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ich bin verheiratet und arbeite in der altenpflege.
meine sangha ist die sei-sui-zendo ( www.Altbaeckersmuehle.de)
meine lehrerIn sind meine eltern und vanja palmers :-)
nachdem ja schon so viele wortmeldungen zum 'einfach nur sitzen' kamen, möchte ich dich auf das buch von dainin katagiri 'rückkehr zur stille' aufmerksam machen - dort besonders die kapitel sanzen ist zazen & leerheit.
wer könnte einem leidenden Wesen wohl besser helfen, als jemand, der die "andere Seite" kennt - für den Leiden demnach sowohl wirklich als auch unwirklich ist?
Welches Leiden ist "wirklicher", als jenes, seit ewigen Zeiten immer wieder durch Leben und Tod zu gehen - und somit die Freiheit nie geschmeckt zu haben, die der Buddha im Nirvana, in der Todlosigkeit, fand?
jede Art von Leiden bedeutet IMO letztendlich, sozusagen spirituell unbefriedigt zu sein - wenn man so will, kann man statt Leiden von Disharmonie mit dem wahren Selbst sprechen. Wozu uns der spirituelle Weg also anregt, ist Harmonie mit dem wahren Selbst durch Transzendierung der Skandhas, an denen wir für gewöhnlich so haften. Ein Ende des Leidens muss also möglich sein, und zwar nicht nur theoretisch - wenn dem nicht so wäre, hätten alle sogenannten großen Meister zu viel versprochen und wären dann ja im Grunde Scharlatane, oder?
ich glaube, du sprichst hier gegen Missionierung und ähnliches, was natürlich seine volle Berechtigung hat.
Ich bin nur zum Schluss gekommen, dass es lediglich EINEN Weg gibt - den Weg wahren Spirits. Grundsätzlich findet man bei allen großen Meistern die Botschaft: Hör auf, zu leiden, indem du dich mit den Skandhas (den obengenannten fünf Aggregaten) identifizierst, kehre zum wahren Selbst zurück. Meister Eckhart etwa nennt das Skandha-Selbst treffenderweise "Kreatur", das Geschaffene. Der Weg wahren Spirits ist offenbar universell, aber durchaus eindeutig. Denn welcher Weg auch immer - und sei es unter dem Namen des Zen - ein Anhaften an den Skandhas propagiert, solch ein Weg führt unweigerlich zu weiterem Leiden. Natürlich muss jeder für sich entscheiden, doch irgendwann muss das Leiden ein Ende haben.
Gruß,
Ken
P.S.: Werde einen Blick aufs Sandokai werfen; nur kurz, es ist offenbar ein Kommentar von Sekito Kisen (somit kein Sutra).
"...unser wahres Selbst" zu finden - ich stimme dir aus vollem Herzen zu.
Der Buddha meint:
"Was es auch an Körperlichem - an Empfindung - an
Wahrnehmung - an Gemütsregungen - an Erkennen gibt, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, eigen oder fremd, grob oder fein, gemein
oder edel, fern oder nahe: Alles Körperliche - alle Empfindung - alle Wahrnehmung - alle Gemütsregungen - alles Erkennen ist der Wirklichkeit gemäß mit vollkommener Weisheit solcherart zu betrachten: 'Das gehört
mir nicht, das bin ich nicht, das ist nicht mein Selbst.'" (Majjhima Nikaya 22)
Könnten wir sagen, er führt uns zum Weizen - indem er nicht lange über diesen spekuliert, sondern lediglich all den "Nicht-Weizen"/die Spreu wegwirft?
die suche nach der wahrheit, oder der 'große zweifel' besteht IHMO darin, mein/unser wahres selbst zu finden.
mein (gegenwärtiges) geistiges bild zum absoluten zu erheben, wäre sicherlich ein schritt in die falsche richtung ...
thich nhat hanh beschreibt es so:
'wenn wir von etwas glauben, dies sei die absolute wahrheit, und wenn wir uns daran klammern, dann sind wir nicht mehr für neue vorstellungen offen. selbst wenn die wahrheit in person an unsere tür klopft, lassen wir sie nicht herein. der zen-schüler muss sich alle mühe geben, sich von jedem verhaftet sein an wissen zu lösen und ganz offen sein, damit die wahrheit eintreten kann...'
nachdem ja schon so viele wortmeldungen zum 'einfach nur sitzen' kamen, möchte ich dich auf das buch von dainin katagiri 'rückkehr zur stille' aufmerksam machen - dort besonders die kapitel sanzen ist zazen & leerheit.
lieben gruß
( ) michi