Ich wurde in eine ostdeutsche Mittelstandsfamilie hineingeboren. Doch das war mir früher immer zu wenig und ich machte in meiner DDR-Kindheit nach außen immer einen auf westlich und in meiner Nachwendejugend einen auf reich. Aber das war mir irgendwann zu oberflächlich, also schloss ich mich der linksradikalen Jugendsubkultur an, denn da kann konnte man auch jemand sein - ohne wessimäßig oder reich rüberzukommen. Irgendwann aber wurde unser Alternatives Jugendzentrum von der Stadt und der Polizei dichtgemacht und unsere "Zecken"-Community löste sich nach und nach auf. Im Anschluss sympathisierte ich aber dennoch weiterhin mit den Linksalternativen und fand auch noch ab und zu ein paar Kontakte. Aber mein Weg ging dann eindeutig Richtung Buddhismus, und der Kapitalismus störte mich nicht mehr groß. Seit ich jedoch vom Buddhismus wieder weg bin, spürte ich den eisigen Wind des Kapitalismus in all seiner Härte. Und das nicht erst seit ich drei Tage obdachlos durch Hamburg zog. Heute bin ich nur noch ein Asozialer und weiß nicht mehr wohin. Wahrscheinlich werde ich vorm Kapitalismus doch irgendwann kapitulieren müssen.