Hanshan Deqing (1546-1623) gilt als einer der bedeutendsten Chan-Mönche der Ming-Dynastie. Er kommentierte zahlreiche Sutras, aber auch konfuzianische und taoistische Schriften, verfasste Gedichte und schrieb ausgiebig über seine Praxis und den Zustand des erleuchteten Geistes. Der Gesamtumfang seines Werkes dürfte achttausend Seiten überschreiten. Dabei nahm er Lehren des Huayen- und Reines-Land-Buddhismus auf. Unübersehbar ist Hanshans literarisches Talent, besonders in seiner Autobiografie zeigt sich sein Humor.
"Wer dem Geld hinterherjagt, ist stets ein Getriebener, hat immer dringende Angelegenheiten. Wer dem Dharma hinterherjagt, geht langsam und leicht. Findest du das langweilig? Vielleicht ist es wirklich öde, anzuhalten, um den Duft einer Blume zu riechen oder einem Vogelgesang zu lauschen. Vielleicht ist das Glitzern von Gold tatsächlich überwältigender als der Anblick des eigenen Ursprünglichen Gesichtes. Was wir brauchen, ist wohl eine bessere Definition von dem, was ein wahrer Schatz ist."