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mipoohji:
"aber genau jetzt eben auch zugleich der Killer des gedankenleeren Gewahrseins"
Eben dieser Gedankengang ist mir zu dogmatisch und stimmt mit meinem Erleben nicht überein.
Auf einem Surfbrett stehend gibt es die Möglichkeit ins Wasser zu fallen und es gibt die Möglichkeit, eine ganze Weile zu surfen.
Ähnlich sehe ich die Möglichkeiten im Gewahrsein. Gedanken können da herausführen, tun dies aber nicht zwangsläufig.
mipoohji:
Wie fast immer gibt es sowohl das eine als auch das andere. Daran, dass sich Phasen der Entwicklung nicht nachliefern lassen glaube ich weniger. Da ist was dran indem es sicher schwieriger ist etwas nachzuholen als es gleich rechtzeitig zu lernen/entwickeln.
Ich denke da gerade an Kaspar Hauser.
Ich vermute mal, dass Du noch mehr als ich eine Nähe zur psychopathologischen Perspektive hast. Die ist sicher nicht falsch aber doch auch unvollständig. Zudem empfinde ich gelegentlich in Deinen Ausführungen eine Überbewertung/Idealisierung von Gesellschaft.
Ich selbst bin da recht kritisch und halte im Zweifelsfalle zum Einzelwesen, das sein Leben zu erfüllen hat, selbst wenn es in einer ungünstigen Gesellschaft lebt.
mipoohji:
Achwas, das hat mich doch gar nicht genervt, sondern das im Zusammenhang mit Deinem sonstigen Gesabbel. Hat alles weder Hand noch Fuß und schon gar nicht "einen Geist"...
mipoohji:
Herzchen... Du nervst mit Deinem Geschwätz, von dem Du annehmen magst es schütze Dich vor klaren Stellungnahmen.
Du bist wie das Kleinkind, das sich die Augen zuhält und nun meint, man würde es nicht sehen...
mipoohji:
Tüdelüttchen Faßnacht...
Wo ist denn Oben? Nicht oben, oder? Nur ein Hilfs-/Ersatzbegriff für Z.s "in der Wirklichkeit verankertes Selbst"...?
mipoohji:
Hättest Du das doch gleich gesagt...
Er fällt nicht zurück, er ist lediglich gelöst (und das sowieso vorübergehend) und es braucht keine Diagnose.
Das was Du als These nutzt gibt es auch und dann trifft genau das zu was Du befürchtest. Wie bei Frau Holle. Die Mädels gehen durch dasselbe Tor, eine "vergoldet", die andere "verpecht". Alles kein Zufall... wenn man die ganze Geschichte betrachtet, weiss man das.
Anders gesagt, eine gesunde Freiheit vom Ich ist unbedenklich und vorübergehend.
(Die Einbildung keins zu haben wäre bedenklich und kann etwas zu lange anhalten.)
mipoohji:
"Ich oder man oder das egolose Subjekt kann auch etwas auf eine Art "kennen" oder er-kennen die mit gedanklichem Wissen nichts zu tun hat sondern intuitiv ist und keiner Worte bzw Gedanken bedarf?
Oder bilde ich mir das ein ? Du nicht ?"
Es freut mich, dass Du das sagst, aber das Fragezeichen am Schluß empfinde ich als überflüssig. Ein Punkt hätte gereicht.
Nein, Du bildest es Dir nicht ein.
Ja, Tai auch, allerdings ist unser guter Tai manchmal ein ganz klein wenig verstrickt in Zendenken. Das ist so eine Art intellektueller Grippe, die damit einhergeht, dass man beim niesen von Gedanken immer die Augen zumacht... und weil man dann kurz nichts sieht könnte man vermuten man sei blind... atmet man sie hingegen aus kann man die Augen offenlassen...
mipoohji:
Einen Fluß unzusammenhängender Gedanken, vielleicht besser Ideen, meine ich nicht mit Gedankenlosigkeit. Ich meine damit eine naive Form des Seins, in der Gedanken (immer vorübergehend) gar nicht erst aufkommen.
Ich grenze das in meinem Sprachverständnis gegen eine Gedankenleere ab, die eben nicht naiv ist sondern durchaus bewusst, nicht aber gedacht.
Nur weil ich wach bin und alles sinnlich wahrnehme muss ich nicht zwangsläufig denken, dies nenne ich Baum, dies nenne ich Auto etc. Vielleicht geht es sogar manchmal so weit, dass ich mich erstmal besinnen müsste, wie nenne ich das eigentlich. Nur in dem Zustand selbst spielt es gar keine Rolle. Mit bewusst meine ich also nicht bedacht. Dieses "Wissen" im Bewusstsein beschränkt sich auf ein kennen das kein Denken benötigt.
Gedankenleer ist kein sinnleerer Zustand, es wird lediglich auf Assoziation verzichtet "die sieht ja aus wie Tante Erna", "erinnert mich an etwas das ich auch erlebt habe", Wahrnehmung ist da, Wissen auch, aber das war´s dann auch schon. Mehr ist im Gewahrsein nicht nötig und mehr würde es auch unterbrechen können.
Glaub mal nicht, dass Menschen die viel meditieren deshalb ständig gedankenleer seien. Sie mögen sich relativ rasch von etwas lösen können das ihnen nicht behagt, wirken also auf die Menschen im Umfeld ausgeglichen. Solange Meditation den Meditierenden einschränkt ist sie nicht gut genug. Man muss schon noch seine Angelegenheiten regeln können.
Diejenigen, die sich aus dem Leben zurückziehen müssen (hier meine ich nicht kurzfristig um mal mit sich allein zu sein) um klarzukommen halte ich nicht für beneidens- oder bewundernswert. Ich habe schon Verständnis für Menschen die viel Ruhe brauchen, aber das war´s dann auch schon.
Mach Du also ruhig den Käse, er wird Dich nicht behindern... ;)
Hör auch dem Bach zu und spar Dir zu denken Du solltest nicht denken. Das ist nur eine Marotte und ist denen vorbehalten, die den Bach nicht plätschern lassen können. Wenn Du es kannst freu Dich dran, was willst Du mehr?
mipoohji:
Zum einen kann ein Mensch sich erinnern, wenn er sowas schon erlebt hat. Zum anderen ist eine kurze Unterbrechung von Gewahrsein zur Reflektion dieses Erlebens völlig unschädlich.
Es ist sogar möglich gleichzeitig im Gewahrsein zu existieren und zu wissen, dies ist Gewahrsein. Wieso denn nicht?
Woher solte sonst jemals jemand gewusst haben, dass sowas überhaupt existiert?
mipoohji:
Bastel ruhig weiter, wenns nix wird kannst Du es immer noch wegschmeißen...
(Anders gesagt, wenn man nicht weiss wovon die Rede ist, kann Schweigen eine gute Wahl sein.)
mipoohji:
Vielleicht sollte ich wirklich mal mittagessen...
aber vorab, wir handeln meist aufgrund von Vorerfahrungen, ausser wenn wir keine haben...
was könnte mir jetzt wohl munden? Schätze, ich laß die Möglichkeit einer Suppe sausen und begnüge mich mit stinknormalen Butterbroten als Abendessen.
Es ist eigentlich unerheblich, wie "asozial" ein ichloser Mensch wird, denn er bleibt das ja nicht. Und wenn er einigermaßen geübt ist, sowohl im Loslassen als auch im Ergreifen, wird er genau da ansetzen wo er losgelassen hat.
Ich hab das früher gern mit einer Garderobe im Theater oder der Oper verglichen. Man wird sich seinen Mantel schon abholen. Auf dem Stuhl oder Sessel würde der zum einen zerknautschen und zum anderen würde einem viel zu warm...
mipoohji:
Gerade bei den letzten Bissen in mein Brötchen dachte ich an Deinen Beitrag zu Freud und der Idee, dass es sich um eine Form von Perversion handeln könne, wenn ein Mensch sein Ichbewusstsein vorübergehend nicht wahrnimmt.
Nun, ich mochte Freud schon als junger Mensch nicht sonderlich, von daher habe ich ihn auch nur sehr oberflächlich kennengelernt, weiss also nicht ob der nicht auch mal was sinnvolles resümmiert hat.
Zumindest halte ich einen Vergleich der Situation ichloser Erwachsener und ichloses Kind für mehr als gewagt. Ich sehe einen Riesenunterschied zwischen einem Menschen, der noch nicht ich ist und einem Menschen, der im Vorgriff auf seine Endlichkeit schonmal ausprobiert wie es sich denn auswirken kann nicht ich zu sein.
Ich sehe darin auch keinerlei Loslösung aus dem sozialen Verbund, nur weil die Einbindung mal vorübergehend und auch gern immer wieder mal, immer noch vorübergehend, nicht im alleinigen Mittelpunkt des Interesses steht.
Immerhin hat die Person ihre eigene Vergänglichkeit zu bewältigen nachdem sie sich eines Ichs bewusst wurde, und eine Neubewertung allzu bekannter Strukturen hat auch einiges zu bieten. Deshalb muss man nicht gleich asozial werden.
Wenn einige Menschen so wirken mögen, dann eher weil es sich bei ihnen weniger um eine Evolution handelt als um eine Regression, mal nebenbei bemerkt.
Kommst Du wegen des zuviel vorhandenen f auf Ikkyu? Wenn ich mich recht entsinne, passiert ihm das gelegentlich... Nun, ich denke, da kannst Du Dich auch irren.
Die Vorstellung, dass Du recht haben könntest, macht mich allerdings kurzfristig humorlos... schon vorbei...
Eben dieser Gedankengang ist mir zu dogmatisch und stimmt mit meinem Erleben nicht überein.
Auf einem Surfbrett stehend gibt es die Möglichkeit ins Wasser zu fallen und es gibt die Möglichkeit, eine ganze Weile zu surfen.
Ähnlich sehe ich die Möglichkeiten im Gewahrsein. Gedanken können da herausführen, tun dies aber nicht zwangsläufig.
Gruß
mipooh