Liebe Bosale!
Vielleicht ist Zen ganz einfach. Man setzt sich mit seinem letzten Zazen aufs Zafu und erwacht plötzlich, daß es heute doch ganz anders ist. Es zieht hier und zwackt dort, was beim letzten Zazen noch nicht war. Die Innenwahrnehmung der Haltung ist heuer die eines sitzendes Schweines. Immer ist irgendwas nicht so ganz perfekt. Und genau das hält mich bei der Stange. Dieses Unbehagen, daß es wieder nicht meinen Ansprüchen genügte, läßt mich ein weiteres Mal die Beine kreuzen. Perfekt ist langweilig. Mühe geben und doch genial daneben. Herrlich. Dank an B. Vom Mehringdamm, daß er mir Zazen beibrachte.
Auf bald.
Dae Kyong