mipoohji:
Beim Schwimmenlernen findet man etwas, das ähnlich auch in Meditation stattfindet, das Loslassen.

Es ist nicht der eigentliche Sinn des Schwimmens, aber bei genauer Betrachtung des ersten Lernens findet man die Ähnlichkeit.

Geht ein Kind in ein Schwimmbecken, will es sich festhalten. Das ist absolut sinnvoll, denn es will ja nicht ertrinken und noch kann es nicht einfach so schwimmen.

Dass das Wasser selbst ein ungeeigneter Haltepunkt ist, weiss das Kind intuitiv und wird dies nicht versuchen. Und es weiss, noch ist seine Angst berechtigt.

Im Idealfalle wird es von jemandem Schwimmbewegungen gezeigt bekommen haben. Diese versucht es nun vorsichtig, immer nah am Rand, um sich dann doch wieder halten zu können, falls, wie es jetzt noch denkt, das Schwimmen doch nicht so funktionieren sollte.

Es weiss noch nicht viel von der Tragfähigkeit des Wassers, selbst wenn es sieht, dass mancher einfach auf dem Rücken im Wasser umhertreibt, scheinbar ohne irgendetwas zu tun.

Mit der Zeit gewinnt es Zutrauen zu seinen Schwimmbewegungen, doch meist dauert es eine ganze Weile, bis dann mal für einen längeren Zeitraum das sichere Ufer bzw der Beckenrand losgelassen werden kann oder gar ganz ausser Acht gelassen werden kann. Zunächst entwickeln sich Vertrauen in eine Fähigkeit.

Das ist ganz ähnlich in der Meditation.

Wir können nicht einfach mal loslassen, solange wir dort noch nicht sicher sind. Und noch weniger Sinn würde es machen, sich am Wasser festzuhalten, sich einfach dem Sein zu überlassen, egal was da kommen mag.

Was wir brauchen ist, das Äquivalent zur Schwimmbewegung, was im Zen dem Zazen entspricht (in anderen Bereichen gibt es andere Techniken).
Und dann brauchen wir, wie beim Schwimmen, Zeit der Übung, um uns vertraut zu machen mit unserer Schwimmbewegung.

Irgendwann mögen wir fähig zu sein, wie diese Menschen, die einfach auf dem Wasser liegen und doch immer weit genug oben sind um atmen zu können, uns auch in der Meditation vertrauensvoll "auf das Sein zu legen" und eine Zeit des Getragenseins zu geniessen.

Dazwischen liegt einfaches Schwimmen... bzw praktizieren.

Es macht wenig Sinn, immer wieder vom Loslassen zu sprechen. Stell Dir ein Kind am Beckenrand vor und Du würdest ihm nicht die Schwimmbewegungen gezeigt haben, ihm nicht die nötige Zeit geben, sie zu üben, sondern beständig auf es einreden, dass es loslassen müsse...

Jeder muss selbst das Vertrauen gewinnen, jeder muss selbst das Schwimmen lernen. Zeigen können wir die Schwimmbewegung und vielleicht vormachen können wir, wie wir schwimmen oder gar auf dem Wasser treiben.

Nur vom Loslassen zu reden, Neti, neti, das ist im übertragenen Sinn wie ein Tötungsversuch, mindestens aber eine grobe Fahrlässigkeit. Vielleicht wird derjenige überleben und mit viel Glück wird er Hundepaddeln dabei lernen. Dass er jemals damit entspannt auf dem Sein treibend sich getragen fühlen wird, das ist recht unwahrscheinlich.

Gruß
mipooh
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