Heute beschrieb ich jemandem etwas in Bezug auf Meditation. Dabei wurde mir klar, dass ich es gut finde, die mysteriösen Zusammenhänge dessen, was so in einem Menschen geschieht, beschreibbar zu machen.
Im Zen spricht man davon, den Affen anzubinden. Nun mag sich das für westliche Ohren danach anhören, als ob da ein niederes Wesen gefesselt werden sollte, das ja ansonsten sowieso nur "spinnt".
Aber ich glaube nicht, dass die Menschen, aus deren Sprache diese Formel stammt, in einem Affen etwas negatives sehen. Tatsache ist aber, ein Affe ist recht unkontrollierbar, er bewegt sich in einer manchmal lustigen Weise, ist oft ungestüm. ein lustiger Geselle, aber auch ermüdend...
Nun dieser Affe ist unser sogenanntes kursives Denken. Mal kommt diese Idee, mal jene, manche sind kurios, manche sind bedrohlich, aber sie alle kommen doch ziemlich unkontrolliert und lenken zumindest sehr ab. Man kann sich kaum vorstellen, in einer Küche einen Sonntagsbraten anzurichten und gleichzeitig würde da ein Affe herumturnen.
In der Meditation soll nun dieser Affe "angebunden" werden. Nun wird da ja nichts gefesselt und geknebelt (ihn nur anzubinden würde wahrscheinlich ein Riesengezeter hervorrufen).
Stattdessen wird er durch eine Meditationstechnik "gebunden". Er bekommt eine Aufgabe, zB den Atem genau zu beobachten, ein Mantra zu wiederholen, oder einfach nur stillzusitzen.
Das ist er nicht gewöhnt, so wie unser kursives Denken nicht gewöhnt ist, schlagartig zu verstummen um uns den Blick in das Jetzt freizugeben und deshalb wird "geübt".
Mit der Zeit gewöhnt sich selbst ein Affe daran, immer wieder zur Technik zurückzukehren. Nun kommt er mehr und mehr in die Gebundenheit.
Was macht nun der Affe?
Gruß
mipooh