie einfach da - und wenn ich hinsehe, erkenne ich sie!
Tai:
Zitat Zentrino: {k}"Das Denken als eine ruhige Präsenz, ein Denken losgelöst vom Gedachten, losgelöst von richtig oder falsch. Der Inhalt, die Form der Gedanken sind leer ..."{/k}
Hallo Zentrino,
absolut.
Übrigens ist dies auch, was ich unter (Zen im) Sitzen verstehe oder (Zen im) Gehen oder (Zen in der) Forums-Aktivität. Wo sollte da ein Widerspruch liegen - abgesehen davon, dass ich es noch nicht mal im Sitzen wirklich schaffe, erst recht nicht im Gehen und noch weniger in der Forums-Aktivität? Aber schließlich sind wir ja hier auch nicht bei zenmeister.de (auch wenn sich's manchmal so anhören mag :).
Dat_Hexe1971:
Ich kann Deine Auffassung nicht teilen in Bezug auf fundamentale Christen und deren Äusserungen in Foren - was aber zugegebenermaßen daran liegt, dass ich kein Interesse habe, solche Foren aufzusuchen!
Grabenkämpfe um den richtigen Weg findest Du hier genauso wie zen-talk, Nudelholz-Androhungen und kryptische Ein - und Auslassungen.
So ist es hier - ich erlebe es als wenig fundamentalistisch, oft aber fundmental.
Deine Idee, in die Diskussionen hier mehr von dem zu legen, was z.B der 8-fache Pfad lehrt, finde ich sehr gut.
Ich übe mich darin!
Dat_Hexe1971:
Na, da haben die Plüschologen ja mal ne GANZ neue, unbesetzte Ecke gefunden.
Und sicher springen ihnen die heil-werden-suchenden in ihrer Not hinterher!
Sollen sie doch tun - ich schätze, dass sie mit ihrem zutiefst defizitär-geprägten Heilungsgedanken nicht wirklich dorthin kommen, wo Heil-Werden stattfindet. Dazu müssten sie wirklich ein neues Denken und Fühlen zulassen - das widerum würde ihnen aber ja ihre Allmachts-Schmusedecke wegziehen und die Verantwortung dort lassen, wo sie hingehört.
So tief will "die Ärzteschaft" vermutlich sich doch nicht einlassen.
mipoohji:
Die Ärzteschaft sucht nach den letzten Marktlücken um auch dort die Nichtärzte in ihren Handlungsräumen zu beschränken.
Mag auch schonmal ein netter Arzt dazwischensein, aber die Enntwicklung insgesamt ist abzusehen.
Ob es nun unterm Strich als positiv oder eher negativ zu sehen ist, wenn buddhistische Elemente kommerzialisiert werden und andere Elemente dann wahrscheinlich neomystifiziert und somit einer Esoterik im Gegensatz zur Wissenschaft zugeordnet werden, das bleibt abzuwarten.
Gelöschter Benutzer:
Diese Unterscheidung versuche ich hier schon sehr lange zu Verdeutlichen. Buddha hat da auch schon versagt! Vielleicht schafft das ja jetzt die "Wissenschaft".
Gelöschter Benutzer:
Das, fast, alle uns hier verbindende ist so sinnlos zu erwähnen das die sinn-vollen Gedanken nur so rausspringen, einfach so. Von Zazen dem sinnlosen gibt es Nichts zu berichten oder zu streiten.
Irmela:
Hallo thaag77,Talent...aus Fehlern lernen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Auf dem Gebiete der Musik,gleiche ich Deinem Schüler....habe die Gitarre 3 Jahre erlernt und dann wieder weggelegt... irgendwie fehlte mir die Brücke zwischen klassischer Gitarre und schlagen..
Habe Jahrzehntelang Flöte gespielt,ich kann gut Stimme halten,aber kreativ bin ich nicht auf der Flöte,also wieder weggelegt.Habe Klavier gelernt,konnte gut von den Noten spielen,aber kreativ war nicht,immer das Selbe.Am liebsten spiel ich Bongo,
das passt am besten zu mir,mein Talent liegt aber auf dem Gebiet der Physik.
Naja,ich versteh was Du meinst...liebe Grüße von irmela
Gruß
mipooh