Ich gehöre der Generation an, der man klar zu machen versuchte, dass unaufgefordert über sich selbst zu sprechen, zum schlechten Stil gehört. In der Zeit des virtuellen Exhibitionismus sowie Voyeurismus via Internet wird offensichtlich warum sollte einen >> psychisch ausgeglichenen << Menschen interessieren, was jemand denkt und tut, den er überhaupt nicht kennt? Jenes gleicht eben dem Effekt eines in China umgefallenen Fahrrads. Was wichtige Menschen dachten und denken, steht in Büchern in unseren Bücherregalen, außer man hat sich schlechte Literatur angeschafft. Über sich selbst zu erzählen bedeutet also, dass man sich zu Unrecht - so wichtig wähnt, dass diese Wichtigkeit anhand der fehlenden Leistung - durch Zuspruch, Neid oder sonstige emotionale Regungen eines anderen bestätigt werden soll. Das ist ein Zugang zu sich selbst, der einer fassadenhaften Schaustellkunst gleicht. Das Publikum wird entweder zustimmen oder ablehnen, je nachdem, ob es im Kreisen des anderen um seine eigene Persönlichkeit eine brauchbare Spiegelfläche entweder für eigene Sehnsüchte oder Ängste findet. Es gehört also zum schlechten Stil, es gehört auch zur Unfähigkeit zur Abstraktion und ist ein Zeichen von zu schlecht informiert sein, von wenig Bildung sowie Taktgefühl, wenn man ungefragt über die eigene Person spricht. Es ist ein Zeichen dafür, dass man sich im Buddhismus auf einem Holzweg befindet und noch viel zu lernen hat auf der einfachsten Ebene eines nicht egoistischen Benehmens. Einen guten Lehrer oder spirituellen Gefährten erkennst du daran, dass er selten über sich selbst und nie über seine eigene Verdienste spricht. Die Gegenwart lebt er, im gegenseitigen Wirken mit jedem, der sich in seiner Nähe befindet. Er verbreitet keine Stories über sich selbst, veröffentlicht keine Bildchen von sich und verteilt keine eigen signierten Souvenirs. Der einzige, der Bilder von sich verbreiten darf, >> gefragt << und aus Mitgefühl und Mitfreude über den Dharma, ist der tibetische, weltliche Vertreter des Buddhismus. Dalailama - am 12. Juli im Kurpark Wiesbaden. Nicht teile und herrsche, sondern vereine und liebe.