mipoohji:
Ich möchte mal einen Themenbereich zur Diskussion stellen, und zwar Lebensplanung.

Den provokanten Titel habe ich gewählt, weil nach meinem Eindruck Zen und Planung wie Feuer und Wasser zu sein scheinen.
Nach dem Motto: bloß nicht Denken, denn Denken ist Teufelswerk.
Sagt zwar so konkret niemand, aber es scheint eine oft ganz wichtige Motivation zu sein.

Da ich mich aber auch mit Planung beschäftige und sehe wieviele Dinge wohlgeplant übersichtlicher werden, erfolgsversprechender werden, manchmal sogar erst damit zu funktionieren scheinen, möchte ich mal darüber nachdenken, wo Berührungspunkte liegen und wo Planung im Zen vielleicht eher behindert als helfen kann.

Vieles im organisierten Zen, also im Dojo läuft ja nun streng nach Plan, zumindest als Zeitplan.
Wer regelmäßig praktiziert wird auch da so etwas wie einen Zeitplan haben.

Ob Erleuchtung (der Begriff ist unwichtig, seht es mal einfach als Hilfsbegriff jeglichen Erfolges durch Zazen, selbst wenn er für den Einzelnen genau darin bestehen mag, Zazen als sinnlos zu erleben) planbar ist, irgendwie beeinflussbar, daran habe ich zwar einige Zweifel, die können aber durchaus daraus resultieren, dass mir bisher lediglich der Zugang dazu fehlt.

Warum ich das so sage: Ich sehe, während ich mich mit Planung beschäftige, dass es Lebensfaktoren gibt, die ich mir wünsche oder sie zum Teufel wünsche, deren Auftreten und Wirken mir zufällig erscheinen. Bei näherer Betrachtung stelle ich jedoch vermehrt fest, dass dies gar nicht so ist, sondern ich einfach nur nicht den Zugang dazu gefunden hatte.

Beispiel, ich wäre gern Nichtraucher. Ich fühle das sehr genau, aber einfach nur "Nichtraucher werden" als Zielformulierung hat mir erfahrungsgemäß nichts genützt. Meist war die Nikotinsucht einfach nicht beherrschbar.
Es gibt aber, so weiss ich ebenfalls aus Erfahrung, Methoden, mit denen es mir durchaus wiederholt gelungen ist, die Nikotinsucht vor dem Tag des Aufhörens soweit reduzieren zu können, dass die nicht mehr der Faktor eines späteren Rückfalls war.
In meiner jetzigen Planung (ich wünsche mir weniger konkrete Tips dazu, sondern führe dies nur als praktisches Beispiel an), benutze ich diese Methode mit der von vornherein festgelegten Maßnahme, sie im Falle eines Rückfalls sofort erneut zu beginnen.
Das ist zB ein Faktor, der bisher in der Planung völlig fehlte. Es war also ein Erfolg geplant und danach kam nichts für die Möglichkeit des Rückfalls. Klarer Planungsfehler würde ich mal sagen, denn es liegt auf der Hand, warum dann als nächstes erstmal Verdrängung kommt.
Bewertung als Versagen, keine Alternative, Hilflosigkeit, ein schlechtes Gefühl, und dann mangels Alternative eben Verdrängung und entsprechend lange dauert es dann bis zu einem nächsten Start.

Dies könnte in ähnlicher Form auf viele lernbare Verhaltensweisen zutreffen, die aber mehr oder weniger begründbar dem Zufall überlassen werden.

Wenn ich praktiziere, dann betrachte ich das nicht als Zufall. Es war zwar nicht geplant, hat sich aber für mich nachvollziehbar daraus entwickelt, dass aufgrund gewisser Erlebnisse für mich nachvollziehbar wurde, dass mir das guttut.
Selbst ein gewisser Plan, "täglich", ist vorhanden, auch "ungeplant" (weil nicht am Schreibtisch ausgedacht).

Man plant zB die Teilnahme an einem Sesshin, und auch da ist von der korrekten Planung abhängig, ob man dort überhaupt ankommt.

Es kommt sowieso wie es kommt, scheint mir keine sinnvolle Alternative (wenn man das auch so sehen könnte oder mag).

Also was denkt Ihr? Was am Zazen ist planbar, was nicht? Was erscheint Euch sinnvoll zu planen, was nicht?

Eine Bitte an Reiner. Benutz dies bitte nicht für blöde Bemerkungen über ungeplantes am Zazen oder um zum 1000sten Mal Deine Theorien zu verbreiten.
Ich fürchte, dann würde das Thema schnell unsachlich werden müssen.

Gruß
mipooh
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