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mipoohji:
Solange solche Fragen lediglich Ausdruck einer vielleicht noch übertriebenen Ehrfurcht vor den großen Weisen von Zen.de sind, und dahinter die Frau steht, die Käse machen kann und dem Bach lauschen, wird es wohl halb so schlimm werden, wenn Du Dich mit den Paradoxen und der Klarheit beschäftigst.
Weisst Du, all die großen Meister gingen auch nur zum Kacken auf´s Klo und brauchten all ihre Intelligenz nur dazu um sich vor ihrer eigenen Verwirrung immer mal wieder zu retten...
Mehr als andere Ausdrucksweisen wirst Du nicht kennenlernen, aber weniger auch nicht. Manche sind durchaus klug, manche sind durchaus blödsinnig, so wie eben in jedem Leben Dinge so und so sind.
Alles was Zen zu bieten hat ist die Übung. Dasselbe also, was auch andere zu bieten haben. Brimborium drumherum findest Du bei Zen eher verhalten, dazu ist die Tradition zu karg und einfach. Aber Brimborium ist ja auch nicht das was Du suchst. Wenn Du also welches vorfindest, nimm´s locker, es ist ja noch erträglich...
mipoohji:
Ohne zumindest zu Beginn an der Übung anzuhaften wird man kaum länger als 10 Sekunden üben... werden die Intervalle größer, wird das Üben leichter und die Anhaftung geringer...
wenn ich meinen Arsch breitsitze oder auch nur mein Fühlen ausschwärmen lasse, dann brauche ich dazu keine Worte. Wenn ich mit jemandem darüber spreche komme ich nicht umhin, welche zu kennen und benutzen zu können.
Richtig und falsch sind in meinem Leben wichtig, denn trinke ich meinen Cappuccino, dann ist das zumindest nicht falsch, aber würde ich Abwässer trinken, dann wäre das zumindest nicht richtig.
Und das würde dann ziemlich sicher krank machen.
Mach Du also einfach Deine dilettantischen Fotos und nerv alle Welt damit sich Dinge anzugucken, die sie nicht interessieren. Ich rede solange mit Menschen, die Worte benutzen.
"Wir alle sind Du"... zum Glück nicht...
mipoohji:
Begriffe und Wörter können sowohl zu Mißverständnissen führen als auch zum Verständnis. Deshalb ist es sinnvoll sorgfältig damit umzugehen, denn ihr eigentlicher Zweck ist es zu einem Verständnis zu führen.
mipoohji:
Das Thema "willentlich, absichtlich etc" ist etwas schwierig, weil man es von zwei Seiten betrachten kann.
Aus der Dualität heraus wird ein bewusster Anlaß zur Meditation (im weitesten Sinne) nicht fehlen, aus der Meditation selbst heraus ein nahezu lächerlicher Gedanke, willentlich "hierhergekommen" zu sein.
An solcher Stelle wird das Ebenenhopping des Zen deutlich, das ich neulich Zengrippe nannte..
Kein Mensch wird jemals zufällig in ein Dojo geraten sein, sich einen Schwarzkittel übergeworfen haben und in einer korrekten Sitzhaltung auf einem Kissen gelandet um sich dann unmittelbar im Einssein zu befinden... womöglich noch ohne das jemals reflektiert zu haben, es also nicht einmal wissend.
Den Willen aussenvor zu lassen ist lediglich ein Hinweis für Menschen, die davon zuviel einsetzen und sich damit dann selbst im Weg stehen bleiben. Sie kontrollieren dann alle Skandas und müssen betrübt feststellen, dass sie enorm kontrolliert sind und kaum was mitkriegen vom Bachplätschern oder vom Vogelzwitschern, vom Wind oder vom Atemgeräusch des Sitznachbarn.
Lernen die dann auch den Willen gehenzulassen, dann kann es passieren, dass sie ihn endlich mal plätschern hören, den Bach (und natürlich auch alles andere sinnlich wahrnehmen was ihr Leben sinnvoll sein lässt).
Es ist vielleicht paradox ausgedrückt, macht Zen ja gern, wenn Freiheit auch vom Wollen angestrebt wird... Am Ende geht es nur darum, dass es dem Menschen gutgeht. Und das ist nur der Fall, wenn er sich wesensgemäß verhält. Das Wesen des Menschen ist jedoch nicht das Plänemachen, darin sind sie echt nicht sonderlich gut. Von daher verstehe ich durchaus, wenn dieser Punkt betont wird. Man muss halt immer aufpassen, dass man keine Religion draus macht ;)
mipoohji:
Wozu erklären? Mach´s oder mach´s nicht, da gibt´s nichts zu erkären. Es sei denn, Du hättest ein paar Jahre Zeit dafür. Dann könnte man es auch erklären...
Dass Zazen nur für Unglückliche sei (auch als Frage) ist unglücklich ausgedrückt...
mipoohji:
Quatsch.
Sowas gibt es nicht, zumindest nicht in der Form, die Du beschreibst. Der etwas unangenehm findet hat ein Gesicht. Der etwas angenehm findet hat ein Gesicht.
mipoohji:
Nun, wenn da kein Ego ist, wer oder was sollte da etwas "beschissen" finden? Das meinte ich als ich sagte, dass Du Dir immer komische Sachen ausdenkst...
mipoohji:
" Er ist auch frei von der Anhaftung an Formen, Gefühlen, eben Gedanken, Impulsen (Wollen) und Bewusstsein (auch 5 Skandas genannt)."
"...Erfahrungen mit dieser Art von Praxis besagt, dass man in einem solchen Zustand alles intuitiv voll mitkriegt und auch vollkommen adäquat handeln kann."
Das hast Du präzise ausgedrückt. Dazu möchte ich anmerken, dass es trotzdem mißverständlich aufgefaßt werden kann. Das ist allerdings nicht Deine Schuld, sondern liegt wohl eher an dem etwas unklaren Begriff "Anhaftung", besonders in Verbindung mit "Bewusstsein".
Denn natürlich würde ohne Bewusstsein niemand intuitiv alles voll mitkriegen, und doch stimmt es, dass derjenige gerade nicht anhaftet... er hat ja auch gar keinen Grund irgendetwas festhalten zu wollen/an etwas zu haften während er doch alles mitkriegt...
Ein Thema, das eigentlich nur theoretisch schwierig ist... vor allem, solange die Vorstellung existiert, Nicht-Anhaften hätte etwas mit Aufgeben/Sich-Distanzieren-Von zu tun.
Solange Nicht-Anhaften präzise verstanden wird ist es unproblematisch.
Gruß
mipooh