baumann_kevin: Hallo El

gestattest du einem Anfänger eine weitere Bitte? Kannst du mir als dummen Unwissenden deutlicher erklären, was du damit meinst:

>>Es geht beim Zen keineswegs darum sich in eine schöne, einlullende Gefühlswelt hineinzuträumen.

TIA,
Kevin ;-)

Elrhan: Lieber Werner,

ich habe niemals behauptet hart oder härter zu sein als andere. Im Prinzip hast Du es selbst schon gesagt. Es geht beim Zen keineswegs darum sich in eine schöne, einlullende Gefühlswelt hineinzuträumen. Nur das wollte ich sagen. Kodo Sawakis Zen ist hart weil er schon sehr früh als Kind die härte des Lebens hat erfahren müssen.

Kurzer Steckbrief - Kodo Sawaki ! >>> http://members.aol.com/kyosan1/sawaki.htm

Gassho El

Elrhan: Nein ich habe nichts gegen S. Suzuki oder Charlotte J. Beck. Habe ja selbst einige Bücher von Ihnen. Zur Zeit lese ich "Seid wie reine Seide und scharfer Stahl" bereits zum zweiten mal. Seine Texte sind wirklich genial.

Ansonsten kann ich nur sagen, gib nicht so viel auf die Aussagen irgendwelcher Stümper zum Thema Sawaki. Er war einer der größten und er hat mit seiner tiefgreifenden Erfahrung die ganze Zen-Welt nchhaltig beeinflusst. Zudem ist die Leuchtkraft von Meister Deshimnaru unbestritten.

Gassho El

baumann_kevin: Hallo El

ich verstehe deinen Sarkasmus nicht so ganz? Bin ich dir auf die Füße getreten?
Ich stelle hier im Forum Fragen, weil ich im Unklaren bin!

Erstens sollte uns beiden klar sein, daß Suzuki gar nichts mehr rüberbringt! Oder?

Sorry, aber mich spricht Suzuki an, seine Worte packen mich, seine Art der Vermittlung gefällt mir. Und auch Reb Anderson's Art war ähnlich. Nenne es "sanft" oder wie auch immer! Ist mir wurscht. Wichtig ist mir, daß ich mich angesprochen und berührt fühle.

Hast du was gegen Thich Nath Hanh, Shunryu Suzuki, Joko Beck etc,? Tja, dein Problem. Nicht jeder ist ein Haudegen wie du oder Kodo, nicht wahr?

Es geht um das "Wie" und nicht um das "Was", wie SoGen passend gesagt hat. Und da gibt es eben mehrere Wege. Und Anfänger wie ich müssen deshalb hier nachfragen. Sorry, El!

()
Kevin

Elrhan: Oh, der Kevin mag es lieber sanft ;-)

Wenn Du glaubst, dass Suzuki etwas ganz anderes rüber bringt als Tenbreul, bist Du nicht auf dem Zenweg sondern wohl eher auf dem Holzweg.

Trotzdem viel Erfolg bei Deiner Suche

Gassho El

Dharmapunk: ... tenbreul hat so gar nichts mit shunryu suzuki oder tenshin anderson zu tun ..

baumann_kevin: Danke El

für deinen tip. allerdings verbinde ich tenbreul mit deshimaru und sawaki? und besonders von letzterem bin ich nicht sonderlich angetan, und gerade die letzten postings hier haben mich darin bestärkt.
suzuki und auch anderson bringen etwas gänzlich anderes herüber als z.b. sawaki. wo erstere wärme und menschlichkeit ausstrahlen, spüre ich bei sawaki kälte! bei suzuki fühle ich mich eingeladen, bei sawaki abgestoßen. ich mag eben eher die art von suzuki oder auch die einen tich nath han (?).

oder wird da bei den gruppen hier in deutschland gar nicht unterschieden? ist soto = soto oder gibt es suzuki-linie und deshimaru-sawaki-linie??

kevin

Elrhan: Hallo Kevin,

also Shunryo Suzuki lehrt ganz und gar in der Soto Tradition. Wenn Du diese Richtung gehen willst würde ich vorschlagen Du schaust mal hier vorbei.

Zen-Gruppe Frankfurt (ZVD)
Darmstädter Landstr.10-12
Bärbel Beste
Tel. 069/ 62 54 31
aikido-und-zen-frankfurt
[javascript protected email address]

Einziger Nachteil ist, dass der Zen-Meister (L. Tenryu Tenbreul), welchem die Leute dort im Dojo größten teils angehören in Berlin sitzt und deshalb eher selten present ist. Natürlich besteht aber die möglichkeit ihn bei Sehssins zu treffen.

Gruß El

Gelöschter Benutzer: Hallo Werner,
es geht nicht darum es gedanklich zu verstehen sonder es zu sein, im Zazen.
Es kommt nicht zur Vereinigung mit dem Kosmos.
Du bist Kerze, Kosmos oder was Du auch immer in Dieses Eine einbringen willst.
Du kommst zu einem Punkt der Du bist. Dieser Punkt ist ein Punkt und die Leere um den Punkt ist nicht leer sondern Die Leere.
Die letzte und erste Dualität. Darüberhinaus gibt es nur noch die Singularität. Alles ist eins und Eins ist alles.
Leere ist Form und Form ist Leere und doch ist Leere Leere und Form Form. Das ist die Dualität.
Die Singularität kann ich nicht beschreiben oder besser in jedem Sutra wird sie umschrieben.
Genau wie ein Koan kann man die Sutren nur als Ganzes erfassen und leben, aber nicht klar und deutlich sagen was erfasst wurde.
Stelle Dir nicht vor sondern sei es bis Du nur noch Etwas bist das nicht benannt werden kann wo sogar ICH entschieden zu viel ist.
liebe Grüsse
Helmut

newplayer: ()
Hallo SoGen,
für diese Hinweise danke ich Dir auch.

Nachdem ich in einem Archiv, in dem ich z.Z. bisschen was mache, geäußert hatte "Lesen ODER Leben", korrigiere ich mich zu "Lesen UND Leben" ... :-)

Liebe Grüße
newplayer
()

Ralf54: Hallo WD,
ich kenne mich in Sekundärliteratur (insbesondere zeitgenössischer) nicht sonderlich aus. Eine gute Einführung (nicht richtungsgebunden) scheint mir jedenfalls zu sein:

Hans Wolfgang Schumann
Buddhismus
Stifter, Schulen und Systeme
Diederichs, August 2005 (Neuauflage)
254 Seiten
ISBN: 3720526526
14,95 Euro

Die Tatsache, dass das (eine Weile vergriffene) Buch aufgrund großer Nachfrage neu aufgelegt wurde, kann hier ruhig als Zeichen für Qualität genommen werden.

Wenn es außerdem trotzdem noch eine kurze no-nonsense-Einführung in Zen sein darf:

Stephan Schuhmacher
Zen
Diederichs, März 2001
120 Seiten
ISBN: 3720521923
6,90 Euro

Ist auch für 'Frischlinge' verständlich, ohne seicht zu sein und daher auch für 'alte Hasen' durchaus interssant. Der Autor zeichnete unter dem Pseudonym 'Michael S. Diener' auch für das 'Lexikon des Zen-Buddhismus' verantwortlich.

Einige deutsche eBooks findest Du auf http://www.palikanon.com/ im Abschnitt 'Buddhistische Handbibliothek'. Das ist nun allerdings sehr 'theravada-lastig'. Dafür kostenlos.

Gasshô,
SoGen

orwellg: Eine Erleuchtungserfahrung ist schon etwas sehr reales, das sich vom reinen Sitzen unterscheidet. Das kleinste Kensho brennt sich einem unvergeßlich in die Erinnerung.
Auch wenn die persönlichen Konsequenzen dieser Erfahrung wieder verblassen mögen, wenn man nicht weiter "praktiziert", die Erinnerung bleibt. Und wenn die Erfahrung/Wesensschau/Kensho/Satori tief genug war, kann man ohnehin nicht mehr anders, als weiterhin den Weg zu gehen.
Das allerdings nur daran zu bemessen, wieviel jemand dann noch "sitzt" gleicht doch in erschreckender Weise den Konzepten der übrigen Religionen und Kirchen mit ihren Dogmen.

Elrhan: Warum hat er mit Zazen aufgehört? Sorry, aber für mich hört sich das eher nach Selbstbeweiräucherung an. Erleuchtung ist nicht etwas das man bekommen kann. Wenn nichts beständig ist, wie könnte da Erleuchtung beständig sein. Zazen in der richtigen Haltung zu üben Tag für Tag - das ist Erleuchtung.

Gassho El

Gelöschter Benutzer: Lieber Jakobssohn
Nun giesst Du Wasser ins Meer.
Ein gutes Jahr wünsche ich
Dir und Allen.
Helmut

orwellg: Was ist so ungewöhnlich daran? Entspricht seine Erfahrung nicht der DIN-Norm ZEN-0815?

Anita_Koczik: Hi unzan,

das ist ja ein Riesentext, den du da verfaßt hast. Den ziehe ich mir mal ganz in Ruhe rein.

Aber eine Frage:
Muß man sich damit eigentlich beschäftigen? Bringt es einen nicht eher durchenander, vom Weg ab, zum Zweifeln, ob man alles richtig macht und sieht?
Ist es nicht besser,, einfach auf dem Kissen zu sitzen, einfach zu sitzen? ;-)Mir machen solche Gedanken Angst.

Schönes Neues übrigens an alle,
Anita

Ralf54: Hallo Werner,
zunächst einmal eine Korrektur der Fakten. Die Gita stammt nicht "aus Zeiten lange vor dem Buddhismus". Laut Sarvapalli Radhakrishnan, langjährigem Professor für Ethik und für östliche Religionen in Oxford und Verfasser der wohl immer noch besten Übersetzung der Bhagavad-Gita, ist die Entstehung des Urtextes (der danach noch etliche Veränderungen erfuhr) anhand sprachlicher und stilistischer Merkmale frühestens in das 5. Jahrhundert v.u.Z. zu datieren. Die älteste bekannte Textgestalt ist uns zusammen mit Samkaras Kommentar überliefert - und Samkara lebte 788 bis 820 NACH der Zeitenwende. Die Gita entstand also in ihrer (nicht näher bekannten) Urform um die Lebenszeit Buddhas, wahrscheinlich etwas später. Wie so häufig halten auch hier die traditionellen, in sagenhafte Vorzeiten zurückgehenden Datierungen klassischer indischer oder chinesischer Texte modernen textkritischen Untersuchungen nicht stand.

Dazu - und auch zu Kodo Sawakis martialischer Rhetorik und der anderer japanischer oder meinetwegen auch indischer Schlagetots und Maulhelden fällt mir prompt WuMens 12. Präzedenzfall ein:

{k}Zuigan Gen Oshô rief sich jeden Tag selbst: "Meister!" und antwortete: "Ja, mein Herr!"
Dann sagte er: "Sei ganz wach!" und antwortete: "Ja, mein Herr!"
"Lass dich fortan von niemandem täuschen!" - "Von niemandem!"

Der Kommentar:
Der alte Zuigan kauft und verkauft sich selbst. Er kramt eine Menge Göttermasken und Teufelsmasken hervor, legt sie an und spielt damit. Wofür, hä? Einer ruft und der Andere antwortet; Einer ist hellwach und der Andere sagt, er wird sich nie täuschen lassen. Wenn du an einem davon festhältst, versagst du. Wenn du Zuigan nachahmst, spielst du den Fuchs.

Der Lobgesang:
Haftend am täuschenden Weg des Bewusstseins
Erkennen die, die den Weg studieren, nicht die Wahrheit
Der Same von Geburt und Tod durch endlose Äonen:
Der Narr nennt es das wahre, ursprüngliche Selbst.{/k}

Gasshô,
SoGen

Hanako: hat einfach recht. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.