Gegen 5.45 Uhr stand ich nach erfrischendem Schlaf auf mit dem Entschluss, auf dem Kienberg den Sonnenaufgang zu beobachten. Am Horizont war erst ein ganz schwacher Lichtschein der Dämmerung zu erkennen, so dass ich mir noch Zeit für das Sitzen am Morgen nehmen konnte. Ruhe stellte sich ein und aus ihr heraus ging ich schnellen Schrittes in Richtung des Berges. Die Sonne würde den Gipfel eher in Licht tauchen und so wählte ich den direkten Aufstieg.
Auf dem Berg schöpfte ich Atem und dann begann auch schon das Schauspiel mit dem blutroten Rund, das aus dem Dunst am Horizont der Plattenbauten hervortrat. Für die Aufnahmen des Morgenrot entdeckte ich einen Abhang, der freie Sicht gen Osten bot und etwas Astwerk als Umrahmung der Stimmungen.
Als die Sonne langsam ins strahlende Gelb überging, waren alle Aufnahmen des Filmes belichtet und ich wandte mich zum Abstieg. Ein Schlängelpfad gab mir die Gelegenheit, langsam das Erlebnis ausklingen zu lassen. Auf dem Rückweg, wieder der Sonne entgegen, sah ich noch einige reizvolle Landschaften mit Reif und war mir sicher, das die Fotografien überhaupt nicht wichtig sind, auch nicht die verbliebenen Bilder im Inneren.
Das Gefühl zum rechten Zeitpunkt bereit gewesen zu sein, der eigenen Natur zu folgen und zu fotografieren, ließ mich vor der Buddhastatue drei Niederwerfungen ausführen. Bin ich doch nur ein Narr und äußerst dankbar für diesen einen lichten Moment.