Liebe Bosale!
Am Freitag erklärte ich einer Gruppe Italianos den Weg zum Brandenburger Tor. Auf Englisch. Am Sealife in Berlins Mitte. Einige Schritte danach sprach mich ein Chinese in Robe an. Es war kein Mönch. Ein Laie halt, aber in eindeutigem Outfit. Peace and Luck wünschte mir der "Bruder". Und schon übergab er mir eine Plakette mit einem Buddha. Darauf zückte er ein Notizblock, in dem Namen und 20 Euro dahinter standen. Und schon legte ich die Plakette auf den Notizblock, sagte höflich "No!" und ging weiter.
Das erinnerte mich stark an Salzburg, als ich zu Mittag speiste, ein Blinder mir ein Glückswürfel gab und kurze Zeit danach kassierte. Das war 1991 im Sommer. Zwei Jahre nach der Maueröffnung. Da war ich noch ein bißchen naiv und zahlte die Zeche.
C'est la vie. Was haltet Ihr von dieser Bettelei? Ist das angemessen? Ich lege mal vor: Nicht mit mir. Das hat mit Buddhismus nichts zu tun. Ganz simpler Dummenfang. Ich schämte mich für den Bruder und war froh, keine mandelförmigen Augen zu besitzen.
Auf bald.
Dae Kyong