Zwei Philosophen, die sich über die Letzten Dinge, die die Welt zusammenhalten, bis ins kleinste Detail einig sind, treffen sich regelmäßig zu einem Austausch. Wie kann aber dieser Austausch aussehen, wenn die beiden sich doch bis ins Detail über die letzten Dinge absolut einig sind? Nehmen sie sich dann für jedes Treffen einen Punkt vor, über den sie sich ja bis ins kleinste Detail einig sind, um sich gegenseitig zu beteuern, wie wunderbar es doch ist, sich über die letzten Dinge so einig zu sein?
Wie sieht das technisch aus?
Möglichkeit a)
Philosoph A und B verbringen ihre Treffen damit, ihre Einigkeit in den Fragen der letzten Dinge voreinander auszubreiten und sich wortreich ihre Übereinstimmung zu bestätigen.
Möglichkeit b)
Philosoph A sagt Sokrates, und Philosoph B nickt schweigend dazu, begleitet von einem kleinen Lächeln. Für Philosoph A, der laut einer ehemals getroffenen Vereinbarung nur schweigende Zustimmung erwartet, ist das begleitende Lächeln ein Affront, der die Einigkeit der Beiden zu spalten droht. Philosoph A wirft Philosoph B abweichlerische Gedanken vor. Darüber müssen sie nun endlose Streitgespräche führen
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Wenn sich nun ein Neuling hierher verirrt, der in Zen nicht sehr bewandert ist, der vielleicht sogar eine Portion Mißtrauen mitbringt ... ist der dann hier falsch? Weil sich Philosoph A und B am liebsten schweigend ihre Übereinstimmung versichern? Und weil die Erwachsenen die Kinder wegscheuchen, weil sie zu viel und zu dumm fragen (geh weg, spiel woanders!)?
Konkreter: Die Erleuchteten oder diejenigen, die der Erleuchtung sehr nahe sind, brauchen doch eigentlich eine Spielwiese wie diese nicht, und die Suchenden, die GANZ am Anfang stehen wo sollen sie finden, wenn sich die Fortgeschrittenen nicht geduldig ihnen widmen?
Oder sollen die Suchenden erst hierher kommen, wenn sie keine Suchenden mehr sind? Wenn sie aber gefunden haben, brauchen sie ja eine Spielwiese wie diese nicht mehr?
Wozu also Zen.de?