In den Schriften des Theravada wird gesagt, dass es zwei Möglichkeiten gibt zu meditieren. Zum einen Samatha (Ruhemediation) welche die Yogis schon vor Buddhas Zeiten kannten und zum anderen Vipassana (Einsichtsmeditaion)durch welche der Buddha zum erwachen fand.
Zu welcher Methode würde denn Zazen nun gehören?
Zitat aus "DIE PRAXIS DER
EINSICHTSMEDITATION" von Banthe Sujiva (Zeh-Verlag)
Ruhe- und Einsichtsmeditation
Es gibt zwei Meditationsarten Ruhemeditation und Einsichtsmeditation.
Der wichtigste Faktor beider Meditationsarten ist die geistige Entwicklung
der Achtsamkeit.
Ruhemeditation ist die Konzentration eines ruhigen friedlichen
Geistes. Sie hat zum Ziel den Geist kontrolliert und achtsam auf ein Objekt
zu richten und ihm nicht zu erlauben abzuschweifen. Der Geist ist dann
dadurch wie eine nicht flackernde Kerzenflamme vollständig in Ruhe. Das
ist die Natur der Ruhemeditation. Der Geist wird dadurch sehr friedlich und
kraftvoll, da die Konzentration die eines reinen unbefleckten Geistes ist.
Einsichtsmeditation ist anders. Sie ist nicht nur damit beschäftigt, den
Geist ruhig zu halten. Sie beschäftigt sich mit durchdringender Beobachtung,
ohne zu denken, ohne irgendwelche Vorstellungen. Sie erlaubt dem
Geist die wahre Natur der Dinge, so wie sie sind, zu verstehen. Sie durchdringt
Dinge, wie die Natur des Geist-Körper-Prozesses, die Natur der
Person und die Natur der Welt. Durch das Verstehen der Natur der Existenz
hat der Geist dann keine Probleme mehr mit dem Wesen der Existenz. Der
Geist versteht die wahre Natur der Dinge und wird dadurch gereinigt.
Durch dieses Verfahren transzendiert der Geist alles. Er transzendiert die
konzeptionelle Realität, er transzendiert die bedingte Realität und geht
schließlich in einen unveränderlichen Zustand der absoluten Realität ein.
Durch lange Praxis ist es das, was letztendlich vom Geist erfahren wird.
Am Anfang unserer Übung müssen wir zuerst das Wesen der Achtsamkeit
erfassen und sie dann - solange wir leben - weiterentwickeln. Die Anwesenheit
von Achtsamkeit bestimmt den Unterschied zwischen wahrem
und falschem Glück und - ob man wirklich lebt oder eigentlich tot ist.