mipoohji:
oder, was braucht der Mensch zum Glücklichsein?

Ich hatte heute ein interessantes Gespräch. Es ging um jemanden, der beständig etwas sucht, was sein Leben erleichtern könnte.

Ich sagte ihm, dass er Situationen schaffen muss, in denen er sich selbst fühlen kann. Dabei habe ich keinen Zweifel, dass dieser Mensch sich selbst fühlen kann... es ging also nicht um die grundsätzliche Fähigkeit, sondern darum, diese zu kultivieren.

Da taucht naturgemäß die Frage auf, wozu sowas gut sein soll und wie das auszusehen hat.

Die erste Frage ist relativ leicht zu beantworten. Ein Mensch, der sich selbst fühlen kann, erlebt eine Kongruenz seines Seins mit seiner Wahrnehmung. Darin kann er, sich selbst geniessend, sein eigenes Selbstbewusstsein erfahrend erleben. Dies, nicht nur zufällig oder beiläufig, sondern gezielt und ausgedehnt, erlaubt ihm, selbiges (das Selbstbewusstsein) als ganz natürlichen Bestandteil des eigenen Lebens zu erfahren und zu stabilisieren. Mit nur wenig Nachdenken liegen die Folgen auf der Hand. Es wird leichter zugänglich (das Selbstbewusstsein, welches nicht gedacht sondern gefühlt ist) und es stabilisiert den Menschen auch auf Aktionen im Alltag hin. Es ist kein Objekt des Denkens, wie all die Dinge des Alltags, sondern eine direkte Erfahrung des Subjekts ohne den Umweg über eine Vorstellung. Es ist dadurch nicht an Bedingungen gebunden, es geht einfach nur um den jeweiligen Menschen als Subjekt seines Daseins.
Fühlt sich übrigens prinzipiell gut an... das Selbst... egal wer das fühlt, ob Mönch oder Killer, denn es hat weder mit dem Mönchsein noch mit dem Killersein zu tun, es ist einfach die Person selbst. Das was übrigbleibt, wenn die Rollen wegfallen, wenn die Seele nackt und bloß in der Natur herumtappert (oder -sitzt).

Beim "Wie" wird es noch interessanter. Denn es ist zunächst mal egal, wie ein Mensch dazu kommt, sich selbst wahrzunehmen und das auch länger als einen Wimpernschlag durchzuhalten. Meinetwegen kann er das beim Spazierengehen tun, oder er kann meditieren, wenn er diesen Zugang mag, er kann auf einem Sofa chillen oder sonstwas tun, was ihm dabei hilft, eben sich selbst zu fühlen, fühlend bewusst wahrzunehmen, die Person, die er schon immer ist, die aber meist im Alltag untergeht.

Für den Fall, dass diese Person wirklich keine Idee hat, wie das denn nun zu bewerkstelligen sei, dann empfehle ich verschiedene mir bekannte Methoden. Das Beachten des Atems zB, ganz nach Wunsch mit offenen oder geschlossenen Augen. Auch kenne ich verschiedene Meditationstechniken, die meist von bestimmten Menschen gelehrt werden, und dann gibt es auch Zazen. Das ganze einfach still und bequem sitzend erleben.

Was dann so alles möglich wird ist schon phänomenal, wenngleich es nicht um Phänomene geht sondern ganz schlicht darum, sich mit sich selbst in einen genußvollen Kontakt zu bringen ohne dafür etwas besonderes tun zu müssen. Tatsächlich wird da so einiges zum Vorschein kommen, was jenseits aller Erwartungen liegt. So viel Glück, so viel Vertrauen, so viel Dankbarkeit, so viel "einfach Dasein" wird einen schon ein wenig überraschen (zumindest wenn man es gar nicht kennt).

Und wirklich, das ist alles was man tun kann oder muss, um eine solide Lebensbasis zu schaffen. Um all das zu erreichen und verwirklichen, was in all diesen Lehren, Religionen, Selbstfindungen usw. beschrieben wird. Es wird einfach bewusst, als erwache man aus einem Schlaf.

Und nun noch eins. Ziemlich sicher werden Schlaumeier diese simple Beschreibung als sonstwas bezeichnen, bloß und um Buddhas Willen nicht als Zen. Deswegen schrieb ich auch "Zazen für Dummies" und nicht "Zazen für Schlaumeier".
Es funktioniert so auch nur bei Dummies (die mit dem Anfängergeist). Bei Schlaumeiern ist es unmöglich, auch nur einen Moment im beschriebenen Sinne selbstbewusst zu sein. Die sind bereits besetzt (besessen) von anderen Ideen was Zazen denn sei und lassen wir die ruhig in all ihrer Kompliziertheit nach Sternen greifen, die mit ihnen nichts zu tun haben...

Lieben Gruß an alle Dummies,
mipooh
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