Rader: Hi zeroday,

ziemlich starker Tobak, den du da abläßt, vor allem das mit dem Karma. ;-)

Um es noch einmal zu sagen: van Wetering lehrt nicht Zen in seinen Büchern, er schreibt Romane, verarbeitet da Erfahrungen und Eindrücke sowie persönliche Ansichten. Das eben ist ein wichtiger Unterschied zwischen Roman und einem Sachbuch, das womöglich Zen lehren will!

Noch einmal: Was befähigt dich, daß du beurteilen kannst, inwieweit andere Zen verstehen? ;-)

Gassho,
Peter

zeroday: In einem Buch schreibt er über das Koan "Joshu durchschaut die alte Frau." Er meinte, es würde von sexuellen Motiven handeln. Er "löste" es nach einigen Sitzungsperioden.

Harada Roshi hat mal gesagt, er hätte mehr als 8 Jahre gebraucht um das Koan klar zu durchschauen.
Heute meinen viele, es bedürfe keiner fundierten Zen-Schulung und man könnte einfach so daherreden.

Warum wurde seit Shakyamuni so viel Wert auf den vollständige Erleuchtung des Schülers gelegt, bevor er Inka erhielt? Um andere zu unterweisen bedarf es eines klaren Zen-Verständnis. Wer das nicht hat und andere zu lehren beginngt, der führt sie nur in die Irre.

Sachbuch oder Roman, ich kann keinen Unterschied erkennen. Wenn auch nur ein einziger Leser nach Weterings Büchern zu der Meinung kommt, dass Zen eine Frage philosphischer oder intellektueller Betrachtungen wäre, dann hat Wetering damit eine karmisch sehr schwere Schuld auf sich geladen.

Der Weg übersteigt jegliche Begrifflichkeit. Wer Zen erfahren muss, der muss sich der Zen-Übung widmen. 24h am Tag.

Schladt: zeroday,

was befähigt dich eigentlich zu einem Urteil, wie gut oder perfekt van Wetering Zen lebt und versteht?

Und immerhin hat er einige Zeit in einem japanischen Kloster verbracht, unter Zen-bedingungen. Ich glaube, daß können nicht viele hier von sich behaupten. Du etwa? ;-)

LG
Anke

Schladt: Hallo zeroday,

danke für deine ehrliche Antwort.

Wann hat man das Zen-Studium abgeschlossen? Und was kommt danach? Wieso kann man erstdann über Zen zu schreiben?

Ich dachte, Zen ist immer? Wieso dann ein Abschluß?

Magst vielleicht kritische Stimmen nicht? ;-)

Gassho
Anke

Rader: Also sorry,

aber van Wetering ist Schriftsteller! Und er schreibt über Zen, weil er etliche Erfahrungen damit gemacht hat. Und über nichts anderes schreibt er. Und meiner Ansicht nach sogar sehr gut und dabei höchst unterhaltsam.

Zeroday, bist du vielleicht der Ansicht, nur ein Zen-Meister darf Romane schreiben, die sich mit Zen befassen? Die tun es in der Regel nicht, weil sie keine Schriftsteller sind.

Es würde verdammt wenig Romane geben, wenn der Schriftsteller ein "Meister" dessen sein müßte, womit sein Roman etc. sich befaßt. Und das gilt auch für Klassiker.

Für Sachbücher mag deine Kritik angebracht sein, für Romanciers sicherlich nicht. Deinen Kommentar "Er schreibt über das Zen, ohne sein Zen-Studium abgeschlossen zu haben. Was kann dabei herauskommen?" kann ich gar nicht nachvollziehen und klingt obendrein beinahe elitär! Ist nur meine Meinung.

LG
Peter

zeroday: Nichts. Er schreibt über das Zen, ohne sein Zen-Studium abgeschlossen zu haben. Was kann dabei herauskommen? Es ist, als ob er eine Wegbeschreibung mit einem Globus geben würde.

Er mag wegen seines kritischen Umgangs mit dem Zen-Buddhismus Beachtung finden. Aber warum sollte man Zen und das alltägliche Leben trennen? Geht er auch kritisch mit dem Essen, Gehen, Schlafen um?

zeroday: "Die Lösung dieses bekannten Rätsels werde ich Euch nächsten Montag (12.12.05) hier preisgeben."

Die "Lösung" hätte nichts mit dem Koan zu tun.

zeroday: Der eine kommt nach 5h nicht zur Ruhe, der andere ist mit einem Atemzug im Samadhi.

Übe solange 10min, bis Du das Bedürfnis hast, länger zu sitzen. Dann ist die Zeit reif, länger zu üben.

Übe einfach Zazen und alles kommt von selbst.
Vielen Dank für Deine Übung
Gassho

zeroday: Versuche es nicht zu verstehen. Wer in 10.000 Jahren kann Dir auf diese Frage eine Antwort geben? In Ambans 49. Rede heißt es: "Halt! Die höchste Wahrheit ist nicht einmal denkbar."
Gemaltes Essen macht einen hungrigen nicht satt.

Wenn Du es verstehen willst, dann widme Dich der Übung. Geh dahin, wo es weder Leben noch Leiden gibt.

Gassho.

Achim63: Danke für den Rat.

Hast Du es schon erkannt?
Oder war diese Gleichung für Dich niemals fragwürdig.

Achim63: Wenn ich Dich richtig verstehe ist man vom Leid (Leben) befreit, wenn man keine Erwartungen mehr hat.Dies ist mir nicht ganz verständlich.
Es muß doch möglich sein, auch mit Erwartungen frei zu sein und trotzdem zu leben.

zeroday: Warum lässt Du nicht Leben und Leiden hinter Dir und findest es selbst heraus?