Liebe Freunde des Forums!
Wahre Erleuchtung ist Mitgefühl.
Am Freitag vorige Woche ging einer zur Quelle. Die Parkbänke am Haus 8 im Evangelischen Krankenhaus KEH. Auf dem Rückweg drehte er an der Wäscherei und nahm die gegenüberliegende Strasse am Haus 7 vorüber. Das Haus 7 ist heute die Station der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Im Dunkel des späten Nachmittags klopfte jemand in der 2. Etage gegen die Scheibe eines Fensters. Die Person bat den Passanten vorm Fenster um eine winzige Aufmerksamkeit. Ein banges Herz suchte ein bißchen Herzenswärme. Der Mann winkte hinauf und glaubte den Schatten eines Jungen hinter dem dunklen Fenster zu sehen. Und schon sah er noch einmal das kleine Mädchen in der Alten Kapelle, welches mit ihrem Chor auftrat. Und erhebliche Angst vor dem Verhalten einer Patientin im Affekt hatte. Sie winkte in ihrer Not dem Mann zu, aber er verstand damals nicht. Diese Geste suchte ein Halt unter den Gästen des Konzertes. Und der war er!? Am Freitag winkte er jedoch zurück. Wissend, was in dem Jungen vorging. Die allererste Nacht in der Psychiartie. Alles ist völlig ungewiß, macht Angst. Man sucht nach irgendeinem Halt. Das ging ihm 1988 ebenso. Da kommt dieser große, breitschultrige Mann gerade im rechten Augenblick. Vielleicht hört er das Bitten um ein wenig Aufmerksamkeit, wendet den Kopf Richtung Klopfen. Und er tat mehr als das, er hat gewunken. Sich selbst hinter dem Fenster im Dunklen sehend. Und er ist sich sicher, daß der Junge wieder gesund werden wird. Ganz sicher!
Dae Kyong