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Leben_HK:
Darauf gibt der Buddha die Antwort: "Leben ist ein Greifevorgang, der sich abspielt in den fünf Greifegruppen." In Majjhima Nikâya heißt es auf die Frage: "Was hat der Erhabene gelehrt, das Persönlichkeit sei?" folgendermaßen: "Die fünf Greifegruppen hat der Erhabene gelehrt, dass Persönlichkeit sei, nämlich die Greifegruppen Form, Empfindung, Wahrnehmung, Begriffe und Bewusstsein." Also haben wir hier ein Greifen, das so beschaffen ist, dass das, was wir gemeinsam "Begreifen" meinen, mit zu ihm gehört: Greifen als Ernährung, Denken, Bewusstsein, als eine Form des Essens.
Dementsprechend heißt es im Kanon, z.B. in Samyutta Nikâya II: Vier Arten der Nahrung gibt es: 1.) stoffliche Nahrung, grob oder fein; 2.) Sinnesberührung; 3.) geistiges Innewerden; 4.) Bewusstsein. Mit dieser Einsicht wird der Buddhismus zur "Mittleren Lehre", zur "Majjhima Patipada", die zwischen und oberhalb der beiden Extreme alles geistigen Lebens, dem Glauben und der Wissenschaft liegt. Der Glaube glaubt Leben als ein seinem Wesen nach Metaphysisches, rein Geistiges, die Wissenschaft will Leben als ein seinem Wesen nach Physisches, rein Körperliches beweisen. - Aber beide geraten sie hierbei mit sich selber, d.h. mit der Tatsache, dass Begriffe da sind, in Widerspruch. Denn wenn Leben seinem Wesen nach ein rein Geistiges, d.h. ein an sich seiendes Geistiges wäre, wie könnte es dann je zum Begriff von ihm kommen? Rein Geistiges könnte nur es selber, absolut sein und könnte nie als solches, d.h. als begriffliche Beziehung da sein. Andererseits, wenn Leben ein rein Körperliches wäre, wie könnten dann aus ihm je die Begriffe hervorgehen? Und die Begriffe sind doch nun einmal da und erleben in den Tatsachen "Glaube" und "Wissenschaft" sich selber die Unmöglichkeit ihres eigenen Daseins, d.h. sie stehen im Widerspruch mit der Tatsache ihres eigenen Daseins, indem der Glaube etwas glaubt, an das der Begriff nie heranreichen kann, und indem die Wissenschaft etwas beweisen will, das an die Begriffe nie heranreichen kann. Der Glaube überschreitet die Wirklichkeit, er transzendiert, die Wissenschaft unterscheidet die Wirklichkeit, sie immaniert und beide fallen trotz ihrer scheinbaren Gegensätzlichkeit darin zusammen, dass sie nicht mit der Wirklichkeit im Einklang stehen, ein Zusammenfall, der auf eine tiefere, gemeinsame Wurzel hinweist.
Zwischen und oberhalb beider steht der Buddhismus als der Majjhima-Patipada, indem er lehrt: Leben ist weder ein rein Geistig-Metaphysisches noch ein Körperlich-Physisches, sondern ein Begriffliches, Begreifen in jenem wirklichen Sinne genommen, in dem es Greifen und Begreifen geistiges wie körperliches Greifen in sich begreift, Greifen im wirklich strengsten Sinne genommen, indem diese Einsicht, dass es so ist, das Wissen von mir als einem begrifflichen Vorgang nicht etwas außerhalb dieses Vorganges Stehendes, an sich Seiendes, Erkennendes ist, sondern selber ein begrifflicher Vorgang, anders ausgedrückt: Im Wissen davon, dass ich ein rein begrifflicher Vorgang bin, vollzieht sich kein Erkennensakt mir selber gegenüber vom Standpunkt eines an sich seiendem Ich-Selbst (atta) aus, sondern es vollzieht sich in ihm ein Weiterrollen, ein Weiterwachsen des Begreifens, keine Konfrontation mit mir selbst, sondern eine immer wieder neue Erinnerung an mich selber.
Im Glaubensakt des Glaubens bin ich (als atta = Seele) ein an sich Seiendes, Ewiges, absolut anfangslos, absolut endlos, zur Ewigkeit verdammt. - Im versuchten Erfahrungsakt der Wissenschaft bin ich eine Lebenserscheinung, die von anderen Lebenserscheinungen, den Eltern abstammt, diese stammen wieder von ihren Eltern usw. in einer endlosen Reihe, die die Frage des ersten Einsatzes überhaupt unbeantwortet lässt, sie immer wieder vor sich herschiebt.
Leben_HK:
"Karma" kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Rad" das Karma zwingt uns, immer und immer wieder zu inkarnieren, um die Probleme, die wir uns selbst geschaffen haben, endlich alle aufzulösen. Jede neue Inkarnation ist eine neue Möglichkeit des Lernens, denn wir werden immer wieder mit den noch unbewältigten Problemen IN UNS konfrontiert. Die Bewältigung bedeutet, dass man nicht den Problemen auszuweicht, sondern sie annimmt und löst; meist lösen sie sich mit dem Annehmen schon von selbst. Das scheint aber den Menschen ungeheuer schwer zu fallen, denn sie kommen schon seit Jahrtausenden, ja, ganzen Zeitaltern, immer wieder und wieder, und scheinen dennoch nicht viel weiter gekommen zu sein, sondern sich immer tiefer in ihr Karma zu verstricken.
Leben_HK:
Ich habe auch schon Erschreckendes in Filmen zum Thema Buddhismus allgemein gesehen.
Es ist eben einfacher grosse Inhalte in ein Klischee zu verpacken, der normale Zuschauer merkt es nicht weil es seine eigenen Vorurteile bedient.
Was Drehbuchschreiber und Regisseure selbst nicht verstehen als Kurzabriss zum Thema Zen in einen Film mit einzubauen, das überfordert die Leute scheinbar.
Daher Klischees wenn auch noch so falsch verkaufen sich gut, und bringen auch noch gute Kritiken.
Eigentlich müssten Buddhisten Dagegen mal was machen, oder richtigstellen, aber Was weiss ich auch nicht ;-)
Leben_HK:
Nun in dem Moment in dem sich uns die Realität offenbart, materialisieren sich diese Dinge als Gedanke in unserem Grosshirn, und werden Dadurch zu unserer Realität.
Währen all die Dinge geschehen ohne das wir es wahrnehmen, oder gibt es uns nur dadurch das es alles um uns herum passiert ?!
Nehmen wir alle das Gleiche wahr wenn wir das Selbe beobachten ?
Oder ist es doch alles Täuschung unserer Sinne?
Nachdenken Darüber macht jedenfalls Sinn um sich Klarheit über sein eigenes Denken zu verschaffen ;-)
Aber siehe diesen Text als Denkanstoss zum Thema Karma an,nur das ein gewisser Wahrheitsgehalt Darin liegt ist doch auch klar oder ?
Wenn ihr Fehler Darin seht bitte ich Die dann klarzustellen.
Aber das wir unser Karma auflösen müssen um den Weg zur Erleuchtung zu gehen, so habe ich es jedenfalls verstanden.
Karma wird durch Anhaftungen und Gier usw. immer wieder hervorgebracht, Buddha lehrte ja den Ausweg aus diesem Rad der ewigen Wiedergeburten.
Mich interessiert halt die evtl. unterschiedliche Lehre des Zen z.b. im vergleich zum theravada oder anderen buddhistischen Richtungen ;-)
Klar bin ich sehr daran interessiert von Euch hier zu lernen, da ich mit Zen bisher Nix zu tun hatte.
Ausserdem behaupte ich nicht das ich die letztendliche Wahrheit aller Dinge gefunden habe, obwohl ich schon so gewisse Fortchritte gemacht habe.
Also lasst uns doch voneinander lernen, und gegenseitig unsere evtl. unterschiedliche Auffassung hier diskutieren (wird ja auch schon gemacht).
Alles Liebe auf all euren Wegen..