Hallo an alle,
ich lese zur Zeit von Pema Chödrön " Wenn alles zusammenbricht". Ein sehr schönes Buch, aber mit einem Kapitel habe ich ein großes Problem. Sie sagt, das wir jede Hoffnung aufgeben müssen, etwas zu erreichen oder zu verändern; das wir erst dann den Dharma erkennen können, wenn wir jede Hoffnung aufgeben, jemals wieder Boden unter den Füßen zu haben.
Das fällt mir sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich. Ich meine, 40 Jahre meines Lebens habe ich damit verbracht, zu hoffen, und wenn es noch so dunkel war, war da immer die Hoffnung, das es sich irgendwann mal ändert; man sagt ja auch, das uns die Hoffnung am Leben hält.
Ein Leben ohne Hoffnung kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Ich vermute mal, das es etwas mit unserem Ego zu tun hat, das nun mal immer etwas haben will und die Hoffnung auf etwas besseres oder mehr von etwas schürt.
Vielleicht ist es auch mein Ego, das sich wehrt, das sagt ohne Hoffnung kann ich nicht existieren also hoffe weiter und erhalte mich am Leben?
Manchmal, währen Zazen, wenn die ganzen hoffnungsvollen Gedanken auftauchen und ich sie benenne, dann merke ich, das Hoffnung und Achtsamkeit eigentlich nicht zusammenpassen; wenn ich achtsam im Augenblick bin, hat Hoffnung keinen Platz dabei; aber im Moment habe ich einfach Angst, das weiterzudenken.
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, kann man wirklich ohne Hoffnung leben?
Liebe Grüße
Oktober