Zennist:
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Die 'richtige' Bedeutung von pi-kuan wird schon seit Jahrhunderten diskutiert, auf einen gemeinsamen Nenner sind die Schriftgelehrten m.W. noch nicht gekommen. Die Deutung 'Einsicht ins Unbewegliche' ist mir neu, macht aber Sinn. Die ursprüngliche Deutung war die wörtliche,
'Wand-Schau' - daher auch der Beiname für Bodhidharma 'Der die Wand anschauende Brahmane', eine andere ergibt sich aus dem ihm zugeschriebenen Spruch
Keine Unruhe in der Welt,
kein Bild mehr im Geist.
Erst wenn dein Geist ist
wie eine senkrechte Wand,
kannst du in den Bereich
der Wirklichkeit treten.
gassHo ()
Wolfgang
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Die "Zwei Zugänge zum Weg", der Text, der am ehesten Bodhidharma zugeschrieben wird, zeigen uns, dass wir uns mittels einer Praxis namens pi-kuan mit dem "Unbeweglichen" (der Wand) identifizieren müssen, anstatt mit den Täuschungen (der Welt vor der Wand). Man könnte sagen, wir müssen nicht AUF die Wand, sondern WIE die Wand sehen. Es folgen drei Passagen:

"Zuerst lebte der Meister für neun Jahre im Shao-lin-Tempel und lehrte den Zweiten Patriarchen [Hui-k'e] lediglich dies: "Äußerlich halte dich fern von allen Umständen. Innerlich gibt es kein Zittern in deinem Herzen. Wenn dein Geist wie eine aufrecht stehende Wand ist, magst du den Weg betreten." ("Chuan Teng Lu" - Aufzeichnungen von der Weitergabe der Leuchte).

"Wenn man das Falsche zurückweist und zum Wahren zurückkehrt und in einem gefestigten Zustand in Wand-Einsicht verharrt, dann sind Selbst und Andere, der gewöhnliche Mensch und der Weise identisch; fest verharrend ohne Veränderung, in keiner Weise den geschriebenen Lehren nacheifernd - das bedeutet, auf mysteriöse Weise mit dem Prinzip übereinzustimmen. Es ist nichtunterscheidend, ruhig und inaktiv; wir nennen es Zugang durchs Prinzip." ("Bodhidharma Anthology" - First Letter)

Im folgenden die tibetische Übersetzung der Passage, die interessanterweise von der gewöhnlich wörtlichen Übertragung abweicht:

"Wenn man zum Wahren zurückkehrt, Unterscheidung zurückweist und in Helligkeit verharrt, dann gibt es weder Selbst noch Andere. Der gewöhnliche Mensch und der Weise sind identisch. Wenn du ohne Veränderung in Festigkeit verharrst, wirst du daraufhin nicht den geschriebenen Lehren nacheifern. Das ist die Ruhe des Prinzips des Wahren. Es ist nichtunterscheidend, ruhig und inaktiv. Es ist Zugang ins Prinzip." (tibetische Fassung der Passage, in "Dhyana des Erleuchteten Auges")

Gruß,
Ken
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