Nachtrag zu früher Stunde.
Meine ersten Zen-Erfahrungen habe ich gemacht, lange bevor ich wußte, dass es Zen gibt! :)
Dazu möchte ich euch folgende Geschichte erzählen.
In einer Zeit, als es mir alles andere als gut ging, bin ich zu einer Frau gegangen, die Reisen ins Unterbewußtsein begleitet. (Meine Mutter ging und geht dort selbst hin und schwärmt(e) von dieser Frau.)
Sie bat mich, mir einen inneren Führer zu suchen, ein Symbol oder Gegenstand oder ein lebendes Wesen. Doch ich fand einfach nichts. Alles hatten einen Haken. Die Sonne war zu heiß, Menschen nicht vertrauenswürdig, Gegenstände nicht weise usw. Also versuchte sie es anders und bat mich, mir einen Ort auszusuchen, an dem ich mich wohl fühle. Aber auch so einen Ort fand ich nicht, überall war es entweder beengend oder einsam, zu heiß oder zu kalt, zu hell oder zu dunkel usw. Ich fühlte mich einfach überall nicht gut, sagte ich ihr.
"Was ist dieses Ich?" fragte sie mich dann weiter. "Was ist dieses Ich, das sich so fühlt, welche Form hat es?". Darauf wußte ich zunächst keine Antwort, spürte weiter in mich hinein.
Auf einmal fühlte ich mich ganz transparent, als ob alles durch mich hindurchströmen würde, durch mich. Ich war nichts und alles, ich löste mich auf, und fühlte mich mit allem verbunden,
und das einzige Symbol, dass ich dafür fand war: Luft, und so antwortete ich "Luft!", denn es ist nicht(s/ zu sehen) und trotzdem (über)all(es). Und alles geht da hindurch und ist darin.
Sie interpretierte die Antwort "Luft" so, das ich mich nicht wertvoll fühlen würde.
Aber es war eine Freude und eine Leichtigkeit, dieses Luft-Dasein.
Bei Erinnerung an diese Geschichte verstehe ich, dass meine intellektuelle "Was ist das? Wer bin ich?"-Fragerei zu nichts führen kann.
Eine Antwort gibt es nur, wenn man sich ganz und gar darauf einläßt, und sich in alles Da-seiende hineinspürt.
In diesem Sinne...
Gute Nacht,
Nina