mipoohji:
Stellt Euch mal vor, wir würden in der Gruppe entscheiden wollen, ob oder wann jemand eine Selbstwesensschau erlebt (hier und da auch anders genannt).
Der eine würde vielleicht meinen, ach, der ist nun schon so lange dabei, lasst ihn auch mal...
ein anderer würde vielleicht meinen, der/die ist immer so nett, eigentlich könnte man es ja mal zulassen...
wieder ein andere würde vielleicht meinen, nein, der hat mich geärgert, der darf jetzt noch nicht...
und noch ein anderer würde vielleicht meinen, dass er /sie selbst doch jetzt auch endlich mal dran wäre...

Komisch, nicht? Was auch immer jemand meinen könnte - und natürlich habe ich versucht, deutliche Beispiele zu finden - wir wissen genau, dass solche Überlegungen keine große Bedeutung haben können. Derjenige an den wir denken mögen bei dieser Überlegung wird völlig unabhängig von unseren Gedanken eine Erfahrung machen und wir werden das nur wissen wenn er uns das mitteilt.

Welche Beziehung jemand zu sich selbst hat, wir werden es nur erahnen können, wenn wir bereit sind hinzugucken oder wenn wir bereit sind, zu fragen, welche Beziehung hast Du eigentlich zu Dir?

Findet das eigentlich statt? Brauchen wir nicht oft mindestens einen Lehrer um überhaupt mal hinzugucken? Und diejenigen, die einen haben, habt Ihr den jemals gefragt ob er sich selbst lieben kann? Vielleicht klingt das zu banal... aber... habt Ihr?

Nein, Zen ist nicht demokratisch, wenn es um die Frage geht, welche Beziehung der Einzelne zu sich und der Welt hat. Jeder darf da ein kleiner Diktator sein, selbst bestimmen, wann und mit wem er sich harmonisch fühlt oder ob überhaupt.

Und nun wollten wir doch alle Wesen retten... längst bevor wir auch nur den Hauch einer Ahnung hatten, was das bedeuten könnte, haben wir (zumindest viele von uns) in einem Raum mit anderen gesessen und wie die Frösche im Reisfeld gequakt, dass wir geloben, eben dies zu tun, alle Wesen zu retten. Wo nichtmal feststand ob wir eigentlich noch zu retten sind! (Achtung Wortspiel)

In einer Gruppe sitzend haben wir gequakt, ganz demokratisch... ohne zu denken, was das wohl bedeuten wird... und da haben wir etwas gefühlt. Wie das so klingt wenn wir gemeinsam quaken, und es hat sich gut angefühlt. Wir haben die ersten Ahnungen gehabt, dass da draussen Wesen herumlaufen, die genauso wie wir quaken und wie schön sich doch gemeinsames Quaken anfühlen kann.

Nein, Zen ist nicht demokratisch... es ist gemeinsames Quaken und das fühlt sich durchaus gut an.

(Eines frühen morgens wurde ich halb wach und lauschte den Mönchen, die weit hinter den Reisfeldern ihre Gebete rezitierten. Es hatte etwas anheimelndes, es war schon jemand wach, der sich um Seelenheil bemühte...
Irgendwann fiel mir auf, dass sie heute aber sehr lange rezitierten und ich lauschte noch etwas aufmerksamer. Und dann, ganz allmählich wurde mir etwas klar... es waren Frösche im Reisfeld, die ich hörte und denen ich andächtig gelauscht hatte. Die Mönche schliefen noch oder machten vielleicht auch schon irgendetwas... nur waren sie es nicht, es waren die Frösche, die sich frühmorgens versammelt hatten um mir ihre Gebete zu rezitieren....)

Ich habe mich übrigens gefreut, über die Frösche, über die Mönche und über mich... ganz undemokratisch...

Gruß
mipooh
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